In München sieht Brose ab der 15. Spielminute kein Land mehr
Brose Bamberg hat im Zuge seiner Saisonvorbereitung die nächste Niederlage kassiert. Beim Ligakonkurrenten FC Bayern München Basketball kam die Truppe von Coach Johan Roijakkers, bei der die Big Men Chase Fieler und Norense Odiase verletzungsbedingt fehlten, mit 55:86 unter die Räder – und das trotz eines guten Starts und einer zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Führung. Einziger Lichtblick an einem ansonsten eher gebrauchten Abend war Neuzugang Michele Vitali, der 22 Punkte auflegte.
„Das erste Viertel war sehr ordentlich. Dann aber gab es einen Bruch bei uns und wir haben es den Münchnern viel zu einfach gemacht. Sowohl vorne wie auch hinten lief plötzlich nichts mehr. Das darf natürlich nicht sein“, fasste Bennet Hundt den Spielverlauf treffend zusammen. Nach einer so klaren Unterlegenheit der Oberfranken sah es zu Beginn der Partie, die live bei MagentaSport zu sehen war und in der beide Coaches während des Spiels verkabelt waren, in der Tat nicht aus. Vor allem defensiv konnten die Bamberger sehr gut mit dem Münchner Euroleague-Ensemble mithalten. Im Angriff fanden Michele Vitali, Bennet Hundt & Co. Mittel, um sich dem Bayern-Druck zu entziehen, sodass nach zehn Minuten sogar eine knappe 18:15-Führung zu verzeichnen war.
Aufbauend auf den Vorsprung zur Viertelpause zogen die Brose-Boys zum Start des zweiten Viertels noch bis auf 23:15, was viertelübergreifend einen 10:0-Lauf darstellte, davon. Doch dann legten die Landeshauptstädter endgültig den Schalter um – bemerkenswert dabei ist, dass der Neu-FCBB-Coach und ehemalige Brose-Coach Andrea Trinchieri in der 14. Spielminute nach zwei technischen Fouls der Halle verwiesen wurde. Genau an dieser Stelle riss bei Bamberg der Faden und München nahm Fahrt auf.
Bayern-Coach Trinchieri fliegt, doch Bamberg ist von der Rolle
Ohne den „italienischen Vulkan“ an der Seitenlinie zogen die Bayern an beiden Seiten des Feldes gehörig die Zügel an. In der Verteidigung ließen sie die Gäste aus der Domstadt nicht mehr zur Entfaltung kommen und im Angriff spielten sie nun eiskalt ihre Vorteile unter den Körben aus. Bis zum Seitenwechsel schaffte Brose gerade mal noch fünf Pünktchen – in den letzten fünf Minuten gelang gar keiner mehr. Die Hausherren dagegen spielten sich in einen Rausch und drehten die Partie, die eigentlich schon zur Halbzeit (42:28) entschieden war.
An diesem Bild änderte sich auch in Durchgang zwei nichts mehr. Einzig Michele Vitali versuchte mit seinen Dreiern etwas dagegen zu halten. Geholfen hat es nichts. Coach Roijakkers bemängelte bereits während der Partie immer wieder die Körpersprache seiner Spieler und merkte an, dass diese sich von den Münchner Akteuren herumschubsen ließen. Auch magere zehn Assists in 40 Minuten sind Zeuge dafür, dass bei Brose in Sachen Teamplay wenig zusammenlief. Am Ende steht also eine deutliche 55:86-Klatsche und die Erkenntnis, dass vor dem Team und dem Coaching Staff noch jede Menge Arbeit liegt.
Die Chance zu zeigen, dass sie es besser können, haben die Mannen um Kapitän Bennet Hundt bereits am Samstag. Von München aus reiste der Brose-Express direkt nach Ulm weiter, wo am Wochenende der nächste Test auf Wettkampfniveau ansteht.
Brose Bamberg: Lockhart 2, Blakes 6, Plescher, Ogbe 7, Vitali 22, Hundt 6, Sengfelder 4, Kravish 2, Grüttner, Larson 6