Brose Bamberg setzt sich trotz Startschwierigkeiten souverän durch
Brose Bamberg bleibt in der Basketball Champions League weiter das Maß der Dinge. Auch am fünften Spieltag der Gruppe F konnten die Mannen von Headcoach Johan Roijakkers gegen RETAbet Bilbao einen Sieg (90:75) einfahren und steht damit, nachdem man sich noch im alten Jahr das vorzeitige Playoff-Ticket sicherte, bereits einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase als Gruppensieger fest. Beste Brose-Spieler waren Christian Sengfelder (16 Pkte., neun Reb.) und Bennet Hundt (elf Pkte., neun Ass.), die beide knapp am Double-Double vorbeischrammten.
Siegbringend war ein 21:0-Run, den die Oberfranken Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels aufs Parkett zauberten und sich damit eine 20-Punkte-Führung (75:55) erspielten. Insgesamt überzeugte das Team – vor allem im zweiten Durchgang – wieder als homogene Einheit und hatte am Ende sechs Akteure mit zweistelliger Punktausbeute. Bambergs Neuzugang Shevon Thompson feierte sein Debüt im Brose-Trikot und trug sich mit zwei Punkten und einem Rebound in etwas mehr als sechs Minuten Spielzeit in die Statistik ein.
Bilbao legt gut los
Nach einem solch klaren und souveränen Erfolg für den einzigen deutschen Vertreter im Wettbewerb sah es zu Beginn der Partie allerdings nicht aus. Die Mannschaft aus Bilbao machte vom Beginn an deutlich, dass man vor allem von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich abschließen kann und wird. Die ersten drei Angriffe der Spanier waren erfolgreiche Distanzwürfe, die Brose Kravish, Hundt und einen Lockhart-Dreier zunächst noch kontern konnte (7:9, 7. Min.). Ein erster kleiner Zwischenspurt der Gastmannschaft brachte das Roijakkers-Team dann allerdings etwas in Bedrängnis und der Rückstand wuchs bis auf acht Zähler an.
Dominic Lockhart und Christian Sengfelder brachten ihre Farben nach einem zwischenzeitlichen 11:19-Rückstand zwar wieder ins Spiel zurück, doch Bilbao blieb über Arnoldas Kulboka weiter am Drücker. Der ehemalige Brose-Spieler verbuchte die ersten fünf Punkte seines Teams in Viertel Nummer zwei und sorgte dafür, dass Bilbao im Flow blieb. Die Basken nutzten nahezu jede Schwäche in der Bamberger Verteidigung konsequent aus und erarbeiteten sich bis Mitte des Viertels eine zweistellige Führung (29:19).
Hundt und Sengfelder übernehmen
Danach allerdings schien ein Ruck durch die Bamberger Mannschaft zu gehen. Mit aggressiverer Defense und mehr Fortune im Angriff kämpften sich Bennet Hundt & Co. wieder aus ihrem Loch heraus und gingen kurz vor dem Pausenpfiff durch einen Hall-Dreier mit 37:36 in Front. Die Pausenführung lag zwar dann doch noch auf Bilbaos Seite – Jaylon Brown traf den Buzzer zum 38:37 – doch Brose war nun definitiv im Spiel angekommen. Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch, den auf Bamberger Seiten ganz klar Bennet Hundt diktierte. Der kleine Point Guard spielte in dieser Phase überragend, schloss dabei entweder selbst ab oder bediente seine Mitspieler mit tollen Assists.
Bis zur 27. Spielminute konnte sich kein Team mehr einen nennenswerten Vorsprung erarbeiten. Das 52:51 aus Sicht der Basken nach einem Dreier von John Jenkins sollte aber die letzte Führung sein. Danach spielte nur noch Brose Bamberg. Die Jungs von Johan Roijakkers waren nun defensiv wie offensiv voll da. Sie beendeten das dritte Viertel nicht nur mit einem 14:0-Lauf, sondern legten zum Start in den Schlussabschnitt gleich nochmal einen 7:0-Run obendrauf und sorgten beim Zwischenstand von 72:52, achteinhalb Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Bilbao ließ sich zwar zu keinem Zeitpunkt hängen, konnte aber auch keine erwähnenswerte Aufholjagd mehr starten. Die letzten Punkte zum 90:75-Endstand gingen auf das Konto von Broses Neuzugang Shevon Thompson.
Brose Bamberg: Sengfelder (16 Punkte), Kravish (15), Ogbe (12), Hundt (11), Lockhart (10), Vitali (10), Fieler (6), Hall (5), Grüttner Bacoul (3), Thompson (2), Plescher, Seric
RETAbet Bilbao: Jenkins (16), Zyskowski (12), Aminu (10), Brown (9), Miniotas (7), Kljajic (7), Kulboka (5), Huskic (3), Betolaza (3), Reyes (2) Dos Anjos (1)
Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:
„Glückwunsch an alle Fans, die Organisation und natürlich meine Mannschaft zum Sieg in dieser schweren Gruppe. Wir haben vor allem defensiv einen guten Job gemacht, auch wenn wir in der ersten Halbzeit immer mal wieder gestrauchelt sind. Nachdem wir es aber geschafft hatten, etwas härter und physischer zu spielen, lief es besser. Offensiv konnten wir immer wieder das Tempo erhöhen und so zu schnellen Punkten kommen – hier hat vor allem Kenneth Ogbe einen guten Job gemacht. Zum Ende hin haben wir das Spiel dann gut kontrolliert und sicher nach Hause gebracht.“