Brose Bamberg zieht den Ludwigsburgern in der Verteidigung den Zahn und holt den Sieg
Brose Bamberg hat sich mit einem Heimsieg über die MHP RIESEN Ludwigsburg aus seiner kurzen Weihnachtspause zurückgemeldet. Eine mehr als ordentliche Defensivleistung war für die Truppe von Roel Moors der Grundstein für den 75:68-Sieg. Broses Nachverpflichtung Darion Atkins war bei seiner Premiere noch kein richtiger Faktor, doch der Rest der Mannschaft agierte als homogene Einheit und lag in vielen wichtigen Statistiken in Front.
Nach dieser fast schon ungewohnt langen Spielpause – exakt zehn Tage sind seit dem letzten Champions League-Spiel in Novgorod vergangen – merkte man dem Team von Roel Moors die Lust auf Basketballspielen förmlich an. Eine kurze Wieder-Eingewöhnungsphase mussten die Zuschauer zwar hinnehmen, doch nachdem Kameron Taylor den Punktereigen in der zweiten Minute eröffnet hatte, übernahm Brose sogleich die Spielkontrolle. Vor allem defensiv machten die Hausherren vieles richtig und verabreichten dem Gast aus Ludwigsburg einiges von seiner eigenen Medizin (aggressive Defense am Mann), was den Schwaben überhaupt nicht schmeckte.
Starke Bamberger über zweieinhalb Viertel
Im Angriff hatten die Hausherren ebenfalls viel Schönes zu bieten und setzten sich frühzeitig ab. Phasenweise schnupperten die Oberfranken, die in Halbzeit eins sehr hochprozentig abschließen konnten, sogar an der 20-Punkte-Marke. Diese fiel in Durchgang eins aber noch nicht, da Ludwigsburg, angetrieben vom Ex-Baunacher Marcos Knight, auch hin und wieder zeigte, warum man derzeit auf Tabellenplatz zwei rangiert. Dennoch erspielten sich die Bamberger mit ihrer konsequenten Art zur Pause einen 19-Punkte-Vorsprung (43:24).
Mit Wiederanpfiff des zweiten Durchgangs vermittelten die Gäste den Eindruck, als würde nun die große Aufholjagd kommen. Allen voran RIESEN-Topscorer Khadeen Carrington, der in den ersten 20 Minuten in Bambergs Defense nahezu komplett abgemeldet war, setzte sich einige Male beherzt durch und schloss erfolgreich ab (neun Punkte im dritten Viertel). Zunächst fanden die Brose-Boys, die auch weiterhin von guter Defense und einer starken Trefferquote aus dem Feld lebten, aber noch die richtigen Antworten und hielten ihren Kontrahenten weiter halbwegs konstant auf Distanz.
Carrington und Knight bringen Ludwigsburg zurück
Erst gegen Ende des dritten Viertels, als Ludwigsburg plötzlich wieder bis auf zehn Zähler herangekommen war, drohte es noch einmal eng zu werden und angesichts des anstehenden Schlussviertels dürfte es vielen Brose-Fans etwas flau in der Magengegend gewesen sein. Auch die Mannen von Coach John Patrick wussten um Bambergs wunden Punkt und setzten im Schlussabschnitt weiter aggressiv nach – auch das verletzungsbedingte Aus von Nick Weiler-Babb, der sich zum Ende der 33. Spielminute ohne Fremdeinwirkung an der Schulter verletzte, schien die Schwaben jetzt nicht mehr aus dem Rhythmus zu bringen.
Rund fünf Minuten vor dem Schlusspfiff lagen zwischen dem Tabellenvierten und dem -zweiten nur noch sieben Punkte (64:57). Doch dieses Mal ließen sich Kameron Taylor & Co. die Partie nicht mehr aus der Hand nehmen. Offensiv lief zwar fast nichts mehr zusammen, doch in der Verteidigung kämpfte man verbissen um jeden Ball und konnte seinen Homecourt schlussendlich verteidigen. Ein 75:68-Erfolg dürfte zudem für etwas mehr Selbstvertrauen für die letzte Aufgabe des Jahres am Montagabend gegen den FC Bayern München Basketball gesorgt haben.
Brose Bamberg: Marei (16 Punkte), Olinde (14), Sengfelder (13), Lee (10), K. Taylor (10), Obasohan (6), Atkins (4), Harris (2), Weidemann, B. Taylor
MHP RIESEN Ludwigsburg: Carrington (21), Knight (18), Smith (13), Wohlfarth-Bottermann (6), Wimbush (4), Weiler-Babb (2), Konga (2), Hukporti (2), Leissner, Brase
Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:
„Es war ein wichtiger Sieg heute gegen eine starke Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir das Fundament zum Erfolg gelegt, exzellente Verteidigung gespielt und im Angriff immer wieder gute Optionen gefunden. Auch die zweite Halbzeit war nicht schlecht von uns, aber wir haben den Rebound nicht mehr kontrolliert. Wenn man eine so talentierte Mannschaft wie Ludwigsburg dermaßen beherrscht und bei 68 Punkten hält, dann ist es ein wirklich guter Sieg.“