Brose Bamberg ist in einer vorgezogenen Partie des 20. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für den FC Bayern München Basketball. Tip-Off für das Franken-Bayern-Derby ist am Sonntag um 18 Uhr.
Der FC Bayern München Basketball hat anstrengende Wochen hinter sich, vor sich und ist zudem mittendrin. Sechs Spiele in zwölf Tagen standen und stehen für die Mannen von Andrea Trinchieri auf dem Programm. Dabei gab es am Mittwoch in der BBL einen 74:70-Auswärtserfolg in Würzburg, nachdem sich die Münchner zwei Tage zuvor in heimischer Arena den HAKRO Merlins Crailsheim nach Verlängerung geschlagen geben mussten. Vor der Partie in Bamberg am Sonntag steht am Freitagabend noch das deutsch-deutsche EuroLeague-Duell mit ALBA BERLIN auf dem Programm. Es bleibt also kaum Zeit zum Durchschnaufen bei den Münchnern, die die Belastung aber aktuell – und die Niederlage gegen Crailsheim einmal außen vor gelassen – gut meistern. Aktuell sind sie europäisch auf Playoff-Kurs, national stehen sie mit elf Siegen und drei Niederlagen auf Platz fünf, allerdings nur vier Minuspunkte hinter dem Tabellenführer aus Ludwigsburg.
Zwar haben die Münchner immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, kompensieren das jedoch durch einen sehr breiten und ausgeglichenen Kader. 17 Spieler hat Trinchieri in dieser Saison bereits in der Liga aufs Parkett geschickt. Das Auffällige dabei: alle haben auch gepunktet. Als Dauerbrenner entpuppt sich dabei Nick Weiler-Babb. Der vor der Saison aus Ludwigsburg an die Isar gewechselte Guard spielte bislang mit Abstand die meiste Zeit und stand im Durchschnitt in jeder Partie über 29 Minuten auf dem Parkett. Übrigens auch im Hinspiel Ende des letzten Jahres, das die Münchner gegen Brose mit 84:70 für sich entschieden. Ausschlaggebend dabei war ein 22:10 im dritten Viertel, das sie auf die Siegerstraße brachte. Topscorer damals war Reynolds mit 17 Punkten. Der Center wurde am Mittwoch in Würzburg geschont. Dafür sprangen andere in die Bresche. Allen voran Wade Baldwin (18 Punkte), Weiler-Babb (15) und Vladimir Lucic (12). Der Serbe hatte diese Saison immer wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen, gab gegen Würzburg aber ebenso sein Comeback wie Nihad Djedovic, der in den letzten Wochen ebenfalls ab und an verletzt passen musste. Die bereits genannten Baldwin und Reynolds sind national auch die besten Münchner Werfer mit im Schnitt 12,8 Zählern. Bester Assistgeber ist Zan Marko Sisko mit durchschnittlich fünf, JaJuan Johnson greift mit 5,6 teamintern im Schnitt die meisten Rebounds. Apropos Rebounds: mit durchschnittlich 35,9 gesicherten pro Partie sind die Münchner das reboundstärkste Team der BBL. Auf Platz zwei stehen sie bei getroffenen Würfen aus dem Zweierbereich (58,1%).
Das Team, das in dieser Kategorie oben steht, ist Brose Bamberg. 59% aller Zweierversuche fanden bislang den Weg in den gegnerischen Korb. Immerhin 58% waren es im letzten BBL-Spiel gegen den SYNTAINICS MBC. Das haben die Mannen von Johan Roijakkers am Mittwoch dank einer konstant physischen und intensiven Leistung mit 95:80 gewonnen. Vor allem das dritte Viertel (28:15) war offensiv wie defensiv stark. Stark auch die Leistung des gesamten Teams. Fünf Spieler punkteten zweistellig, wichtiger aber: der Einsatz stimmte. Brose holte nämlich 42 Rebounds, 18 davon alleine am offensiven Brett.
Daran gilt es nun am Sonntag weiter anzuknüpfen. Die Partie gegen München ist der Auftakt für vier Spiele in acht Tagen. Nach dem Spiel gegen die Bayern stehen am Dienstag (Frankfurt) und Freitag (Chemnitz) zwei wichtige Auswärtspartien auf dem Programm, ehe am Sonntag Berlin in Bamberg gastiert. Anschließend ist im FIBA-Break Zeit zum Verschnaufen. Zuvor aber gilt es nochmals alle Reserven zu mobilisieren und aus den nun kommenden vier Partien so viele Punkte wie möglich im Kampf um die Playoffs mitzunehmen.
An der Bamberger Topscorerfront hat sich nach dem Spiel gegen den MBC eine Verschiebung ergeben. Devon Hall ist nach seinen 24 Zählern vom Mittwoch an David Kravish vorbeigerutscht und steht aktuell mit im Durchschnitt erzielten 14,2 Punkten auf dem teaminternen Spitzenplatz. Kravish ist zweiter (14,1), führt aber nach seinem erneuten Double-Double (16/10) selbstverständlich weiterhin die Reboundstatistik mit im Schnitt 8,3 pro Partie an. Dieser Wert ist nach wie vor auch Bundesligaspitze. Beste Bamberger Assistgeber sind Devon Hall (4,0) und Bennet Hundt (3,8).
David Kravish: „Wir müssen physisch dagegenhalten. Das wird das A und O sein. Vor allem unter dem Korb sind sie extrem stark besetzt. Da ist es auch meine Aufgabe, von Beginn an präsent zu sein. Sie haben einen tiefen Kader, aus dem jeder punkten und ein Spiel entscheiden kann. Im Hinspiel haben wir gesehen, dass es nicht reicht, nur 34 Minuten auf Top-Niveau zu spielen. Sie nutzen jeden kleinen Fehler gnadenlos aus. Daher ist es wichtig, dass wir über die gesamte Spielzeit fokussiert und engagiert zu Werke gehen.“
Nach der Partie gegen München bleibt Brose Bamberg lediglich ein kurzes regeneratives Training am Montagmittag, bevor das Team danach direkt weiter nach Frankfurt fährt. Dort geht es dann am Dienstagabend um 19 Uhr gegen die FRAPORT SKYLINERS und damit gegen einen direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze.
BCL-Playoff-Kalender veröffentlicht
Die Basketball Champions League hat den Kalender für die anstehenden Playoffs bekanntgegeben. Brose Bamberg startet demnach in Gruppe L am 3. März mit einem Heimspiel gegen ERA Nymburk und endet am 7. April ebenfalls mit einem Heimspiel gegen Saragossa.
Die Spiele im Überblick:
3. März, 20 Uhr vs. Nymburk
10. März, 20.30 Uhr in Saragossa
17. März, 20 Uhr vs. Sassari
24. März, 20.30 Uhr in Sassari
30. März, 18.30 Uhr in Nymburk
7. April, 20.30 Uhr gegen Saragossa
Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für das Finalturnier. Das findet vom 5. bis 9. Mai an einem noch zu bestimmenden Ort statt.