Jede Serie endet einmal. Brose Bamberg verlor am zehnten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga nach zehn Heimsiegen in Folge gegen s.Oliver Würzburg mit 69:72. Dabei lagen die Hausherren nahezu die gesamte Spielzeit in Führung, gaben diese erst 25 Sekunden vor dem Ende ab und konnten das Spiel nicht mehr drehen. Das letzte Viertel ging mit 12:19 verloren. Mit ausschlaggebend dafür war die Foulverteilung. Die Schiedsrichter pfiffen in den letzten zehn Minuten bei Würzburg – trotz harter Verteidigung – lediglich drei Fouls, Brose bekam deren elf. Bereits in den 30 Minuten zuvor waren, da allerdings beidseitig, einige sehr strittige Pfiffe der Herren Matip, Simonow und Arik dabei. Neben diesem Fakt traf Brose aber auch kaum etwas von außen, hatte lediglich vier Treffer bei 25 Dreierversuchen. Bester Bamberger Werfer war Louis Olinde mit 15 Punkten.
Roel Moors: „Es war heute eine harte Partie, die wir die meiste Zeit kontrolliert haben. Wir haben jedoch im letzten Viertel aufgehört zu spielen und den Ball zu bewegen. Ich denke unsere Verteidigung war das ganze Spiel über sehr solide, aber im Angriff haben wir im vierten Abschnitt nicht mehr gut agiert. Es war jetzt das zweite Mal in Folge, dass wir dem Gegner das Spiel am Ende geschenkt haben. Zudem kommen einige Schiedsrichterentscheidungen, die uns zwar nicht das Spiel gekostet, es aber durchaus kaputt gemacht haben. Ich hoffe sehr, dass es gutbezahlte Menschen bei der Liga gibt, die die Partie gründlich mit den Unparteiischen analysieren.“
Haßfurther erzielte die ersten Punkte der Partie für Würzburg, fortan aber übernahmen die Hausherren. Vier Punkte Marei, dazu fünf in Folge von Olinde sorgten für die erste kleinere Bamberger Führung (9:2, 4.). Ein 7:0-Lauf baute diese nach acht Minuten erstmals zweistellig aus: 17:7. Anschließend übernahmen zum einen die Schiedsrichter und machten aus einer normalen Partie durch fragwürdige Entscheidungen auf beiden Seiten eine hektische. Die Gäste kamen damit zunächst besser zurecht, konterten den Bamberger Run mit einem eigenen 10:0-Lauf zum Ausgleich (17:17, 9.). Die letzten Punkte des ersten Viertels gingen auf das Konto von Tre‘ McLean, der zwei Freiwürfe zum 19:17 versenkte.
Im zweiten Abschnitt blieb es ein umkämpftes Spiel. Mateo Seric erzielte nach gut elf Minuten seine ersten BBL-Punkte zum 23:20. Auf der Gegenseite brachten fünf Zähler in Folge von Etou die Bamberger wieder in Rückstand (23:25, 13.). Vor allem von außen wollte bei Brose nichts fallen. Zur Pause standen lediglich zwei Treffer bei zwölf Versuchen auf dem Scoutingbogen. Und dennoch schafften es die Hausherren durch gutes Insidespiel die Führung zurückzuholen und wieder auszubauen (36:30, 18.). Drei Punkte betrug Bambergs Vorsprung zur Pause: 38:35.
Auch im dritten Viertel blieb es eine zerfahrene Partie. Grund weiterhin dubiose Pfiffe, dazu kam aber eine auf beiden Seiten gute Verteidigung, die kaum leichte Abschlüsse zuließ. Freiwürfe bestimmten das Geschehen. Nach 30 Minuten waren es bereits 21 für Brose, 16 für Würzburg. Beide ließen bis dato vier liegen. Mitte des Abschnitts aber waren die Hausherren wieder obenauf, kamen durch sechs Punkte in Folge wieder auf neun Zähler weg (54:45, 27.). Würzburg aber gab sich nie auf, kam abermals zurück ins Spiel und konnte den Rückstand aus ihrer Sicht zum Ende des dritten Abschnitts auf vier Punkte verkürzen: 57:53.
Die letzten zehn Minuten blieben weiter hektisch, blieben derbyhaft. Nach gut drei Minuten traf McLean zunächst den Dreier, Marei den Korbleger: 64:56. Es folgte ein erneuter fragwürdiger Pfiff, diesmal gegen Assem Marei. Sein Offensivfoul bedeutete für ihn Verwarnung Nummer vier, das anschließende technische zwang ihn auf die Bank. Würzburg übernahm nun zunehmend das Kommando, war Mitte des Viertels wieder auf zwei Zähler dran: 64:62. Paris Lee traf für Brose den Dreier, Olinde zwei Freiwürfe (69:62, 37.). Danach aber ging nichts mehr bei Bamberg. Anders die Gäste, die sukzessive verkürzten und 25 Sekunden vor Schluss durch Cameron Wells erstmals seit der Anfangsminute wieder in Führung gehen konnten: 69:70. Olinde vergab den Dreier, Lee den Korbleger, auf der Gegenseite machte Etou mit zwei Freiwürfen zum 69:72-Endstand alles klar, da auch Broses letzter Wurfversuch – ein Dreier von McLean mit der Sirene – das Ziel verfehlte.
Brose Bamberg: Lee 13, Weidemann, K. Taylor, Stuckey 4, McLean 6, Olinde 15, Seric 2, Harris 10, Obasohan 3, Sengfelder 4, B. Taylor dnp, Marei 12