Brose Bamberg reist am 15. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zu den HAKRO Merlins Crailsheim. Im direkten Verfolgerduell stehen sich dabei am Samstag ab 20.30 Uhr der Tabellenfünfte und -sechste gegenüber.
13 Spiele, acht Siege, fünf Niederlagen – so lautet die bisherige Saisonbilanz beider Teams vor dem insgesamt siebten Aufeinandertreffen in Deutschlands Topliga. Ist das Verhältnis also in dieser Spielzeit ausgeglichen, zeigt die Gesamtbilanz ein klares Bild: bisher ging Brose in allen sechs Duellen als Sieger vom Parkett. Und dennoch: ein Selbstläufer wird es in der Arena Hohenlohe am Samstag definitiv nicht. Zu ausgeglichen, zu konstant treten die Crailsheimer in dieser Saison bislang auf. Vor allem offensiv ist die Mannschaft von Tuomas Iisalo eine Bank. 91,2 Punkte erzielten die Zauberer bis dato im Schnitt, das ist nach Berlin der zweitbeste Wert aller BBL-Teams. Zum Vergleich: Bamberg liegt mit 83,9 Zählern auf Platz 13. Dafür aber steht Brose defensiv hervorragend. Die durchschnittlich kassierten 76,8 Punkte bedeuten hier Rang zwei in der BBL-Gesamtwertung. Im Vergleich zu Crailsheim trifft Bamberg auch besser, denn mehr als jeder zweite Wurf fand bislang den Weg in den gegnerischen Korb (50,4%). Bei den Hausherren sind es lediglich 46,2%. Dafür haben die eine etwas stärkere Dreierquote (36,9%/38,7%) und verteilen mehr Assists (19,3/21,5). Bei den Rebounds hingegen liegt wieder Brose vorne (36,1/35,3).
Crailsheim spielt bislang eine sehr starke Saison und steht daher momentan vollkommen zurecht mit Rang fünf auf einem Playoffplatz. Den haben die Zauberer zuletzt durch zwei Siege in Folge gefestigt. Am vergangenen Sonntag etwa gab es einen 91:79-Derby-Heimsieg über ratiopharm ulm. Herausragend dabei zwei Spieler: Sebastian Herrera und Javontae Hawkins. Herrera erzielte 24 Punkte, leistete sich keinen einzigen Fehlwurf. Hawkins kam auf 20 Punkte und neun Rebounds, schrammte nur knapp am Double-Double vorbei. Vor allem an Herrera werden sich auch die Bamberger Fans nur ungern erinnern, war er es doch, der im letzten Aufeinandertreffen in der Arena Hohenlohe die Partie für seine Mannschaft mit 18 Zählern bis weit ins vierte Viertel offenhielt. Beide, Herrera und Hawkins, sind denn auch über die komplette Spielzeit gesehen Crailsheims beste Punktesammler, wobei der Amerikaner mit im Schnitt 17,1 die Nase vor dem Deutschen (13,6) vorne hat. Bester Rebounder im Team ist Quincy Ford mit durchschnittlich 6,0 gesicherten Abprallern. DeWayne Russell verteilt mit 6,2 im Schnitt die meisten Assists. Kein Wiedersehen – zumindest nicht aktiv auf dem Court – wird es für die mitreisenden Bamberger Fans mit Maurice Stuckey geben. Der 29-Jährige schloss sich vor knapp einem Monat den Crailsheimern an, darf aber aufgrund einer Vertragsklausel nicht gegen sein Ex-Team eingesetzt werden.
Brose Bamberg reist mit einer Niederlage im Gepäck nach Baden-Württemberg. Gegen München kämpfte die Mannschaft, angefeuert von 6.150 Zuschauern in der erstmals in dieser Saison ausverkauften BROSE ARENA, zwar bis zuletzt, musste sich aber dennoch knapp geschlagen geben. Auch, weil es von der Freiwurf- und jenseits der Dreierlinie nicht lief. Positiv stimmt jedoch: der Einsatz passte, das Reboundduell etwa wurde deutlich mit 33:24 gewonnen. Bester Bamberger gegen den Tabellenführer war Paris Lee, der mit 23 Punkten seinen bisherigen Bestwert in der BBL aufstellte und mit zusätzlich acht Assists nur knapp an einem Double-Double vorbeischrammte. Ebenso wie übrigens Assem Marei (15 Punkte, acht Rebounds). Der Ägypter ist auch über die bisherige Saison gesehen Bambergs bester Punktesammler mit im Schnitt 13,5 Zählern pro Partie. Seine 6,5 zusätzlichen Rebounds bringen ihm auch in dieser Kategorie mannschaftsintern Platz eins. Paris Lee ist mit durchschnittlich 6,5 verteilten Assists Broses bester Vorlagengeber.
Roel Moors: „Es kommen jetzt drei wichtige Spiele für uns. Zuvorderst Crailsheim, wo wir gewinnen müssen, um weiterhin oben mit dabei zu bleiben. Wir bereiten uns gut vor. Gegen München gab es viele gute Sachen. Im Basketball kommt es ab und an vor, dass Würfe nicht fallen. Das müssen wir abhaken. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir uns weiterhin gute Wurfchancen erarbeiten, dass die Qualität der Würfe stimmt. Dann fallen sie auch wieder. Gegen Crailsheim wird es aber in erster Linie abermals auf unsere Verteidigung ankommen. Wie viele andere Mannschaften haben auch sie viele Spieler, die punkten können. Das müssen wir ihnen wegzunehmen.“
Obwohl Maurice Stuckey nicht spielen wird, gibt es für Christian Sengfelder dennoch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Mit Crailsheims Javontae Hawkins spielte er bereits im College zusammen. Und bereits dort hat sich gezeigt, dass der Amerikaner ein heißes Händchen hat, war er doch in seinem letzten Jahr in Fordham mit etwas mehr als 14 Punkten im Schnitt einer der besten Werfer des Teams.
Christian Sengfelder: „Ich kenne ihn gut. Er war schon immer ein Shooter. Er ist aber nicht der einzige, der werfen kann. Für uns ist wichtig, dass wir über 40 Minuten konstant spielen. Bei Crailsheim gegen Ulm hat man gesehen, was passiert, wenn man sie ins Laufen und zurückkommen lässt. Das darf uns nicht passieren, das müssen wir frühzeitig unterbinden.“
Nach Crailsheim ist vor Gaziantep. Am Mittwoch geht nämlich die Basketball Champions League nach der Weihnachts- und Neujahrspause weiter und in die entscheidenden Wochen. Dabei gilt es für Brose vom momentanen Platz fünf in den verbleibenden fünf Partien der Gruppenphase noch einen Rang nach vorne und damit einen Achtelfinalplatz zu kommen. Den Weg dahin soll ein Sieg im Heimspiel gegen Gaziantep Basketbol (8. Januar, 20 Uhr) ebnen.