Brose Bamberg unterliegt der BG Göttingen und muss Hall-Verletzung hinnehmen
Im Nachholspiel des 30. Spieltages musste Brose Bamberg gleich im doppelten Sinne eine bittere Pille schlucken. Nicht nur, dass man im Heimspiel gegen die BG Göttingen mit 84:106 unter die Räder kam, man musste auch das verletzungsbedingte Saisonaus von Schlüsselspieler Devon Hall verkraften. Der US-Amerikaner stürzte in einer Aktion aufs Handgelenk und brach sich eben jenes.
Bereits im Vorfeld der Partie war klar, dass Coach Johan Roijakkers gegen sein Ex-Team im Hinblick auf die Playoffs die leicht angeschlagenen Michele Vitali (Knie) und David Kravish (Leiste) schonte, zusätzlich fehlten noch die schon länger verletzten Alex Ruoff (Fuß) und Joanic Grüttner Bacoul (Hand). Auch die Göttinger traten nicht komplett an. Aus disziplinarischen Gründen verzichtete Coach Roel Moors bei seiner Rückkehr in die Domstadt auf Deishuan Booker.
Offenes erstes Viertel
Rein sportlich ging es in dieser Partie für beide Seiten um nichts mehr, dennoch sollte diese Partie genutzt werden, um sich für die noch anstehenden Aufgaben (Bamberg in den Playoffs, Göttingen beim BBL-Top Four) einzuspielen. Dementsprechend starteten die Akteure beider Lager auch in das erste Viertel, das mehr von Offensive als von Defensive geprägt war. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase waren es zunächst die Hausherren, die sich bis zur siebten Spielminute eine erste kleine Führung (19:14) erarbeiten konnten.
Doch von Beginn an war auch zu erkennen, dass die BG an diesem Abend sehr viel Zielwasser getrunken hatte und zusätzlich durch sehr gute Ballbewegung stets den freien Mann – sei es direkt am Brett oder draußen an der Dreierlinie – fand. So kamen die „Veilchen“ schnell zurück und sorgten zur ersten Viertelpause für einen ausgeglichenen Score (22:22). Kurz zuvor musste Brose die Schrecksekunde der Partie hinnehmen: Nach einem Ballgewinn von Chase Fieler, der den Fastbreak mit einem guten Pass auf Devon Hall einleitete, wurde Broses US-Guard beim Dunk-Versuch von Marvin Omuvwie gefoult und fiel bei der Landung ungebremst auf sein Handgelenk. Hall wurde noch während der Partie ins Krankenhaus gebracht, wo die bittere Diagnose „Handgelenksbruch“ die Saison für Bambergs Topscorer vorzeitig beendet.
Bamberg ohne Hall von der Rolle
Mit Beginn der zweiten zehn Minuten verfielen die Brose-Boys dann in einen kleinen Schockzustand und verloren vollkommen den Faden. Dass es ohne Hall offensiv schwer werden würde, war klar, doch bei der Truppe von Coach Johan Roijakkers wollte fortan nichts mehr gelingen. Besonders bitter waren dabei das Defensiv- und das Reboundverhalten. Göttingen, angetrieben vom letztjährigen Brose-Spieler Nelson Weidemann, spielte wie aus einem Guss und traf nach Belieben. Zur Pause hatten sich die Niedersachsen bereits bis auf 14 Zähler (53:39) abgesetzt.
Wer nach dem Seitenwechsel eine Bamberger Reaktion oder gar ein Aufbäumen erwartete, wurde schnell enttäuscht. Offensiv waren die Oberfranken zwar bemüht dagegen zu halten und trafen auch ihre Würfe wieder besser, doch in der Verteidogung war man zu keinem Zeitpunkt in der Lage, das flüssige Spiel der BG-Korbjäger auch nur im Ansatz zu stören. So wuchs der Rückstand des Gastgebers sukzessive an und lag nach 30 Minuten bereits bei 20 Punkten (63:83). Auch im Schlussabschnitt blieb Göttingen weiter hochkonzentriert und steuerte zielsicher dem Auswärtssieg entgegen. Selbst als es die Göttinger in der Schlussphase etwas ruhiger angehen ließen, waren die Brose-Boys nicht im Stande, daraus Kapital zu schlagen und schlichen am Ende mit einer 84:106-Packung vom Parkett.
Brose Bamberg: Fieler (16 Punkte), Ogbe (14), Seric (14), Sengfelder (13), Larson (11), Hundt (8), Lockhart (5), Hall (3), Plescher, Thompson
BG Göttingen: Nelson (22), Weidemann (18), Dawkins (17), Odiase (16), Lomazs (14), Omuvwie (8), Mönninghoff (6), Kramer (5), Vargas, Onwuegbuzie