Dritte Saisonniederlage: Brose mit zu vielen Fehlern im Spiel

Dritte Saisonniederlage: Brose mit zu vielen Fehlern im Spiel
Sport

Bambergs Basketballer verlieren Partie in Oldenburg – Fünf Abstellungen für Nationalteams

Brose Bamberg hat seine dritte Saisonniederlage hinnehmen müssen. In der vorgezogenen Begegnung vom zehnten Spieltag zogen die Oberfranken bei den EWE Baskets Oldenburg mit 71:87 den Kürzeren und verpassten so den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze. Oldenburg, das seit 2017 nicht mehr Zuhause gegen Brose verloren hat, zeigte, angeführt von Tai Odiase (19 Punkte, elf Rebounds) und Phil Pressey (14 Punkte, neun Assists), eine engagierte Leistung über 40 Minuten und nahm so den stark in die Kritik geratenen Coach Mladen Drijencic vorerst aus der Schusslinie.

Die Teams gingen personell angeschlagen in die Partie. Während bei Brose erneut Trevis Simpson verletzungsbedingt passen musste, fehlte bei den Donnervögeln neben Michal Michalak auch noch kurzfristig Max Heidegger und somit die beiden besten Offensivwaffen. Doch anstatt gehemmt aufzutreten, wirkten die Niedersachsen befreit und spielten phasenweise wie aus einem Guss. Allein die Ausbeute von 23 Assists – im bisherigen Saisonverlauf eine große Oldenburger Schwäche – zeugt von großer mannschaftsdienlicher Spielfreude. Bamberg dagegen fand an diesem Abend nie wirklich zu seinem Spiel, machte unnötige und vermeidbare Fehler, wodurch vor allem defensiv auch die notwendigen Stops ausblieben. Offensiv hatte man mit Sengfelder, Prewitt, Ogbe und Robinson zwar wieder vier Akteure in „double figures“, aber 16 Turnover verhinderten einen noch besseren Rhythmus.

Leistungskurve sinkt nach gutem Start schnell ab

Dennoch agierten beide Seiten zu Beginn der Partie mit viel Offensivschwung und sorgten dafür, dass die Zuschauer zunächst eine Begegnung zweier Teams auf Augenhöhe erlebten (7:7, 4. Min.). Schnell wurde danach aber auch sichtbar, dass die Brose-Boys einige Konzentrationsmängel an den Tag legten, die sich im ersten Viertel zum einen in sechs eigenen Ballverlusten und zum anderen in fünf Oldenburger Offensivrebounds wiederspiegelten. Oldenburg, das seinerseits angesichts der sportlichen Talfahrt enorm unter Druck stand, agierte zwar auch nicht fehlerfrei, machte aber viel durch Wille, Einsatz und Kampfgeist wett.

Dies und die eigenen Fans im Rücken sorgten dann auch mit fortschreitender Spielzeit für mehr Selbstvertrauen, sodass die Hausherren zu einem viertelübergreifenden 11:0-Run ansetzten und einen 17:18-Rückstand in eine zweistellige Führung (28:18, 11. Min.) verwandeln konnten. Über Justin Robinson und – natürlich – Christian Sengfelder kämpften sich die Oberfranken anschließend zwar wieder zurück (38:36, 18. Min.), doch kurz vor dem Seitenwechsel fingen sich die Gäste den nächsten EWE-Run. Ein 11:2-Lauf in den finalen zwei Minuten, der hauptverantwortlich von Cameron Clark und Tai Odiase befeuert wurde, sorgte für einen klaren 38:49-Pausenrücktand Brose Bambergs.

Oldenburg spielt sich frei, Bamberg kann nichts dagegen setzen

Nach dem Wiederanpfiff suchten beide Seiten zunächst wieder einmal ihren Rhythmus, die Partie verlief in dieser Phase sehr zerfahren, sodass Brose auch nicht in der Lage war, die Oldenburger Fehler zu nutzen – im Gegenteil: Obwohl die Hausherren in ihrem sonstigen „Knackpunkt“-Viertel nicht an die Leistung aus Durchgang eins anknüpfen konnten, reichte es, um den Vorsprung zu verteidigen. Ein Wahnsinnsdreier von Ex-Bamberger Bennet Hundt von kurz nach der Mittellinie zum 59:46 (27. Min.) sorgte nicht nur für die bis dato höchste Oldenburger Führung, sondern veranlasste Broses Chefcoach Johan Roijakkers zu einer Auszeit, in deren Anschluss man eine leichte Intensitätssteigerung in Bambergs Defensive erkennen konnte.

Doch der Gastgeber hatte mittlerweile genügend Selbstvertrauen allein aus dieser Partie gezogen, sodass die Gäste nicht in der Lage waren, entscheidend heranzukommen. Die Niedersachsen ließen den Ball zielstrebig durch die eigenen Reihen laufen – Phil Pressey fungierte hier gekonnt als Strippenzieher – und banden so alle eingesetzten Akteure in die Offensive ein. Auch defensiv setzten die Drijencic-Schützlinge immer wieder Akzente und verteidigten ihren Vorsprung mit allen erlaubten Mitteln. Obwohl sich Sengfelder, Ogbe und Prewitt offensiv noch einmal aufbäumten, fehlte Bambergs Defense an diesem Abend einfach der Zugriff, um die notwendigen Stops generieren zu können. So steht am Ende mit 71:87 eine weitere bittere Bamberger Niederlage in Oldenburg.

EWE Baskets Oldenburg: Odiase (19 Punkte), Clark (15), Paulding (14), Pressey (14), Breunig (10), Pjanic (7), Hundt (5), Herrera (3), Agbakoko, Holyfield
Brose Bamberg: Sengfelder (19), Prewitt (14), Ogbe (14), Robinson (11), Heckmann (7), Lockhart (2), Geben (2), Scott (2), Aminu

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Wir haben verdient verloren. Der größ0te Unterschied: Oldenburg hat heute als Mannschaft gespielt. Wir waren nicht mit der richtigen Intensität da, hatten zu viele Fehler und zu wenig Konzentration. Es war heute einfach nicht genug, um gegen ein starkes Oldenburger Team zu gewinnen.“

Bamberg stellt fünf Nationalspieler ab

Insgesamt fünf Spieler von Brose Bamberg wurden für das übernächste Woche stattfindende Nationalmannschaftszeitfenster mit Spielen für die WM-Qualifikation nominiert. Vier davon werden sich dabei das Trikot der DBB-Auswahl überstreifen und einer das der litauischen Nationalmannschaft.

Neu-Bundestrainer Gordon Herbert hat Christian Sengfelder, Patrick Heckmann, Dominic Lockhart und Kenneth Ogbe für die Partien gegen Estland und Polen nominiert. Der Kader trifft sich am 22. November zum Trainingslager in Nürnberg, wo auch am 25.11. das Spiel gegen die Esten stattfindet. Anschließend reist der DBB-Kader nach Lublin und spielt am 28.11. gegen die Auswahl Polens.

Ebenfalls für sein Heimatland Litauen nominiert ist Martinas Geben. Die Korbjäger aus dem Baltikum treffen in ihrer Gruppe zunächst auf Bulgarien (26.11.), ehe sie der zweite Spieltag nach Tschechien (29.11.) führt.

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
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Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm