Brose Bamberg startete mit einem Sieg in die neue Spielzeit. Im 79. Oberfrankenderby sicherte sich das Team von Cheftrainer Roel Moors einen 88:75-Erfolg. Dabei lag Brose zwischenzeitlich schon mit 22 Punkten vorne (53:31, 22.), ließ sich jedoch durch einige Unaufmerksamkeiten den Vorsprung wieder bis auf acht Zähler nehmen (70:62, 35.). Mit ausschlaggebend für den Sieg war eine starke Reboundarbeit. 39 Abpraller sicherten sich die Gäste, 13 davon am offensiven Brett. Vier Bamberger punkteten zweistellig, am besten Kameron Taylor mit 25 Zählern.
Roel Moors: „Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Am Anfang ist es immer schwer, dazu noch in einem Derby vor solch einer tollen Kulisse. Bayreuth hat guter Werfer, ist dazu sehr gut gecoacht. Dennoch ist es uns gelungen, sie vor allem durch unsere starke Verteidigung immer wieder in Bedrängnis zu bekommen. Die erste Halbzeit hat mir daher sehr gut gefallen, die zweite dafür gar nicht. Es hat einen Moment gegeben, da haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Das darf nicht passieren. Am Ende hat uns unsere gute Reboundarbeit den Sieg beschert.“
Brose erwischte einen guten Beginn. Vor allem defensiv war Bamberg in den ersten Minuten stark, gestattete Bayreuth erst nach über drei Minuten den ersten Korb. Offensiv lief es rund, gute Würfe wurden erarbeitet, viele davon fielen (9:2, 4.). Erst allmählich kamen die Hausherren zu guten Aktionen, die immer wieder durch Robinson abgeschlossen werden konnten. Mitte des Viertels führte Brose mit fünf Zählern: 11:6. Der Vorsprung wurde sukzessive ausgebaut. Olinde sorgte nach gut sieben Minuten für die erste zweistellige Führung: 18:8. Die beiden letzten Aktionen des Abschnitts gehörten Bryce Taylor, der zunächst ein AND1 versenkte, mit der Sirene dann noch den Halbdistanzwurf. Nach zehn Minuten führte Brose mit 26:15.
Das zweite Viertel begann mit einem schnellen 7:0-Lauf der Gäste, die ihre Führung auf 18 Punkte hochschraubten (33:15, 11.). Brose war weiterhin stark in der Verteidigung. Wieder dauerte es über zwei Minuten, ehe Bayreuth erfolgreich abschließen konnte. Und dennoch, Bamberg hatte das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle. Elias Harris traf Mitte des Abschnitts den Dreier zum 38:19, Louis Olinde besorgte kurz darauf per sehenswertem Dunking die erstmalige 20-Punkte-Führung (41:21, 17.). Die Gastgeber hatten es zwei Dreiern von Alford zu verdanken, dass der Rückstand einigermaßen im Rahmen blieb (43:26, 19). Dennoch ging Brose nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Kameron Taylor mit einem 18-Punkte-Vorsprung in die Pause: 47:29. Auffällig: bereits zur Halbzeit hatte Bamberg 23 Rebounds auf dem Konto. Bayreuth zum Vergleich nur 13.
Der Beginn der zweiten Hälfte war zunächst ausgeglichen, beide Offensivreihen kamen zu Punkten. Allerdings, Mitte des Abschnitts kam ein kleiner Bruch ins Bamberger Spiel. Die Folge: Bayreuth konnten den zwischenzeitlichen 22-Punkte-Vorsprung der Gäste Punkt um Punkt verkürzen, kam durch zwei Dreier in Folge von Woodard und Doreth sogar teilweise wieder auf zehn Zähler ran (55:45, 27.). Die 3.400 Zuschauer waren nun hellwach, Brose aber ließ sich dadurch nicht wirklich beeindrucken, behielt in dieser Phase die Nerven, vor allem von der Freiwurflinie. Nach drei Vierteln standen 16 getroffenen Würfe von der Linie zu Buche – bei 18 Versuchen. Nach 30 Minuten führte Brose mit 13 Zählern, stand es 63:50.
Letztes Viertel, gleiches Spiel. Brose war jetzt ein ums andere Mal zu weit weg in der Verteidigung, Bayreuth nutzte das durch offene Dreier aus. Nach einem weiteren von Alford war Bambergs Führung nur noch einstellig (68:59, 34.). Michael Carrera erzielte in dieser Phase vier ganz wichtige Punkte in Folge – seine ersten für Brose – und sorgte damit dafür, dass der Vorsprung weiterhin Bestand hatte. Drei Minuten vor Schluss traf zunächst Olinde den Dreier, kurz darauf Harris das AND1: 78:64. Das war zu viel für medi bayreuth an diesem Abend. Am Ende gewann Brose Bamberg mit 88:75.
Brose Bamberg: Lee, Weidemann 5, K. Taylor 25, Stuckey, Font dnp, McLean 4, Olinde 12, Harris 14, Carrera 4, Sengfelder 12, B. Taylor 8, Marei 4