Brose Bamberg will nach drei Niederlagen am Stück wieder ein Erfolgserlebnis feiern
Nach einer spielfreien Woche startet Brose Bamberg am Dienstagabend in die Rückrunde der Gruppenphase in der Champions League. Ab 20 Uhr kommt es für die Oberfranken zum Duell mit dem tschechischen Serienmeister ERA Nymburk – ein Team, mit dem Elias Harris & Co. noch eine Rechnung offen haben.
Vor gut zwei Monaten, beim Start der aktuellen BCL-Saison, gastierten die Brose-Boys in Mittelböhmen und kamen nach einem katastrophalen ersten Viertel (11:30) mit 71:91 unter die Räder. In der Zwischenzeit konnten sich die Mannen von Coach Roel Moors zwar fangen und fuhren vier Siege in Serie ein, ehe die Niederlage beim unangefochtenen Tabellenführer der Gruppe C, Iberotar Teneriffa, den Lauf der Oberfranken beendete. Die Pleite auf der Kanarischen Insel war zeitgleich die dritte in Folge, nachdem man zuvor in der heimischen Liga gegen Würzburg und in Oldenburg das Nachsehen hatte.
Viel Trainingszeit
Seit der Rückkehr aus Teneriffa hatten Moors und sein Trainerstab also eine ganze Woche Zeit, um die gemachten Fehler zu analysieren und das Team auf den kommenden Gegner einzustellen. „Ein paar Trainingstage mehr sind immer gut. Man hat Zeit, sich auf die Details zu konzentrieren. Das haben wir getan. Wir sind gut vorbereitet“, blickt Broses belgischer Übungsleiter auf die vergangenen Tage zurück. Aufgrund der Hinspielniederlage ist sich Roel Moors auch sicher, dass er seine Mannschaft nicht viel motivieren brauchte. „Wir sind Sportler, daher hat uns die Niederlage dort sehr weh getan. Die wollen wir definitiv wettmachen“, schickt der Mann auf Bambergs Kommandobrücke eine Kampfansage nach Tschechien. Damit den Worten des Trainers auch Taten folgen, müssen seine Spieler „über die gesamten 40 Minuten fokussiert bleiben. Es darf uns nicht passieren, dass wir im vierten Viertel aus unserem System ausbrechen.“
Blickt man auf die bisherigen Statistiken, wird deutlich, wie wichtig es ist, dass sich Harris & Co. an die Vorgaben ihres „Chefs“ halten. In allen Hauptkategorien haben die Bamberger Jungs gegenüber den Korbjägern aus Nymburk, die in ihrer nationalen Liga nach 15 Partien ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen, zum Teil deutliche Nachteile – lediglich von jenseits der Dreierlinie erweisen sich die Hausherren effektiver (36,4%/30,3%). Dennoch dürfen die Brose-Anhänger eine Partie erwarten, die bis zum Ende knapp bleibt. Am letzten BCL-Spieltag unterlag die Truppe von Headcoach Amiel Oren in Peristeri mit 65:75 und kam dabei offensiv überhaupt nicht in Schwung. Die Mannen um ihren Topscorer Jaromir Bohacik (14,0 PpG) schossen lediglich 19 Prozent von der Dreierlinie und 33 aus dem Zweipunktbereich. Zudem leisteten sie sich 20 Ballverluste.
Harte Verteidigung ist notwendig
Von diesem etwas schwächeren Auftritt der Tschechen darf sich Brose jedoch nicht täuschen lassen. „Sie haben sehr talentierte Guards, die sehr schnell spielen. Wie alle tschechischen Teams haben sie gute Distanzwerfer“, weiß Routinier Bryce Taylor. Bambergs Nummer 44, der nach der Verletzung von Kameron Taylor und dem Abgang von Maurice Stuckey sicherlich noch mehr Verantwortung in der Rotation übernehmen muss, ist sich bewusst, dass man den Tschechen ihre gute Offensive wegnehmen muss. Dazu müssen er und seine Mitstreiter „von Beginn an hart in der Verteidigung stehen.“ Doch auch der eigene Angriff ist wichtig und – nach Ansicht des Deutsch-Amerikaners – besonders eine Komponente: „Wir müssen unsere Fastbreaks besser abschließen. Das hat uns in den letzten Spielen ab und an gefehlt, da haben wir zu viele Punkte liegen lassen.“
Nach dem Heimauftritt muss Brose Bamberg bis Weihnachten noch zweimal auf fremden Parkett antreten. Dabei stehen dem Team am Samstag in Braunschweig (Pokal-Viertelfinale) und am kommenden Dienstag im russischen Novgorod zwei schwere Aufgaben ins Haus.