Brose Bamberg reist mit positiver Grundstimmung nach Niedersachsen
Nach dem immerhin erfolgreichen Abschluss der Gruppenphase in der Basketball Champions League kann sich Brose Bamberg ab jetzt voll und ganz auf den Playoff-Kampf in der Bundesliga konzentrieren. Im Rennen um einen der begehrten acht Postseason-Plätze steht den Oberfranken am Samstag ein richtungsweisendes Duell bevor. Um 18 Uhr ertönt der Anpfiff beim direkten Konkurrenten RASTA Vechta.
Mit einer Bilanz von zehn Siegen und sieben Niederlagen liegen beide Klubs momentan in der Tabelle gleichauf, doch Vechta hat den entscheidenden Vorteil des direkten Vergleichs derzeit auf seiner Seite. Diesen sicherte sich die Mannschaft von Coach Pedro Calles vor gar nicht allzu langer Zeit. Erst am 19. Januar standen sich die Teams in der BROSE ARENA gegenüber und die Vechtaer triumphierten dank eines Last-Second-AND1 des an diesem Abend überragenden Trevis Simpson (32 Punkte, darunter neun Dreier) knapp mit 86:85.
Die Lehren aus dem Hinspiel
„Das Heimspiel muss uns eine Lehre sein. Wir hatten viel richtig gemacht, in der entscheidenden Phase aber auch viel falsch“, blickt Broses Übungsleiter Roel Moors auf die Partie vor rund drei Wochen zurück. In der Tat sahen die Bamberger in der Neuauflage des letztjährigen Playoff-Viertelfinals über weite Strecken der Partie bereits wie der sichere Sieger aus. Doch Vechta, das als ein sehr spielstarkes, schnelles und ausgeglichenes Team bekannt ist, zwang die Bamberger zu insgesamt zwölf Ballverlusten – alleine fünf davon bei Einwurfsituationen -, die schlussendlich zum Bamberger Genickbruch führten.
Seit dieser Partie sicherten sich die Oberfranken allerdings zwei Bundesliga- und dem eingangs erwähnten Achtungserfolg in der Champions League am Dienstag gegen Teneriffa. Vechta dagegen gewann nach dem Bamberg-Spiel noch zuhause gegen Frankfurt. Zuletzt musste der BBL-Sechste jedoch zwei Auswärtsniederlagen einstecken – in Ludwigsburg gab es ein 78:85 und in der Champions League unterlag man in Burgos mit 71:87. Letztere dürfte dem Calles-Team mehr geschmerzt haben, war diese Niederlage doch gleichbedeutend mit dem Aus auf internationalem Parkett.
Vasturia führt RASTA an
In der Liga kann sich Coach Calles auf ein Sextett an Spielern verlassen, welches im Schnitt zweistellig punktet. Angeführt wird dieses vom US-Amerikaner Steve Vasturia (14,3 PpS), der zugleich auch bester Vorlagengeber (5,4) seiner Mannschaft ist. An den Brettern räumt Ishmail Wainright mit 4,9 Rebounds pro Partie auf. Trotz ihrer guten Individualstatistiken hat Vechta in vielen spielrelevanten Stats das Nachsehen gegenüber Bamberg. Mit nur 77,5 zugelassenen Punkten des Gegners stellt Bamberg zum einen die zweitbeste Verteidigung der gesamten BBL. Im Angriff trifft Brose bislang durchschnittlich exakt jeden zweiten genommen Wurf (Vechta 45,4%), zudem über 37 Prozent der Dreierversuche (Vechta 35,1%). Dank Toprebounder Assem Marei (6,2) hat der Tabellenachte auch bei den Rebounds (36,3/33,8) die Nase vorne, liegen damit ligaweit sogar auf Platz drei. Allerdings traf Vechta bislang besser von der Freiwurflinie (72,8%/78,8) und verteilte minimal mehr Assists (19,8/19,9). Zudem gewannen die Niedersachsen vier der letzten fünf Partien.
Trotz des aktuellen Negativlaufs gegen die RASTA-Boys wollen sich Paris Lee & Co. die positive Grundstimmung der letzten Tage nicht vermiesen lassen. Auch Coach Moors geht die letzte Auswärtsaufgabe vor der zweieinhalb wöchigen Pokal- und Nationalmannschaftspause positiv an und weiß, worauf es für sein Team ankommt. „Wir müssen morgen einmal mehr beweisen, dass wir bereit sind. Wir müssen ihnen ihre Energie und ihre Bissigkeit von Beginn an nehmen“, so der Belgier vor der Abfahrt nach Vechta.
Weidemann is back
Im Gegensatz zum Hinspiel kann Roel Moors beim zweiten Duell mit dem Calles-Team wieder auf Nelson Weidemann bauen. Im Januar war Bambergs „Energizer“ aufgrund eines Bänderrisses noch zum Zuschauen verdammt. „Wir haben eine enorm hohe Trainingsintensität, wahrscheinlich höher, als im Spiel selbst. Da ging alles problemlos, daher freue ich mich jetzt endlich wieder voll eingreifen zu können“, gibt Weidemann zu verstehen, dass seine Verletzung zu 100 Prozent auskuriert ist und er wieder vollen Einsatz bringen kann.
Nur ungern blickt das Bamberger Nachwuchstalent auf das erste Aufeinandertreffen zurück. „Das Hinspiel war bitter. Für die Jungs auf dem Feld, aber auch für mich von draußen. Wir alle wollen das Ergebnis vergessen machen. Dafür müssen wir vor allem ihre Intensität matchen“, erklärt Broses Nummer zwei, der unter der Woche gegen Teneriffa schon wieder in der Startformation stand.
Nach der Rückkehr aus Vechta am Sonntagmorgen gegen vier Uhr steht bereits am Nachmittag eine erste Vorbereitungseinheit für das Spiel am Dienstag gegen Hamburg auf dem Plan. Mit der Partie gegen die Hansestädter verabschiedet sich Brose Bamberg dann in die bereits erwähnte kurze Spielpause.