Dritter Sieg in Serie hält Bamberger Playoff-Hoffnungen am Leben
Im Kampf um die Playoff-Teilnahme 2022 ist Brose Bamberg ein weiterer wichtiger Erfolg gelungen. Im Nachholspiel des 17. Spieltages der easyCredit Basketball Bundesliga setzten sich die Oberfranken vor 2.673 Zuschauern in heimischer Halle mit 91:81 gegen die dezimierte Truppe der HAKRO Merlins Crailsheim durch. Damit konnte Brose zumindest nach Pluspunkten zu den Baden-Württembergern, die allerdings noch drei Spiele weniger auf dem Konto haben, aufschließen.
Einziges Manko beim zwölften Bamberger Saisonsieg ist die Tatsache, dass man am Ende nicht in der Lage war, auch noch den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Das Hinspiel am Vorweihnachtsabend des vergangenen Jahres hatte die Truppe von Coach Oren Amiel mit 14 Punkten Differenz verloren. Dennoch war es ein verdienter Bamberger Heimsieg: Die Hausherren griffen sich insgesamt 51 Rebounds, damit 18 mehr als der Gegner, dem es mit einem angeschlagenen Bogdan Radosavljevic und ohne Richmond Aririguzoh oder auch Fabian Bleck einfach an Länge fehlte. Zudem ließ Brose den Ball gut laufen und verteilte 18 Assists (neun mehr als Crailsheim). Am Ende ragten dann noch Christian Sengfelder (elf Punkte, zwölf Rebounds) und Akil Mitchell (16 Punkte, 13 Rebounds) mit je einem Double-Double aus einer homogenen Mannschaft heraus.
Crailsheim überrascht anfangs mit Energie und starkem Caffey
Obwohl Brose über Akil Mitchell direkt mit der ersten Aktion den Punktereigen der Partie eröffnete, wirkten die Oberfranken anfangs überrascht davon, mit wie viel Energie und Einsatz die personell arg gebeutelten Crailsheimer auftraten. Trotz ihrer dünnen Personaldecke steckten die Hohenloher keinesfalls zurück und wirkten von ihrem Headcoach Sebastian Gleim hervorragend eingestellt. Die Folge des guten Auftritts war eine schnelle 13:6-Führung der Gastgeber, an der unter anderem auch der Ex-Bamberger Elias Lasisi mit guten Aktionen beteiligt war.
Erst nach und nach konnte Bamberg seine Offensive stabilisieren und seine Vorteile aus dem Zwei-Punkte-Bereich besser ausspielen. Auch defensiv steigerte man sich (packte vor allem beim Defensivrebound besser zu), bekam aber ausgerechnet den neuen „Zauberer“, Mike Caffey, der erst am Montag als Ersatz für den verletzten T.J. Shorts nachverpflichtet wurde, nicht in den Griff. Erst tief im zweiten Viertel gelang Christian Sengfelder der 37:37-Ausgleich und Omar Prewitt besorgte kurz darauf per Dreier die Führung (40:38, 18. Min.). Dieser Zwei-Punkte-Vorsprung hatte dann auch zur Pause beim 44:42 aus Brose-Sicht Bestand.
Bamberg nach der Pause spielbestimmend
Obwohl Coach Amiel seine Mannen in der Kabine scheinbar wachrütteln und der Vorsprung dank eines guten Starts von Akil Mitchell schnell bis auf neun Zähler (59:50, 26. Min.) ausgebaut werden konnte, gelang es den Hausherren nicht, Crailsheim endgültig abzuschütteln. Zwar merkte man den Gleim-Jungs an, dass die Kräfte langsam zu schwinden begannen, dennoch versuchten sie, jede sich bietende Gelegenheit zu schnellen Abschlüssen zu nutzen und blieben zunächst über Jaren Lewis weiter im Spiel.
Dennoch entstand mehr und mehr der Eindruck, dass die Mannen von Coach Amiel zusehends Oberwasser gewinnen würden. Es dauerte allerdings bis in die 32. Spielminute, ehe Bambergs Vorsprung erstmals an diesem Abend zweistellig wurde – Mitchell traf zum 72:62. Da bei ausreichend Restspielzeit nun auch der direkte Vergleich für Brose Bamberg in Reichweite war, wurde weiter nachgesetzt und der viertelübergreifende Run auf 10:0, zum 77:62, ausgebaut.
Obwohl die HAKRO Merlins in der Schlussphase stehend K.O. waren, waren sie nicht gewillt, den direkten Vergleich leichtfertig aus der Hand zu geben. Sengfelder & Co. ließen zwar nichts unversucht, konnten die 14-Punkte-Differenz aus dem Hinspiel jedoch nicht mehr wettmachen – am Ende steht dennoch ein wichtiger 91:81-Heimsieg gegen einen unmittelbaren Konkurrenten im Playoff-Kampf.
Brose Bamberg: Prewitt (16 Punkte), Mitchell (16), Dowe (15), Kyzlink (12), Sengfelder (11), Robinson (9), Lockhart (5), Ogbe (5), Geben (2)
HAKRO Merlins Crailsheim: Lewis (20), Caffey (16), Harris (15), Lasisi (9), Gudmundsson (8), D. Kovacevic (8), Radosavljevic (5), Kindzeka, A. Kovacevic
Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:
„Ich möchte einmal mehr mit einem Kompliment an unsere Fans starten. Sie haben wieder mal für eine großartige Atmosphäre gesorgt. Das hat uns abermals einen richtigen Schub gegeben. Vielen Dank dafür! Zum Spiel: es war nicht leicht. Sie haben eine starke Mannschaft, sind gut gecoacht, es ist gegen sie immer schwer. Ihre aktuelle Situation können wir nur zu gut nachvollziehen, denn wir hatten die auch schon einige Male in der Saison. Ich wünsche ihnen, dass sie schnell wieder gesund werden, das ist das Wichtigste. Wir haben es geschafft, eine Führung mit ins letzte Viertel zu nehmen und die dann zu verteidigen. Es war ein hartumkämpfter Sieg!“