Brose Bamberg reist zum Pokalachtelfinale nach Gießen

Brose Bamberg reist zum Pokalachtelfinale nach Gießen
Sport

Brose Bamberg tritt am Sonntag (18 Uhr) in der ersten Runde des MagentaSport BBL Pokals bei den JobStairs GIESSEN 46ers an. Brose ist dabei amtierender Pokalsieger und hat den Cup insgesamt bereits sechs Mal mit nach Hause nehmen dürfen. Aber auch die Hessen haben eine erfolgreiche Pokalhistorie, wenngleich die auch schon etwas länger zurückliegt: 1969, 1973 und 1979 kam der deutsche Pokalsieger aus Gießen.

Die Vorzeichen scheinen klar, auch wenn sie nach einem Spieltag nicht wirklich aussagekräftig sind. Brose hat seinen Saisonauftakt mit 88:75 bei medi bayreuth erfolgreich gestaltet, während Gießen in eigener Halle mit 92:108 gegen Crailsheim den Kürzeren zog. Und dennoch – fünf Euro ins Phrasenschwein – im Pokal gilt das alles nichts, es entscheidet die Tagesform ums Weiterkommen oder Ausscheiden. Da bringt auch die schönste Statistik nichts. Die besagt nämlich, dass Brose von 44 Aufeinandertreffen 32 für sich entschieden hat. Aber, aufgepasst, in der Sporthallen Gießen-Ost ist die Bilanz bislang mit elf Siegen bei elf Niederlagen ausgeglichen. Dementsprechend gewarnt fährt Brose auch nach Mittelhessen.

Die JobStairs GIESSEN 46ers haben nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine bewegte Woche hinter sich. Zwei Tage vor dem ersten Saisonspiel nämlich wurde der Aufbauspieler getauscht. Wobei getauscht nicht richtig ist, denn Alexander Abreu ging, ein Nachfolger aber wurde auf die Schnelle nicht gefunden. Gegen Crailsheim merkte man dem Team von Ingo Freyer daher ein ums andere Mal an, dass ein eingespielter Playmaker fehlte. 20 Ballverluste waren aber nicht alleine diesem Fakt, sondern auch einer sehr guten Verteidigung der Merlins geschuldet. Offensiv punktete Teyvon Myers mit 18 Zählern am besten. John Bryant kam in 20 Minuten Einsatzzeit auf 14 Punkte und acht Rebounds. Freyer zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, sagte auf der Pressekonferenz: „Wir haben einfach schwach gespielt. 108 Gegenpunkte sind viel zu viel und bei 20 Turnover und 14 Offensivrebounds sieht man, woran wir arbeiten müssen.“ Seit Mittwoch können sie das auch mit einem neuen Aufbauspieler tun. Stephen Brown hat letzte Saison in der Türkei, in Estland und in Russland gespielt, jetzt einen Einjahresvertrag in Gießen unterschrieben und soll bereits am Sonntag gegen Brose erste Akzente setzen.

Zufriedener als sein Gießener Pendant nach dem ersten Spiel war definitiv Bambergs Headcoach Roel Moors nach dem Auftritt seines Teams in Bayreuth. Brose spielte dort eine starke erste Hälfte, kam auch nach einem Einbruch Mitte des dritten Viertels zum Ende hin wieder in Gang und sicherte sich so einen jederzeit verdienten Auftakterfolg. Natürlich ist noch eine Menge zu tun, vor allem muss der erst seit knapp einer Woche mit der Mannschaft trainierende Michael Carrera noch besser in die Systeme eingebunden werden. Dennoch war das 79. Oberfrankenderby ein guter Einstieg in die Saison. Bester Brose-Werfer war Kameron Taylor mit 25 Zählern. Was auffiel: Bamberg war topmotiviert unter dem Korb. 39 Rebounds sicherte sich Brose, 13 davon offensiv. Zudem zeigten die Bamberger mit 17 getroffenen bei 19 Freiwurfversuchen kaum Nerven an der Linie. Für die Partie am Sonntag gilt nun das Positive mitzunehmen, aus den begangenen Fehlern zu lernen.

Roel Moors: „Wir müssen in erster Linie früher mit der Verteidigung beginnen. Gießen ist eine Mannschaft, die sehr unorthodoxen Basketball spielt, bei dem jeder Spieler offensiv viele Freiheiten hat. Dem müssen wir frühzeitig aggressiv entgegenwirken. Im Pokal hast du nur dieses eine Spiel. Das macht es besonders. Wir sind bereit und werden alles versuchen, in die nächste Runde einzuziehen.“

Vier Bamberger Spieler wissen bereits, wie sich ein Pokalsieg in Deutschland anfühlt. Bryce Taylor, Elias Harris, Maurice Stuckey und Louis Olinde waren bekanntlich schon letztes Jahr im Team, das sich im Finale gegen Berlin durchsetzte und den Cup zum sechsten Mal nach Bamberg holte.

Louis Olinde: „Natürlich erinnere ich mich daran. Das war der erste Titelgewinn, zu dem ich wirklich Minuten und Punkte beigetragen habe. So etwas vergisst man sein Leben lang nicht. Aber, auch das ist klar, dieses Jahr ist es ganz anders und doch eigentlich gleich: wir müssen vier Spiele gewinnen, dann haben wir den Pokal. Den ersten Schritt wollen wir am Sonntag machen. Dabei ist es wichtig, dass wir Gießen nicht unterschätzen. Sie haben gute und gefährliche Spieler, die aus allen Lagen punkten können. Wir müssen von Beginn an bereit sein.“

Direkt im Anschluss an die Partie von Brose Bamberg bei den JobStairs GIESSEN 46ers wird die zweite Runde im MagentaSport BBL Pokal ausgelost.

Text: Medieninformation Brose Bamberg