Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing befragten in Bamberg Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe
Eine Umfrage der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg und des Stadtmarketings Bamberg e.V. im Juli 2020 bestätigt: Die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen haben erfreulicherweise dank alternativer Absatzwege und der angebotenen Unterstützungsangebote den Shutdown verhältnismäßig gut überstanden.
Insgesamt haben 186 Bamberger Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und den personenbezogenen Dienstleistungen, die alle vorwiegend in der Innenstadt ansässig sind, an der Umfrage teilgenommen. Ziel der Befragung war es, eine Einschätzung der am stärksten von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffenen Branchen während des Shutdowns und nach den schrittweisen Öffnungen zu erhalten. „Besonders wichtig war uns herauszufinden, wie die Hilfsmaßnahmen seitens der Stadt, des Freistaates Bayern und des Bundes angenommen und beurteilt werden“, so Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller. „Diese Informationen helfen uns dabei, auch zukünftig gezielt Angebote zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft zu unterbreiten.“
Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte (56 %) der Unternehmen während des Shutdowns Umsatz generieren konnte. Durch Liefer- und To-Go-Angebote (58 %) waren viele für ihre Kunden schon nach kurzer Zeit wieder erreichbar. Einige präsentierten ihr Warenangebot in den sozialen Medien (Facebook, Whatsapp oder Instagram) oder haben über einen Online-Shop (28 %) Bestellungen erhalten. 8 % der teilnehmenden Unternehmen konnten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ihren Umsatz sogar steigern, bei 10 % ist der Umsatz gleich geblieben. Die meisten Unternehmen (71 %) erlitten jedoch teils deutliche Umsatzeinbußen, v.a. im Einzelhandel ohne Lebensmittel sowie in der Gastronomie. Erfreulicherweise verspürt der Großteil der Unternehmen keine unmittelbare Existenzangst. So haben 77 % Unternehmen die Frage nach einer Existenzbedrohung verneint oder können dies zumindest noch nicht abschätzen. Gleichwohl sorgen sich 14 % der Befragten um das Fortbestehen ihres Betriebes.
Mit der Aufhebung des Shutdowns erholte sich die wirtschaftliche Situation der meisten befragten Unternehmen. Fast die Hälfte der teilnehmenden Betriebe schätzen jetzt ihre Geschäftslage wieder als „eher gut“ bis „sehr gut“ ein. „Erleichtert haben wir festgestellt, dass die Bewertung der aktuellen Lage bei den Befragten vermehrt positiv ausgefallen ist. Uns ist aber auch bewusst, dass einzelne Betriebe immer noch stark unter den Folgen des Shutdowns leiden.“, so Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung.
Ein Grund für die aktuelle positive Entwicklung waren auch die Hilfen von Bund oder Land, die von 75% der Befragten in Anspruch genommen wurden. Hier führt mit 94 % die „Soforthilfe Corona“ die Liste der Angebote an. Auf dem zweiten Platz mit 65 % steht die Kurzarbeit. Auch die Maßnahmen auf lokaler Ebene fanden einen breiten Zuspruch (siehe Bild 1). An der Spitze stehen hier der regelmäßige Informationsbrief und die Hotline der Wirtschaftsförderung, die kostenfreien Erweiterungen der Freischankflächen und das kostenfreie Parken auf den P+R Anlagen. Von den weiteren Maßnahmen werden vor allem die Werbekampagne „Denk.Handel.Lokal“ (56 %), die Erweiterung der Außenverkaufsflächen (45 %) und der Auftritt lokaler Straßenkünstler (45 %) als hilfreich benannt. Klaus Stieringer, Geschäftsführer des Stadtmarketings: „Die Werbekampagne ‚Denk.Handel.Lokal‘ ist gut angelaufen. Wir wollen dadurch zeigen, dass es sich lohnt, einen Blick auf das attraktive Angebot unserer Bamberger Händler und Gastronomen zu richten.“ Die Betriebe wünschen sich, dass mit originellen und kreativen Maßnahmen, wie die Schirminstallationen in der Austraße, eine Profilierung und Qualitätssteigerung der Innenstadt erreicht wird. In diese Richtung zielt auch der mehrfach geäußerte Wunsch nach einer Steigerung der Aufenthaltsqualität durch z. B. zusätzliche Bänke und Begrünung.
„Wir freuen uns, dass die Maßnahmen und finanziellen Unterstützungsangebote von Stadt, Land und Bund so gut aufgenommen wurden. Dies hat erheblich dazu beigetragen, dass die meisten Unternehmen verhältnismäßig glimpflich durch diese furchtbare Situation kamen. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein erneuter Shutdown für zahlreiche Unternehmen verheerende Folgen hätte“, fasst Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller die Ergebnisse der Studie zusammen.
Die Ergebnisse der Umfrage stehen unter: www.stadt.bamberg.de/wirtschaft-corona