Landkreis und Stadt Bamberg stimmen den künftigen Nahverkehr aufeinander ab.
„Unser Ziel ist ein öffentlicher Zweckvereinbarung aus einem Guss.“ Dieses Ziel definierten Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke bei Arbeitssitzungen mit ihren Verkehrsexperten. Nachdem der Landkreis den ÖPNV gemäß dem im Dezember 2019 vom Kreistag beschlossenen Nahverkehrsplan ab 2024 massiv ausbauen wird, sollen die übergreifenden Verkehre in enger Zusammenarbeit optimal aufeinander abgestimmt werden.
Direkt nach der Sommerpause werden sich deshalb die Verkehrsplaner von Stadt und Landkreis wöchentlich treffen, um die aus dem Landkreis in die Stadt „einbrechenden“ sowie die aus der Stadt in den Landkreis „ausbrechenden“ Verkehre zu koordinieren. Bis Mai 2022 sollen die Ergebnisse dieser Abstimmung in eine Zweckvereinbarung gegossen sein, um den Menschen in der gesamten Region Bamberg ab Mitte 2024 einen attraktiven ÖPNV anbieten zu können.
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg erstellt derzeit im Auftrag des Landkreises einen Vorschlag sowohl für die künftige Bedienung auf den neun grenzübergreifenden Hauptkorridoren der Buslinien als auch für die weiteren Korridore im ganzen Landkreis sowie für die Bedienung aller 36 Gemeinden mit insgesamt 327 Ortsteilen und deren vertaktete Anbindung an die vorgenannten schnellen Korridor-Verkehre.
Da den Landkreisbürgerinnen und -bürgern mit zunehmender Entfernung vor allem kurze Fahrzeiten wichtig sind und die Fahrgastzahlen belegen, dass vor allem der Bahnhof Bamberg, der ZOB und die Schulen in Bamberg vorrangige Ziele sind, sollen diese künftig durch schnelle und direkte Angebote erreichbar sein. In Abhängigkeit von der zu erwartenden Nachfrage sind dafür auf den Hauptkorridoren Angebote im Stundentakt und teilweise im Halbstundentakt geplant, die regelmäßig, schnell und auf die Abfahrten der Züge am Bahnhof Bamberg abgestimmt verkehren werden.
„Dreh- und Angelpunkt eines erweiterten ÖPNV-Angebotes muss ein leistungsfähiger Regionaler Omnibusbahnhof sein“, sind sich Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb einig. Eine höhere Taktung der Busse erfordert eine deutliche Steigerung der Qualität und der Quantität der Bussteige im Bahnhofsumfeld.
Dabei werden auch die bisherigen provisorischen Bushaltestellen auf beiden Seiten der Ludwigstraße eine zentrale Rolle spielen. Welche Möglichkeiten es hier gibt, möglichst zeitnah moderne und barrierefreie Bussteige zu realisieren, wird ein Ingenieurbüro im zweiten Halbjahr 2020 im Zuge der Bauleitplanung für das „Neue Atrium“ prüfen.