Oberfranken triumphieren dank Leistungssteigerung nach der Pause in Braunschweig
Brose Bamberg konnte den gegen Riga aufgenommenen Aufschwung mit in den BBL-Alltag nehmen. In Braunschweig gelang der Mannschaft von Chefcoach Roel Moors am Ende ein verdienter 94:85-Erfolg. Die Zuschauer sahen dabei eine über weite Strecken ausgeglichene Partie, in der die Oberfranken vor allem im zweiten Durchgang defensiv die Stellschrauben anziehen konnten und klar den Rebound kontrollierten (39:23 – 13:6 offensiv). Aus einer homogenen Bamberger Mannschaft ragte Christian Sengfelder heraus, der an seiner alten Wirkungsstätte 19 Zähler auflegte.
Vom Start weg entwickelte sich zwischen den beiden Kontrahenten ein munteres Spielchen, in dem zunächst die Offensivabteilungen klar im Fokus standen. Dabei waren die Brose-Boys stets darum bemüht, ihre ausgemachten Vorteile unter dem Korb zu nutzen, während die Braunschweiger ihr Heil vorwiegend aus der Distanz suchten – und das mit Erfolg. Satte 53 Prozent ihrer Würfe von „downtown“ versenkten die Löwen in Halbzeit eins im Bamberger Korb und konnten so stets einen knappen Vorsprung behaupten.
Offener Schlagabtausch
Ende des ersten, Anfang des zweiten Viertels unterliefen den Oberfranken dann ein paar vermeidbare Fehler, die die Hausherren eiskalt bestraften und sich erstmals auf sechs Zähler (27:21, 11. Min.) absetzen konnten. Bamberg erholte sich zwar schnell wieder und kämpfte sich in die Partie zurück, doch komplett drehen konnte man die Begegnung nicht. Gegen eine zu harmlose Brose-Defense fanden die Niedersachsen immer dann, wenn es darauf ankam, eine gute und offene Wurfposition, die dann auch konsequent genutzt wurde.
Dieses Szenario wiederholte sich im Verlauf der zweiten zehn Minuten immer wieder, bevor die Mannen von Coach Pete Strobl – wieder in der Schlussminute – zum großen Endspurt ansetzten. Aufbauend auf oberfränkische Fehler und Nachlässigkeiten, zog Braunschweig von 46:43 bis auf 52:43 davon. Mit dem letzten Angriff sorgte Darion Atkins nach einem von insgesamt acht Bamberger Offensivrebounds mit seinen Zählern zum 52:45-Pausenstand für ein versönliches Ende von Halbzeit eins.
Bamberg nach der Pause klar verbessert
Im Vergleich zum Spielbeginn kehrten beide Mannschaften mit veränderten Startformationen für den zweiten Durchgang zurück und dieses Mal waren es die Oberfranken, die den besseren Auftakt erwischten. Gegen eine deutlich statischer agierende Löwen-Offensive packte Broses Defense besser zu und vorne konnte man selbst erfolgreich in Korbnähe über Sengfelder und Marei abschließen. Doch erneut sah es nach einer Auszeit von Pete Strobl so aus, als könnten die Okerstädter das Bamberger Aufbäumen abwehren.
3:45 Minuten vor der letzten Viertelpause war es dann aber doch soweit: Paris Lee besorgte mit seinem zweiten erfolgreichen Dreier an diesem Abend die erste Brose-Führung nach dem Seitenwechsel (61:60). Vom Führungswechsel zeigten sich die Hausherren unbeeindruckt und drehten die Partie bis zur Viertelpause wieder knapp zu ihren Gunsten. Doch auch die Gäste hatten den Kampf in dieser Partie längst angenommen und profitierten weiterhin erheblich von ihrer klaren Reboundüberlegenheit.
Obwohl die Partie im Schlussviertel weiter eng war und hin und her wiegte, hatte Brose dank der Reboundarbeit und soliden Trefferquoten (57% aus dem Feld, 31% Dreier) jetzt die Vorteile auf seiner Seite, da man zeitgleich auch in der Verteidigung etwas anziehen konnte. In dieser Phase wirkten jetzt die Braunschweiger, deren starke Dreierquote nach der Pause auf am Ende 40 Prozent absank, als wäre der Energietank plötzlich leer. Bamberg nutzte die Fehler der Heimmannschaft aus und setzte sich vor allem in der Schlussphase ab. Mit 94:85 setzte sich die Truppe von Coach Roel Moors am Ende verdient durch und hält dadurch zumindest weiter den Anschluss an die Playoff-Plätze.
Basketball Löwen Braunschweig: Eatherton (18 Punkte), Staiger (14), Jallow (12), Lawson (12), Releford (10), Lyles (10), Klepeisz (9), Marelja
Brose Bamberg: Sengfelder (19), Harris (15), Obasohan (13), Olinde (12), Lee (11), Marei (10), Atkins (8), K. Taylor (6), McLean, B. Taylor
Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg und sehr stolz auf meine Spieler. Das war kein einfaches Spiel. In der ersten Halbzeit hatte Braunschweig 9 von 17 Dreiern getroffen. Wir haben dadurch 52 Punkte bekommen, das ist nicht unser normales Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir Braunschweigs Dreier viel besser verteidigt. Wir haben dann richtig als Team gespielt, mit viel Intensität. Wir haben die Rebounds gewonnen und das gegen eine Mannschaft, die richtig gut im Rebound ist. Es ist also insgesamt ein sehr guter Sieg für uns.“