Bambergs Basketballer verlieren Qualifikationsfinale gegen Benfica Lissabon
Zum zweiten Mal in Folge findet die Hauptrunde der Basketball Champions League ohne Brose Bamberg statt. Zwei Tage nach dem erfolgreichen Overtime-Krimi gegen Budivelnyk Kiew hatten die Oberfranken im Finale gegen Gastgeber Benfica Lissabon nicht den Hauch einer Chance und musste sich mit 73:87 geschlagen geben. Erfolgreichste Brose-Scorer waren einmal Mehr Justin Wright-Foreman (25 Punkte) und Jaromir Bohacik (21).
Egal an welcher Stelle man das Bamberger Spiel an diesem Abend auseinander nimmt, die Niederlage trägt eigentlich nur einen Namen: Ivan Almeida. Der kapverdische Nationalspieler in Reihen Benficas lieferte eine wahre Galavorstellung ab und stellte mit 39 Punkten (15/21 aus dem Feld, 9/14 Dreier) und acht Rebounds alle anderen in den Schatten. Bamberg selbst hatte neben einigen Defensivproblemen vor allem auch Schwierigkeiten, offensiv einen Rhythmus zu entwickeln. In der Statistik stehen am Ende nur 34 Prozent aus dem Feld (8/29 Dreier), 17 Assists und 15 Ballverluste zu Buche. Einzig das Reboundduell konnte Brose mit 43:35 für sich entscheiden.
Von Beginn an kaum Offensivrhythmus
Anders als noch vor zwei Tagen beim Halbfinalerfolg über Budivelnyk tat sich Brose Bamberg im Finale gegen Lissabon von Anfang schwer, offensiv in einen Rhythmus zu kommen und hatte auch in der Verteidigung Mühe, den Kontrahenten zu stoppen. Die Folge war ein schneller 2:6-Fehlstart (2. Min.). Von diesem erholte sich Brose dann aber relativ schnell. Ein Dreier und ein AND1 von Justin Wright-Foreman und ein unsportliches Foul von Lissabons Big Man Terrell Carter an Jaromir Bohacik brachte die Oberfranken nicht nur ins Spiel, sondern auch erstmals an diesem Abend in Führung (10:6, 6. Min.). Lange währte Bambergs Freude am Führungswechsel und der neu gewonnene Offensivschwung jedoch nicht und die Portugiesen schlugen eiskalt zurück.
Im ersten Viertel vor allem über ihren kapverdischen Nationalspieler Ivan Almeida. Zwar schafften es die Brose-Boys dank einer nun halbwegs laufenden Offensive ein knappes 21:20 mit in die erste Viertelpause zu nehmen, doch mit Beginn der zweiten zehn Minuten verloren Chris Sengfelder & Co. nahezu jegliche Bindung zur Partie. Im eigenen Angriff wollte – außer bei JWF (18 Punkte zur Pause) und mit Abstrichen Jaromir Bohacik – bei keinem anderen ein echter Spielfluss entstehen, was sich schlussendlich auch negativ auf die Defensive auswirkte, wo Bamberg in einigen Phasen einen Schritt zu langsam wirkte. Nach Almeida im ersten Viertel hatten die Gäste aus Deutschland im zweiten vor allem Probleme mit Terrell Carter – die Folge war ein zweistelliger Rückstand zur Halbzeitpause (33:44).
Kurzes Aufbäumen nach der Pause, aber immer wieder Almeida
Über Bohacik, Wright-Foreman, Bell und Kapitän Sengfelder kamen die Oberfranken mit viel Selbstvertrauen aus der Kabine und kämpften sich binnen drei Minuten wieder bis auf drei Zähler (45:48) heran. Anstatt in der Folgezeit weiter nachzusetzen, verfiel Bamberg wieder in zu viele Einzelaktionen, die oftmals daraus resultierenden Schnellangriff nutzte Lissabon zu einem 9:0-Run und setzte sich wieder zweistellig ab (57:45, 26. Min.).
Anschließend übernahm bei Brose zwar Bohacik in der Offensive, doch auf jede gelungene Aktion des Tschechen hatte Benfica in Person von Iva Almeida (elf Punkte in den letzten vier Minuten des dritten Viertels) stets die passende Antwort und verteidigte so die zweistellige Differenz (59:70, 30. Min.). Die Jungs von Coach Oren Amiel ließen sich zwar auch in den finalen zehn Minuten nicht hängen und fighteten verbissen um ihren Platz in der Gruppenphase der Basketball Champions League.
Doch während auf Bamberger Seiten der Dreier an diesem Abend kaum bis gar nicht fallen wollte, machte auf der Gegenseite Ivan Almeida was er wollte. Egal ob von „downtown“, aus dem Zweierbereich oder im Fastbreak, der Flügelspieler der Portugiesen war einfach nicht zu stoppen und zerstörte Bambergs BCL-Träume quasi im Alleingang. Final stand eine klare 73:87-Niederlage, mit der Brose Bamberg die Heimreise antreten muss.
Brose Bamberg: Wright-Foreman (25), Bohacik (21), Bell (9), Heckmann (8), Sengfelder (6), Chachashvili (2), Kariniauskas (2), Wohlrath, Reaves, Young, Blunt, Sonnefeld
Benfica Lissabon: Almeida (39), Douglas (10), Carter (10), Broussard (8), Barbosa (5), Ben Romdhane (4), Barroso (3), Gomes (2), Zirbes