Brose Bamberg setzt sich erneut gegen Ludwigsburg durch und forciert „Do or Die“-Spiel
Brose Bamberg konnte am Dienstagabnd im vierten Viertelfinale gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg an die gute Leistung aus Spiel drei anknüpfen und den Ligaprimus abermals in die Knie zwingen. Der 87:84-Erfolg der Oberfranken stellte die „best of five“-Serie damit aktuell nicht nur auf ein 2:2-Unentschieden, sondern sorgt auch dafür, dass sich alle Beteiligten am Donnerstagabend (18:30 Uhr) zum finalen Showdown um den Halbfinaleinzug wiedersehen – dann jedoch wieder in Ludwigsburg.
Die Bamberger schafften es dabei erneut, das aus der Hauptrunde bekannt starke Spiel der Ludwigsburger, die dieses Mal mit Barry Brown Jr. und Desi Rodriguez anstelle von Jonah Radebaugh und Andrew Warren im Kader antraten, zu weitestgehend unterbinden. Zwar gestattete Bamberg den Patrick-Jungs 15 Offensivrebounds (Bamberg zehn) und erlaubte sich mehr Turnover (15:9), doch diesen Umstand machten die Hausherren mit unbändigem Siegeswillen, gutem Teamplay (18:10 Assists) und den daraus resultierenden starken Trefferquoten wieder wett.
Offener Schlagabtausch
Den Jungs aus der Barockstadt merkte man von Beginn an an, dass sie klar machen wollten, dass das Debakel vom Sonntag nur ein Ausrutscher war. Zwei Dreier von Jordan Hulls und einer von Rückkehrer Barry Brown Jr., garniert mit starker Ludwigsburger Verteidigung, sorgten für einen guten Start und eine schnelle Sechs-Punkte-Führung (13:7, 4. Min.) der Gäste. Doch auch Brose machte deutlich, dass der Auftritt in Spiel drei keine Eintagsfliege war und an diesem Abend seine Fortsetzung finden sollte.
Zwar kassierte Michele Vitali bereits in den ersten zwei Minuten drei schnelle Fouls, doch nach dem Ludwigsburger Blitzstart fing sich Bamberg und schlug zurück. Kravish, Sengfelder und Ogbe konterten mit einem 13:4-Run, der Brose zwei Minuten vor dem Viertelende mit 20:19 in Führung brachte. Diese wurde noch bis auf 24:21 (10. Min. ausgebaut. Diesen Vorsprung verteidigten die Roijakkers-Jungs im zweiten Viertel mit allen zur Verfügung stehenden Mittels und profitierten einmal Mehr von ihren guten Trefferquoten, die aus gutem Ball-Movement (zwölf Assists zur Pause) entstanden. Dennoch verpassten es Kenny Ogbe & Co., sich weiter abzusetzen, da man auf der Gegenseite Barry Brown Jr., der in Halbzeit eins 16 seiner 32 Punkte erzielte, nicht zu stoppen war. So ging es nach ausgeglichenen zweiten zehn Minuten mit plus drei (49:46) für Bamberg in die Kabinen.
Hundt-Gala und Ludwigsburger Comeback
Nach dem Seitenwechsel schlug dann die große Stunde von Bennet Hundt. Broses kleiner Guard, der sich im Verlauf dieser Serie von Spiel zu Spiel steigern konnte, setzte gleich nach Wiederanpfiff mit den ersten Punkten zum 51:46 den Ton und riss die Partie damit komplett an sich. Elf weitere Zähler – darunter drei Dreier – sollte der Aufbauspieler in diesem Viertel noch markieren und Bamberg damit komfortabel in Führung schießen. Dank dieser zehnminütigen Hundt-Gala nahm Bamberg seinem Gegenüber satte zehn Punkte ab, hatte Spiel und Gegner unter Kontrolle und führte vor dem finalen Abschnitt mit 75:62.
Trotz dieser komfortablen Führung sollte das Schlussviertel nochmal eine echte nervliche Zerreißprobe werden. Ludwigsburg, allen voran Barry Brown Jr., bäumte sich noch einmal auf, während Brose plötzlich komplett aus dem Tritt kam und Ballverlust an Ballverlust reihte oder einfach auch den Korb nicht mehr traf. Ein schneller 9:0-Lauf brachte die Gäste beim 71:75 wieder in Schlagdistanz. Brose war gefordert und lieferte über Sengfelder und Hundt, die bis zur 36. Spielminute wieder für etwas Luft für ihre Farben sorgten (82:76).
Die Patrick-Schützlinge gaben aber nicht auf und waren binnen 90 Sekunden wieder in Reichweite (82:84). Die fünf Bamberger auf dem Feld waren erneut nicht um die passende Antwort verlegen: Tyler Larson, der bis hierhin nicht die allerbeste Serie abliefert, nahm den spielentscheidenden Dreier und drückte diesen ins Gesicht von Oscar da Silva zum 87:82 in den Korb – die Entscheidung, da RIESEN-MVP Jaleen Smith, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, den letzten Dreier nicht versenken konnte. Endstand 87:84.
Brose Bamberg: Hundt (23 Punkte), Kravish (20), Sengfelder (13), Ogbe (10), Fieler (6), Larson (6), Lockhart (5), Ruoff (2), Vitali (2)
MHP RIESEN Ludwigsburg: Brown Jr. (32), Hulls (13), Darden (8), Polas Bartolo (7), Da Silva (7), McLean (6), Smith (5), Rodriguez (4), Ja. Patrick (2), Wohlfarth-Bottermann, Herzog
Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:
„Ich denke, dass beide Mannschaften den Sieg heute verdient hätten. Wir sind im vierten Viertel eingebrochen und hatten Glück, dass Larson den Dreier getroffen hat. Sonst geht das Spiel heute anders aus. Es war eine Topleistung meiner Mannschaft. Jetzt schauen wir was am Donnerstag raus kommt.“