Oberfranken starten gegen den Tabellenletzten bärenstark, müssen am Ende aber zittern
Brose Bamberg hat seine „perfekte Woche“ mit dem erhofften Sieg abgeschlossen. Für das 89:82 gegen die BG Göttingen mussten die Schützlinge von Headcoach Roel Moors aber härter kämpfen, als ihn lieb gewesen sein dürfte. Erst in der Crunchtime konnte Bamberg dank seines „Man of the Match“, Tre‘ McLean, auf die Siegerstraße einbiegen.
Dabei konnten die Jungs von Brose Bamberg den Schwung des ersten Champions League-Sieges mit in die Partie nehmen und erwischten einen exzellenten Auftakt. In den ersten zehn Minuten lief das Spiel der Oberfranken wie am Schnürchen – hinten wurde stark verteidigt und Göttingen das Leben extrem schwer gemacht, im Angriff scorte man nach Belieben und lag frühzeitig zweistellig in Front. Vier Punkte in Folge von Retin Obasohan, Ende des ersten und Anfang des zweiten Viertels, bedeuteten die bis dato höchste Führung der Hausherren (31:17).
Göttingen erholt sich von Fehlstart
Doch gerade als man den Eindruck hatte, dass das Duell mit dem Liga-Schlusslicht doch eine eher leichte Aufgabe für den Pokalsieger wird, belehrten die Göttinger die Zuschauer eines Besseren. Während ins Bamberger Spiel ein kompletter Bruch kam, fanden die BG-Jungs plötzlich ihren Rhythmus und kämpften sich über einen 13:2-Run in die Partie zurück. Hauptverantwortlich für den Aufschwung der „Veilchen“ war Kyan Anderson, der in den zweiten zehn Minuten allein 13 der 27 Göttinger Punkte markierte.
Obwohl die Brose-Boys zur Pause bei den Rebounds ein klares Übergewicht (18:8) hatten und Tre‘ McLean offensiv mit elf Zählern dagegen hielt, konnte der Vorsprung nicht mehr deutlich vergrößert werden. Zwar konnte man nach dem 30:33-Anschlusstreffer der Gäste immer mal wieder auf bis zu neun Zähler davonziehen, doch Göttingen ließ sich nicht mehr abschütteln – zur Pause stand es 51:44 zugunsten der Hausherren.
Auch nach dem Seitenwechsel mühte sich der Gastgeber nach Kräften, um die vorhandene Führung weiter auszubauen und konnte gegen Ende des dritten Spielabschnitts erneut auf +13 erhöhen. Da dem Team aber auch immer wieder einfache Fehler unterliefen und früh im Viertel die Teamfoulgrenze erreicht wurde, hielt man die Gäste aus Südniedersachsen, die sich zu keinem Zeitpunkt im Spiel hängen ließen oder gar aufgaben, weiter im Spiel – in der Schlussminute des dritten Viertels fiel nach fünf Punkten in Folge von Elias Lasisi, der fast schon überfällige Ausgleich (64:64).
McLean und Sengfelder retten Broses Sieg
Obwohl Retin Obasohan noch vor der letzten Viertelpause zum 66:64 einnetzte, war in den finalen zehn Minuten über weite Teile zittern angesagt. Die Bamberger verstanden es nicht mehr, an ihre Leistung aus Viertel eins anzuknüpfen und Göttingen gewann angesichts der reellen Siegchance mehr und mehr Selbstvertrauen.
Broses bestem Akteur an diesem Nachmittag, Tre‘ McLean (19 Punkte) war es vorbehalten, in der Crunchtime mit seinem Dreier zum 81:75 für etwas Entspannung auf den Rängen zu sorgen. Christian Sengfelder (16 Punkte, fünf Rebounds), der seinem US-Teamkollegen in nichts nachstand, sorgte dann 65 Sekunden vor dem Ende – ebenfalls per Distanztreffer – für die Entscheidung. Beim X ist Brose Bamberg zwar mit einem blauen Auge davongekommen, unterm Strich steht aber der fünfte Sieg im sechsten Liga-Spiel.
Brose Bamberg: McLean (19 Punkte), Sengfelder (16), Marei (10), Obasohan (8), K. Taylor (7), Lee (6), Harris (6), Olinde (5), Carrera (4), Stuckey (4), B. Taylor (1)
BG Göttingen: Anderson (19), Osetkowski (11), Lockhart (10), Andric (9), Lasisi (8), Hundt (7), Kramer (4), Mönninghoff (3), Carter (2), Omuvwie
Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:
„Ich freue mich über den Sieg. Wir haben uns gut vorbereitet und wissen, dass Göttingen besser ist als der Tabellenstand aussagt – unterschätzt haben wir sie auf jeden Fall nicht. Wir müssen noch lernen ein komplettes Spiel auf gutem Level zu agieren und nicht vier Minuten gut und zwei Minuten schlecht. Das müssen wir ändern und die 18 Ballverluste sind natürlich zu viel. Auf der anderen Seite haben wir 25 Assists verbucht und den Ball teilweise im Angriff gut bewegt.“