Brose Bamberg ist in einem Nachholspiel des 12. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Hamburg Towers zu Gast. Die Partie des Tabellenzwölften beim -neunten beginnt am Mittwoch um 19 Uhr in der edel-optics.de Arena.
Die Hamburg Towers sind etwas beschwerlich mit drei Niederlagen in Serie in die Saison gestartet, haben sich im weiteren Verlauf aber stabilisiert und stehen aktuell mit acht Siegen und fünf Niederlagen auf Platz neun der Tabelle, haben allerdings auch noch teilweise zwei Spiele weniger als die Konkurrenz auf dem Konto. Zuletzt verloren die Hansestädter am vergangenen Wochenende gegen ALBA BERLIN. Dem 80:88 ging eine intensiv geführte Partie mit insgesamt 17 Führungswechseln voraus, in der den Hamburgern im Schlussviertel (19:28) etwas die Luft ausging. Vor allem der normalerweise stabil abliefernde Caleb Homesley erwischte gegen die Berliner keinen guten Tag. Er traf lediglich vier seiner insgesamt 21 Würfe, war allerdings dennoch mit 15 Punkten zweitbester Turm. Der US-Amerikaner war auch in den bisherigen Partien Hamburgs bester Werfer mit im Schnitt 14,9 Punkten. Ihm folgen Jaylon Brown mit 14,0 und Maik Kotsar mit 13,6. Wenn die Offensive ins Laufen kommt, dann sind die Mannen von Coach Pedro Calles nur schwer zu stoppen. In den letzten fünf Begegnungen gab es dreimal mindestens einen „Hunderter“. Die Hamburger spielen sehr schnell, variabel und schließen gerne und oft von jenseits der Dreierlinie ab. Im Durchschnitt 32 Würfe gab es bislang aus 6,75m Entfernung – die zweitmeisten Versuche aller BBL-Team –, allerdings ist die Quote mit getroffenen 32 Prozent – drittschlechtester Wert aller BBL-Teams – ausbaufähig. Und dennoch: durch die großen Jungs um Kotsar holen sie zahlreiche Offensivrebounds (12,2) und kommen so immer wieder zu zweiten Chancen, von denen sie mehr als jede zweite auch nutzen. Und noch eine Stärke haben die Towers: an der Freiwurflinie sind sie mit bislang rund 80 Prozent getroffener Würfe das zweitstärkste Team der Liga. Ein nicht zu unterschätzender Faktor für das Hamburger Spiel sind auch die Zuschauer. Im Gegensatz zu nahezu allen anderen Standorten dürfen die Hansestädter dank einer Verordnung des Senats 2.500 Fans in ihre rund 3.400 Zuschauer fassende Halle lassen – ein enormer Wettbewerbsvorteil.
Den will und muss Brose Bamberg durch die wiedergewonnenen Tugenden wettmachen: Einsatz, Kampf, Leidenschaft, Hustle- und Teamplay. Denn auch wenn sich die Bamberger erst mit einem Sieg nach Oren Amiels Amtsantritt belohnen konnten, so war und ist ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Allerdings nutzt der natürlich nichts, wenn nichts Zählbares eingefahren wird. Und dennoch, zuletzt bei der Niederlage gegen München war einiges sehr gut und vieles gut, in den entscheidenden Phasen aber fehlte den Bambergern zum einen das Wurfglück, zum anderen hatten die Bayern einen Vladimir Lucic, der übernahm, als er musste. Aber trotzdem: die 86:95-Niederlage hört sich schlimmer an, als sie war, denn Brose hielt die Partie bis zwei Minuten vor Ende offen. Mehr noch: das Team von Oren Amiel kam zweimal nach einem zweistelligen Rückstand zurück, zeigte Moral, bot einen starken Kampf. Darauf gilt es weiter aufzubauen und das gute spielerische und kämpferische Momentum nun mit in den Norden zu nehmen. Denn auch gegen Hamburg wird es nur als Einheit funktionieren. Vor allem offensiv läuft es nach wie vor gut. Vier Bamberger punkteten bislang im Schnitt zweistellig, allen voran Dauerbrenner Christian Sengfelder (18,1). Aber auch defensiv zeigte sich Brose in den letzten Partien verbessert, verinnerlicht die Mannschaft das neue Verteidigungssystem von Oren Amiel immer besser.
„Wir müssen weiter an uns glauben. Ich tue das, denn ich sehe jeden Tag Verbesserungen. Daher bin ich sicher, dass wir auch die Siege einfahren werden, die es braucht, um in der Tabelle weiter nach vorne zu kommen. In Hamburg werden wir alles versuchen. Sie sind ein starkes Team, haben viele Spieler, die offensiv liefern können. Sie spielen schnell, verteidigen eng, sind daher nicht umsonst die Mannschaft mit den meisten Steals der Liga. Für uns geht es darum, einen weiteren nächsten Schritt zu machen. Gegen München war vieles ok, aber wir haben es nicht geschafft, in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Daran müssen wir arbeiten und werden versuchen, es in Hamburg besser zu machen.“
Oren Amiel
Nach der Partie in Hamburg stünde eigentlich das Frankenderby gegen Würzburg am Samstag auf dem Programm. Allerdings hatten die Mainfranken bereits vor der letzten Partie gegen Bayreuth einige positive Coronafälle, weshalb aktuell noch nicht feststeht, ob die Partie am Samstag wirklich stattfinden wird.