Beide Mannschaften kämpfen im dritten Gruppenspiel um den ersten Sieg
Für Brose Bamberg steht am Mittwochabend (18 Uhr) ein immens wichtiges Spiel in der Champions League an. Beim ebenfalls noch sieglosen Team von Gaziantep BK streben die Oberfranken mit aller Macht ihren ersten internationalen Saisonsieg an, um nicht frühzeitig den Anschluss an die ersten vier Gruppenplätze zu verlieren.
„Ich denke, es ist zu früh, davon zu sprechen, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen“, versucht Broses Headcoach Roel Moors im Vorfeld der Partie etwas den Druck von seinen Spielern zu nehmen. Dennoch ist dem Belgier bewusst, dass „wir jetzt mal unser erstes Spiel in der Champions League gewinnen müssen. Das wird schwer genug, denn auch Gaziantep ist in derselben Situation wie wir.“
Warten auf den ersten Sieg
Sowohl zum Auftakt bei ERA Nymburk (71:91), als auch im ersten Heimspiel gegen Nizhny Novgorod (58:73) setzte es für die Oberfranken klare Niederlagen, bei denen die Mannschaft vieles schuldig blieb. Bislang zeigen sich Elias Harris & Co. sehr präsent beim Rebound und liegt mit durchschnittlichen 41 „Boards“ auf Rang fünf im Wettbewerb. Vor allem am offensiven Brett sichern sich die Domstädter pro Partie rund 18 zweite Wurfchancen. Gerade im Angriff gibt es für Brose allerdings aktuell viele Gelegenheiten, um zu rebounden, denn vor allem aus dem Zweierbereich hat Bamberg mit miesen 29,1% so gar keinen Rhythmus. Aus größerer Entfernung, dem Dreierland, finden immerhin 31,6% der Würfe den Weg durch den Korb.
Rebounds und Dreierquote sind auch die Statistiken, bei denen Brose Bamberg gegenüber Gaziantep BK die Nase vorne hat. Die Türken, die nach zwei Niederlagen zum Start der BCL-Spielzeit (64:70 gegen Peristeri, 72:74 in Nymburk) ebenfalls noch auf den ersten Sieg in der Gruppe C warten, greifen sich pro Spiel 38 Rebounds und treffen 46,4% ihrer Zweierversuche. Jenseits des Bogens kommen die Türken auf eine deutlich schwächere Erfolgsquote von nur 22,6%. Die Truppe um den ehemaligen Bamberger Stevan Jelovac sucht allerdings nicht nur international seine Form. Auch national läuft es bei den Südostanatoliern alles andere als rund, aus fünf Partien holte man nur einen Sieg und rangiert in der heimischen Süper Ligi auf Platz zwölf.
Energie und Intensität auch international beweisen
Dagegen sieht es für die Domstädter auf nationalem Parkett ganz anders aus. Hier zeigen Assem Marei und seine Kollegen bislang, was sie zu leisten imstande sind. Am Wochenende gab es einen – auch in der Höhe verdienten – 89:59-Erfolg beim Liga-Neuling Hamburg Towers. Im hohen Norden kontrollierten die Brose-Boys von Anfang bis Ende das Spielgeschehen und hatten in ihrem ägyptischen Nationalspieler, der in der Champions League noch nach seinem Leistungsvermögen sucht, den überragenden Akteur (21 Punkte, zehn Rebounds).
Marei weiß auch, was das Team in Gaziantep erwartet, denn in Diensten von Karsiyaka spielte er vergangene Saison zweimal gegen die Mannschaft von Coach Nenad Markovic. „Es ist sehr schwer dort zu spielen“, blickt der Centerspieler voraus, weiß aber auch, dass dies kein Hindernis sein darf. Im Gegenteil: „Wir haben schon ein paar Mal gezeigt: wenn die Energie und Intensität hoch sind, dann sind wir ein sehr gutes Team. Wenn wir in der Defensive gut spielen, dann überträgt sich das auch auf unsere Offensive. Das müssen wir nun auch endlich international beweisen“, so Marei.
Auch sein Chef, Roel Moors, weiß um die Schwere der bevorstehenden Aufgabe: „Sie spielen ein bisschen ähnlich wie Novgorod, sehr physisch, haben dazu ein paar sehr talentierte Jungs, die den Unterschied ausmachen können. Dennoch: wir fliegen dorthin, um zu gewinnen!“
Broses Dienstreise in die sechstgrößte Stadt der Türkei startet bereits am Dienstagvormittag. Über Nürnberg und Istanbul geht es weiter nach Gaziantep. Dort bittet Moors sein spielendes Personal am Abend und Mittwochmorgen zu kurzen Trainingseinheiten. Donnerstagfrüh geht es wieder zurück nach Bamberg, am Freitag beginnt dann die Vorbereitung für das nächste BBL-Heimspiel am Sonntag gegen die BG Göttingen.