Müllsammelaktion „Mein Main muss sauber sein“
Bereits zum neunten Mal ruft das Flussparadies Franken anlässlich des Weltwassertages der Vereinten Nationen (22. März) dazu auf, an Flüssen und Seen Müll zu sammeln. Nachdem die Aktionen für 2020 pandemiebedingt fast vollständig abgesagt werden mussten, können sie in diesem Jahr, den aktuellen Gegebenheiten angepasst, durchgeführt werden.
Das Bündnis für Familie und Senioren der Gemeinde Knetzgau sowie die Bund Naturschutz Ortsgruppe Ebensfeld sammelten bereits am vergangenen Wochenende. Letztere bewertete das Ergebnis der elf-köpfigen Truppe, darunter vier Kinder, selbst als vollen Erfolg. „Wir haben zwei Anhänger voll mit Unrat gesammelt, und das auf einer Strecke von ca. zwei Kilometern“, freut sich Organisator Wolfgang Dietz, der gleichzeitig auf viele Nachahmer hofft. Nach einer, mit Masken und Abstand durchgeführten, kurzen Besprechung zu Beginn der Sammelaktion, zogen die Teilnehmer in Kleingruppen los. Der gesammelte Müll wurde in kleinen Zwischenlagern deponiert, im Anschluss von einer Zweiergruppe aufgesammelt und an den Bauhof der Gemeinde zur Entsorgung übergeben.
Im Gegensatz zu dieser festen Terminierung dehnen „Die Neuenseer Wühlmäuse“, die Kinder- und Jugendgruppe des Gartenbauvereins Neuensee, das Sammeln auf einen längeren Zeitraum aus. Der Verein möchte nicht auf saubere Ufer verzichten und bittet deshalb umweltbewusste Spaziergänger, ihre nächsten Ausflüge mit festen Handschuhen und Müllsäcken bewaffnet anzutreten und das Sammelgut anschließend zu entsorgen. Müllsäcke können bei Bedarf gestellt werden. Die Aktion der „Neuenseer Wühlmäuse“ geht bis 9. April.
Es handelt sich nur um zwei mögliche Varianten, wie organisiertes Müllsammeln unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden kann. Unumstritten ist der Nutzen solcher Aktionen. Müllsammeln reinigt nicht nur die Umwelt, es schärft auch das Bewusstsein für den Umgang mit ihr. „Vor allem bei Kindern setzt sich das fest, die gucken ganz anders auf den Müll“, stellt Anne Schmitt vom Flussparadies fest und weist damit auf den pädagogischen Wert hin. Kinder entwickeln beim Müllsammeln geradezu detektivische Fähigkeiten und lernen ganz nebenbei, ihre Umwelt zu würdigen. Die Begegnung mit ökologischen Besonderheiten passiert beiläufig, die dabei aufkommenden Fragen sorgen sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen dafür, dass ihr Wissen um die lokalen Begebenheiten aufgefrischt oder sogar erweitert wird. Viele Teilnehmende vergangener Jahre, Groß und Klein, bestätigen den Spaßfaktor des Frühjahrsputzes. Gerade in Zeiten von digitalem Unterricht und Home-Office bietet die Natur eine willkommene Abwechslung von den eigenen vier Wänden. Blickt man am Ende des Sammeltages auf die Ausbeute, wird man von dem Gefühl bestärkt, etwas Sinnvolles vollbracht zu haben. Eine saubere Umwelt steigert zudem den Wohlfühlfaktor erheblich.
Besonders als Familie oder Einzelperson ist die Teilnahme bei „Mein Main muss sauber sein“ jederzeit möglich. Organisierte Sammlungen sollten vor dem 30. April durchgeführt werden, damit die brütenden Vögel nicht gestört werden. Selbstverständlich darf entlang von Wegen auch während des restlichen Jahres Müll aufgelesen werden.
Gerne dürfen sich Gemeinden, Vereine oder auch Einzelpersonen, die das Müll sammeln bei sich vor Ort durchführen wollen, beim Flussparadies Franken melden. Bitte klären Sie vorab mit Ihrer Gemeinde die Entsorgung des Restmülls und halten Sie die Corona-Bestimmungen ein.
Informationen und alle Termine gibt es unter: muellsammelaktion.flussparadies-franken.de
Bildunterschrift Headerbild: Nicht nur Kleinteile werden am Ufer zurückgelassen. „Gesammelte Werke“ aus Ebensfeld.