Brose Bamberg startet 5-Tages-Trip in Niedersachsen – Moritz Plescher vertritt Kameron Taylor
Erstmals in dieser Saison geht Brose Bamberg für einen etwas längeren Zeitraum auf Reisen. Das Team von Chefcoach Roel Moors startet am Samstag in Richtung Oldenburg, wo am Sonntag (18 Uhr) die vorgezogene Partie des zwölften Spieltags ansteht. Anschließend geht es über Hamburg weiter zum BCL-Spiel nach Teneriffa.
Bevor Spieler und Trainer jedoch auch nur einen Gedanken an den noch ungeschlagenen Tabellenführer der Gruppe C aus Spanien verschwenden, gilt die volle Konzentration den EWE Baskets Oldenburg. Als Tabellenvierter hat Brose auf den Siebten aus Oldenburg zwar aktuell zwei Siege Vorsprung, allerdings hat die Truppe von Coach Mladen Drijencic bislang ein Spiel weniger absolviert. Im Kampf um den Verbleib im Spitzenfeld der Liga müssen die Oberfranken daher alles daransetzen, um nach der unnötigen Heimniederlage gegen Würzburg am Dienstag nun schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zu kommen.
Für Bamberg zählt nur der Sieg
„Klar ist: wir fahren nach Oldenburg, um das Spiel zu gewinnen“, gibt Coach Moors die Devise für den ersten Zwischenstopp der Bamberger Dienstreise aus. Der Belgier weiß allerdings auch, dass seinen Jungs ein hartes Stück Arbeit bevorsteht, bei dem in erster Linie Wiedergutmachung angesagt ist. „Wir haben jetzt drei Heimspiele verloren, immer knapp und immer durch ein schlechtes letztes Viertel. Darauf haben wir uns in den letzten Tagen im Training fokussiert. Wir müssen auch in den letzten Minuten zu unserem Plan stehen. Auch in Oldenburg. Sie haben eine Menge guter Guards, die allesamt punkten können. Dazu haben sie Mahalbasic, der nicht nur scoren, sondern auch passen und kreieren kann“, führt der Brose-Übungsleiter aus und betont dabei, dass er den Oldenburgern das Spiel frühzeitig wegnehmen möchte. „Wir haben das in bislang allen Partien gut gemacht, dreimal aber nicht konsequent genug bis zum Ende“, urteilt Moors rückblickend auf die bislang zu Buche stehenden drei Heimniederlagen.
Auf fremdem Parkett scheinen sich Paris Lee & Co. dagegen wohler zu fühlen, immerhin ist man „on the road“ noch ungeschlagen. Traut man den nackten Zahlen, könnte dies auch am Sonntagabend nach der Schlusssirene in Oldenburg so sein. Aus 30 Gastspielen an der Hunte holten oberfränkische Teams immer 19 Siege, der Letzte datiert jedoch aus dem Jahr 2017. Die Zahlen der aktuellen Saison sprechen in den meisten Statistiken ebenfalls für die Domstädter. Diese erzielen im Schnitt nicht nur vier Punkte mehr als ihr Gegner, sondern treffen dabei auch noch besser aus dem Feld – sowohl was die Zweier angeht, als auch die Dreier. Einzig bei der Freiwurfquote haben die Niedersachsen die Nase mit 88,4% zu 73,7% vorne. Das Verhältnis bei Rebounds (35,8/34,3) und Assists (20,4/20,1) ist dagegen fast ausgeglichen.
Genau wie die Domstädter gehen auch die Oldenburger um den Ex-Bamberger Karsten Tadda mit einer Niederlage im Gepäck in die Partie. Die knappe Niederlage in Berlin, die einem 4:17-Run in der Schlussphase geschuldet war, liegt jedoch schon eine ganze Woche zurück, sodass die „Donnervögel“ aufgrund der Spielpause im EuroCup, wo die Mannschaft nach holprigem Start vorzeitig für die Zwischenrunde qualifiziert ist, ausgeruht und gut vorbereitet ins Spiel gehen können. Geführt wird der letztjährige Bundesligadritte auch in dieser Spielzeit vom nimmermüden Rickey Paulding. Der EWE-Dauerläufer ist trotz seiner inzwischen 37 Jahre immer noch der zentrale Fixpunkt und verbringt mit durchschnittlich über 30 Minuten die meiste Zeit aller Oldenburger auf dem Parkett. Seine Einsatzzeit nutzt er im Schnitt zu 13,4 Punkten und ist damit drittbester Werfer der Baskets. An der Spitze steht hier Oldenburgs Nachverpflichtung Tylor Larson (14,7), gefolgt von Nathan Boothe (13,8). Die Zone und damit auch der Rebound ist das Hoheitsgebiet von Rasid Mahalbasic, der sich pro Partie acht Stück abgreift. Zusätzlich verteilt das österreichische Allroundtalent als bester Baskets-Passgeber 7,3 Assists (zweitbesten Wert aller BBL-Spieler).
Moritz Plescher rückt für Kameron Taylor nach
In Oldenburg wird sich das erste Mal Moritz Plescher das Trikot von Brose Bamberg überstreifen und wohlmöglich zu seinem BBL-Debüt kommen. Der Youngster wurde von Coach Roel Moors in den Profikader berufen und soll den verletzten Kameron Taylor vertreten. Der US-Guard, immerhin Broses zweiterfolgreichster Scorer, zog sich am Dienstag bei der Derbyniederlage gegen Würzburg eine Verletzung des rechten Schultereckgelenks und fällt damit auf unbestimmte Zeit aus.
Der 19-Jährige, der bereits die Vorbereitung mit dem BBL-Team bestritten hat, machte zuletzt durch gute Leistungen im Farmteam der Baunach Young Pikes auf sich aufmerksam. In der ProB kommt er derzeit im Schnitt auf 11,2 Punkte, drei Rebounds und drei Assists, was ihn nun in den Profikader beförderte. „Ich bin sehr froh, die Chance zu bekommen. Es macht einfach Spaß mit den Jungs. Ich habe ja bereits die Vorbereitung mitgemacht, daher fällt es mir auch nicht schwer, jetzt wieder reinzukommen. Jeder macht es mir außerdem sehr leicht, unterstützt mich perfekt. Ich freue mich auf die nächsten Tage und Wochen und will sehr viel mitnehmen und lernen“, blickt der Youngster dem Roadtrip und den anstehenden Aufgaben euphorisch entgegen.