Auftaktniederlage! Brose unterliegt bei ERA Nymburk

Auftaktniederlage! Brose unterliegt bei ERA Nymburk
Sport

Bambergs Basketballer mühen sich nach einem desaströsen Start vergebens

Brose Bamberg ist mit einer Niederlage in die Gruppenphase der Champions League gestartet. Nach einem vollkommen verschlafenen Beginn und einer insgesamt schwachen ersten Halbzeit unterlag die Truppe von Coach Roel Moors verdient beim tschechischen Serienmeister ERA Nymburk klar mit 71:91.

In der Prager Arena erlebten die Bamberger eine katastrophale erste Halbzeit. Die Akteure von Roel Moors wirkten wenig fokussiert und ließen auch an beiden Enden des Feldes den notwendigen Einsatz vermissen. Nymburk, allen voran Jaromir Bohacik (17 Punkte in Halbzeit eins), auf der Gegenseite war von Beginn hellwach und kaufte den Oberfranken mit einem 16:0-Start nach nicht einmal vier Minuten früh den Schneid ab. Die mitgereisten Fans aus Freak City mussten sich 4:15 Minuten gedulden, ehe Paris Lee von „downtown“ der erste Feldkorb gelang. Doch auch im weiteren Verlauf ging bei den Brose-Boys – abgesehen von guter Arbeit bei den Rebounds (elf offensiv) – wenig bis gar nichts zusammen, sodass die Tschechen bereits in der Schlussphase von Viertel eins den Vorsprung auf 20 und mehr Punkte ausbauen konnten.

Bamberger Aufbäumen nur phasenweise

Erst im zweiten Viertel war eine defensive Steigerung zu erkennen und aus der verbesserten Verteidigung heraus konnten Paris Lee und Christian Sengfelder, dem nach rund 13 Minuten im 14. Versuch der erste Treffer aus dem Zweierbereich gelang, ein kleines offensives Strohfeuer entfachen und auf 24:38 (16. Min.) verkürzen. Eigene Fehler, Pech im Abschluss und weiterhin stark aufspielende Hausherren erstickten dieses aber schnell wieder im Keim und bauten den Punkteabstand wieder aus. Bis auf 24 Zähler zogen die Mannen von Oren Amiel davon, ehe zwei Dreier von Paris Lee und Bryce Taylor zumindest für einen versöhblichen Abschluss der ersten 20 Minuten sorgten (52:34).

In der Halbzeit konnte Broses Chefcoach offenbar an den richtigen Stellschrauben drehen, denn angeführt von Bryce Taylor, der nach seinem guten zweiten Viertel (acht Punkte) zurecht in der Anfangsformation stand und weiter sehr effektiv zu Werke ging, kamen seine Bamberger mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine. Doch auch wenn das Momentum jetzt klar auf Bamberger Seiten war und der Rückstand dank der guten Dreierquote wieder verringert werden konnte, wollte eine richtige Aufholjagd zunächst nicht klappen.

Mega-Comeback gelingt nicht

Dies hatte einerseits weiterhin viel mit Nymburks Bohacik zu tun, andererseits mit der Tatsache, dass den Oberfranken vor allem unter dem Korb die Durchschlagskraft – und somit die ganz einfachen Punkte – fehlten. Das Team aus Deutschland gab sich aber noch lange nicht geschlagen, bewies weiterhin Charakter und schaffte es tatsächlich noch im dritten Spielabschnitt, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken (57:65).

Doch anstatt zu Beginn des Schlussviertels weiter aggressiv nachzusetzen, verfiel Brose wieder so ein bissschen in die Lethargie, die stark an das erste Viertel erinnerte. Nymburk, dieses Mal in Person von Ivan Almeida, nutzte seine Chancen und dehnte den Abstand wieder auf zehn und mehr Punkte aus. Bis zum Schluss steckten Bryce Taylor & Co. zwar nicht auf, doch aufgrund anhaltender mangelnder Treffsicherheit war die Auftaktniederlage nicht mehr zu verhindern. Diese fiel am Ende gegen die klar bessere Mannschaft aus Nymburk recht deutlich aus, denn mit 71:91 zog Brose Bamberg – vor allem aufgrund einer desaströsen Anfangsphase – am Endeden Kürzeren und steht damit in der kommenden Woche beim ersten Heimspiel gegen Novgorod unter Zugzwang.

ERA Nymburk: Bohacik (24 Punkte), Booker (18), Dalton (14), Hankins (10), Almeida (9), Hruban (5), Benda (4), Pumprla (3), Kriz (2), Rogic (2), Peterka
Brose Bamberg: B. Taylor (16), Lee (11), Harris (11), K. Taylor (10), McLean (9), Sengfelder (5), Stuckey (3), Carrera (2), Weidemann (1), Marei

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Eine Mannschaft ist mit der richtigen Einstellung in die Partie gegangen. Leider waren das nicht wir. Wir haben dafür gesorgt, dass sie ihren Rhythmus gefunden und Selbstbewusstsein aufgebaut haben. Positiv ist: wir haben uns zurückgekämpft und Charakter gezeigt. Trotz 20 Offensivrebounds hat es nicht gereicht. Das muss uns zu denken geben. Wenn man mit 20 Punkten verliert, ist das eine Warnung. Ich hoffe, dass es das Schlüsselerlebnis für die restliche BCL-Saison war.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Headerbild: championsleague.basketball