Corona-Projekt spült über 66.000 Euro in die Vereinskasse
Der FC Eintracht Bamberg hat seine wohl größte Herausforderung des Jahres 2020 gemeistert: Mehr als 66.000 Euro kamen am Ende einer außergewöhnlichen Corona-Unterstützungsaktion für den Fußball-Bayernligisten zusammen. Damit kann er nun mit finanzieller Planungssicherheit in den Rest des am 1. Juli begonnenen Geschäftsjahres starten und seinen erfolgreichen Weg fortführen. Die Verantwortlichen hatten Anfang Juli ein in Bayern einzigartiges Crowdfunding-Projekt gestartet, um die wegen der Corona-Krise nahezu komplett ausgefallenen Sponsoreneinnahmen zu kompensieren. Dabei musste unbedingt die vorher definierte Zielsumme von 65.000 Euro zusammenkommen, sonst hätte jeder Unterstützer sein Geld wieder zurückbekommen – und der Verein wäre komplett leer ausgegangen.
„Ich bin unglaublich dankbar und erleichtert, dass wir es dank eines wahnsinnigen Schlussspurts geschafft haben“, sagte FCE-Vorstandsvorsitzender und Projektleiter Jörg Schmalfuß in einer ersten Reaktion. Am Montagnachmittag (15 Uhr) zeigte das Spendenbarometer genau 66.129,91 Euro. #domreitercrowd, wie das Projekt heißt, läuft um Punkt 20 Uhr ab. „65 000 Euro sind ja nun doch eine Menge Holz, aber unsere vielen Fans, Freunde, Gönner, Mitglieder, Sponsoren und Angehörigen unserer Jugendspieler haben uns nicht im Stich gelassen“, so Schmalfuß dankbar. Nachdem die Bayernliga-Mannschaft sowie alle Jugendtrainer ihren Beitrag zum Erhalt des Status Quo in der schwierigen Phase bereits geleistet haben, war diese Aktion das letzte Puzzlestück. Die Folge: Beim Bamberger Traditionsverein wird alles so weiterlaufen wie zu Vor-Corona-Zeiten geplant. Will heißen, dass der Erhalt der bestmöglichen Trainingsmöglichkeiten, die hochwertige Ausbildung von mehr als 450 Kinder und Jugendlichen sowie die Struktur des „Bayernliga-Teams mit einer gehörigen Portion Bamberg“ gesichert sind.
#domreitercrowd war am 13. Juli gestartet und lief genau drei Wochen lang. Jeder Teilnehmer konnte zwischen einer freien Spende oder attraktiven Prämien wählen. „Das Projekt hat wahnsinnigen Spaß gemacht und war an Spannung kaum zu überbieten. Mir haben viele Leute erzählt, dass sie mehrmals täglich aufs Smartphone geschaut haben, um zu sehen, wie viel Geld in der Zwischenzeit eingegangen ist“, erzählt Schmalfuß. Besonders freut sich der FCE-Chef, dass nach der Berichterstattung von überregionalen Medien über das innovative Projekt auch Spenden aus ganz Bayern und Deutschland eingegangen sind – teils von Menschen, die gar nichts mit dem FCE zu tun hätten. „Das zeigt natürlich schon, dass wir eine Marke in Bamberg sind!“
Die Zielsumme von 65-000 Euro wurde bereits am Sonntag um 16.37 Uhr erreicht, mehr als einen Tag vor Ablauf der Aktion. Alles, was den Betrag von 65.000 Euro überschreitet, kommt direkt den vielen Talenten im Domreiter-Leistungszentrum zugute. Stolz ist FCE-Chef Schmalfuß darauf, dass #domreitercrowd bereits Nachahmer in der Region gefunden hat, die mit einer ähnlichen Crowdfunding-Aktion ebenfalls die Umsatzausfälle während der Corona-Zeit wettmachen wollen.
Froh sind alle FCE-Verantwortlichen, dass sie sich nun wieder primär aufs Sportliche konzentrieren können. Der überaus erfolgreiche Testspiel-Auftakt gegen Drittliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena (4:6), bei dem sich die Mannschaft von Trainer Michael Hutzler trotz des Fehlens von sechs Stammspielern sehr gut präsentierte, hat Lust auf mehr gemacht. Seine nächsten Vorbereitungsspiele bestreitet der FCE an diesem Mittwoch (5.8.) um 18.30 Uhr beim SC Adelsdorf und am Samstag, 8. August, um 17 Uhr beim TSV Burgebrach. Der Start der restlichen Bayernliga-Runde ist für Samstag, 12. September, geplant – immer unter der Voraussetzung, dass Corona und die Begleitumstände es zulassen.