Brose-Basketballer kassieren zweite Saisonniederlage in Folge
Brose Bamberg hat seine zweite Bundesliga-Niederlage kassiert und damit auch die Tabellenführung abgeben müssen. Im Topspiel des sechsten Spieltages unterlagen die Oberfranken in eigener Halle dem amtierenden Deutschen Meister ALBA BERLIN mit 89:101 und rutschen mit jetzt vier Siegen und zwei Niederlagen auf Rang sieben ab.
Auch die starken Individualleistungen von Christian Sengfelder (29 Punkte, fünf Rebounds) und Justin Robinson, der mit 23 Punkten und zehn Assists erneut ein Double-Double auflegte, konnten Bambergs zweite Pleite in Folge nicht verhindern. Der Gast aus Berlin setzte dem eine kompakte Mannschaftsleistung entgegen. Am Ende hatten die Albatrosse sechs Spieler mit einer zweistelligen Punktausbeute. Hervorheben muss man dabei dennoch ALBA-Kapitän Luke Sikma, der sich mit 14 Zählern und elf Rebounds ebenfalls ein Double-Double in die Statistik eintrug.
Bamberg hadert mit der Dreierquote
Obwohl Christian Sengfelder den Punktereigen der Partie für seine Farben eröffnen konnte, war schnell ersichtlich, dass sich die Bose-Boys gegen Berlins Defense extrem schwertun würden. Angeführt von Maodo Lô, der an seiner ehemaligen Wirkungsstätte stark aufspielte, übernahm der Meister spätestens ab der dritten Spielminute vollends die Spielkontrolle und lag ununterbrochen in Führung, die im ersten Viertel einmal bis auf acht Punkte (13:5, 5- Min.) und im zweiten sogar auf zehn Zähler (33:23, 14. Min.) anwuchs.
Doch obwohl Bamberg im ersten Durchgang vor allem aus der Distanz die klar schwächere Trefferquote (18:40 Prozent Dreier) hatte, gab die Truppe um Kapitän Chris Sengfelder, der dieses Mal mit der Hypothek von zwei frühen Fouls klarkommen musste, nicht auf und kam durch sehr gute Arbeit beim Offensivrebound (neun in Halbzeit eins) und eigene Runs immer wieder ins Spiel zurück. Für eine eigene Führung sollte es für Bamberg aber nicht mehr reichen, Berlin nahm stattdessen ein Fünf-Punkte-Polster (43:38) mit in die Kabine.
ALBA dominiert nach der Pause
In Person von Justin Robinson, der allein im dritten Spielabschnitt zehn Zähler markierte, und Jaleen Smith kamen beide Mannschaften mit deutlich mehr Offensivelan aus der Kabine. Dank der Treffsicherheit seines kleinen Guards kam Brose zwar wieder einmal bis auf zwei Zähler (52:54, 25. Min.) heran, doch Berlin, wo Smith deutlich mehr Unterstützung von seinen Nebenleuten bekam, hatte stets eine Antwort parat, um die Hausherren auf Distanz zu halten. Schnell hatten die Berliner ihren Vorsprung wieder vergrößert und der mit Abstand längste Spieler auf dem Parkett, ALBA-Center Christ Koumadje, sorgte mit zwei krachenden Dunks zum 71:60 (29. Min.) für die bis dato höchste Gästeführung.
Neben Robinson waren es in erster Linie noch Chris Sengfelder und Patrick Heckmann, die wirklich alles unternahmen, um ihre Farben im Spiel zu halten und um den Rückstand wieder einzudampfen. Doch einerseits haderten die Oberfranken weiter mit ihrer unterirdischen Dreierquote – am Ende standen magere 22 Prozent (7 Treffer/32 Versuche) und andererseits bekamen die Hauptstädter mit fortschreitender Spielzeit mehr und mehr den Rebound unter Kontrolle. Hatte Brose Bamberg zur Pause noch 17 Rebounds (neun offensiv) gesammelt, standen final 27 (14 offensiv) in der Statistik. Berlin, das zur Pause ebenfalls 17 Abpraller (4 offensiv) einsammeln konnte, kam am Ende auf 36 (11 offensiv).
So war es auch im Schlussviertel egal, was das Roijakkers-Team im Angriff versuchte – und gerade das Trio Robinson, Sengfelder und Heckmann versuchte einiges, waren gegen das ALBA-Teamgefüge aber chancenlos – Berlin hatte in der eigenen Offensive stets die richtigen Mittel und erhöhte am Ende auch defensiv noch einmal den Druck. So zogen die Albatrosse unaufhaltsam davon – bis auf 17 Punkte (91:74, 37. Min.). Am Ende steht für Brose Bamberg, das in den Schlussminuten – jetzt unter anderem auch durch Kenny Ogbe – lediglich noch Ergebniskosmetik betreiben konnte, mit 89:101 die zweite Saisonniederlage.
Brose Bamberg: Sengfelder (29 Punkte), Robinson (23), Ogbe (12), Heckmann (12), Simpson (5), Omuvwie (3), Geben (3), Lockhart (2), Prewitt, Scott
ALBA BERLIN: Sikma (14), Smith (13), Thiemann (13), Lô (12), da Silva (12), Eriksson (10), Koumadje (8), Olinde (7), Blatt (6)
Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:
„Natürlich bin ich nicht glücklich über die Niederlage, aber ich kann nicht zu unglücklich darüber sein, wie wir gespielt haben. Wir haben exzellent auf den Ball aufgepasst, haben ihn gut verteilt. Im dritten Viertel haben wir gut gepunktet, aber keine Stopps bekommen. Das hat leider auch im Schlussabschnitt nicht aufgehört. Wenn wir eventuell ein bisschen besser die Dreier getroffen hätten, dann hätte es anders ausgehen können. Alles in allem haben wir ok gespielt, müssen aber defensiv noch eine Schippe draufpacken.“