Brose Bamberg strebt gegen die FRAPORT SKYLINERS den ersten Heimsieg an
Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft nimmt nun die easyCredit Basketball Bundesliga wieder ihren Spielbetrieb auf. Für Brose Bamberg steht dabei eine extrem wichtige Begegnung auf dem Plan des siebten Spieltages. Die Oberfranken treffen am Samstagabend (20:30 Uhr) auf die FRAPORT SKYLINERS und peilen im siebten Heimspiel (wettbewerbsübergreifend) gegen die Hessen den ersten Heimsieg der Saison an.
Dieser wäre für die Mannschaft um Cheftrainer Oren Amiel dabei besonders wichtig, denn gemeinsam mit den Frankfurtern steckt Brose mit einer Bilanz von einem Sieg bei fünf Niederlagen im Tabellenkeller. Frankfurt holte seinen bislang einzigen Erfolg vor ziemlich genau einem Monat, als man sich am vierten Spieltag mit 79:77 beim SYNTAINICS MBC durchsetzte. Broses erster Punktgewinn liegt dagegen noch nicht so weit zurück, denn man holte sich am letzten Spieltag vor der Nationalmannschaftspause mit 97:86 in Rostock die ersten Punkte auf die Habenseite.
Die Truppe von Headcoach Geert Hammink verabschiedete sich mit einer 70:77-Niederlage gegen Oldenburg in die zweiwöchige Spielpause, die der ehemalige Bundesliga-Center (Berlin und Köln) nutzte, um auch selbst den Kopf frei zu bekommen. „Die Intensität einer Saison ist immer sehr hoch. Aber ich mag das eigentlich sehr gerne. Auch wenn es nicht ganz leicht war, konnte ich den Kopf in den ersten Tagen der Pause doch ein wenig frei bekommen. Ich war kurz in der Heimat, habe meine Eltern besucht und war mit der Familie essen. Aber natürlich denkt man im Hinterkopf die ganze Zeit immer darüber nach, wie wir uns verbessern können“, wird der 53jährige Niederländer auf der Frankfurter Vereinshomepage zitiert.
Defensivstarke Frankfurter kommen mit Personalsorgen
Zudem plagen die Hessen aktuell auch Verletzungsprobleme. Am Samstag definitiv fehlen wird Einaras Tubutis, der sich im Spiel gegen Oldenburg eine Knieverletzung (Innenbanddehnung) zuzog und somit sechs bis acht Wochen pausieren muss. Auch Lorenz Brenneke war zuletzt angeschlagen, doch die Skyliners haben hier noch Hoffnung, dass der 22jährige Power Forward am Samstag wieder in den Kader zurückkehren kann. Aufgrund ihrer dünnen Personaldecke beobachten natürlich auch die Skyliners den Spielermarkt, doch „wir wollen niemanden holen, nur um jemanden zu holen“, betont Marco Völler in der Frankfurter Rundschau.
So oder so haben die Frankfurter, die im Sommer nach dem sportlichen Abstieg über eine Wildcard in der Liga verblieben sind, gezeigt, dass sie auf BBL-Niveau konkurrenzfähig sein können. Die Hammink-Truppe definiert sich stark über die Defensive, stehen dort bislang kompakt und ließen im Schnitt lediglich 79 Punkte zu. Bemerkenswert ist auch, dass keine der fünf Niederlagen mit mehr als neun Punkten Unterschied ausfiel. In der Mainmetropole hakt es offensiv, denn die durchschnittlich erzielten 75,7 Zähler sind ligaweit die zweitschlechteste Ausbeute. Dies wiederum ist verwunderlich, denn mit dem Ex-Bamberger Martinas Geben, mit 14,3 Punkten und 7,0 Rebounds sowohl Topscorer als auch -rebounder seiner Mannschaft, Laurynas Beliauskas (12,3), J.J. Frazier (11,2) und Jungnationalspieler Joshua Obiesie (10,7) gibt es in Frankfurt ein Spielerquartett, das genau weiß, wo der Korb hängt. Noch nicht ganz in der aktuellen Spielzeit angekommen zu sein scheint Frankfurts Dauerbrenner Quantez Robertson, der in etwas mehr als durchschnittlich gespielten 18 Minuten seinen Touch mit 3,2 Punkten noch nicht gefunden hat.
Konnte Bamberg seinen kleinen Flow über die Natio-Pause retten?
Analog zum kommenden Gegner hat auch Brose Bamberg die spielfreie Zeit genutzt. Cheftrainer Oren Amiel gab seinen in Bamberg verbliebenen Akteuren ein paar Tage frei zur Regeneration und zum Abschalten und nahm zeitgleich die nächste personelle Veränderung am Kader vor. Nach der Trennung von Justin Wright-Foreman verpflichteten die Oberfranken Patrick Miller bis zum Saisonende. Der ehemalige Ulmer, der zuletzt in Litauen bei Juventus Utena unter Vertrag stand, weilte seit Montag vor einer Woche in der Domstadt und hat nach erfolgreich absolvierten Medizinchecks bereits individuell trainiert. Seit vergangenen Samstag steht auch der Rest des Brose-Teams wieder in der Trainingshalle. Verzichten musste Coach Amiel dabei zunächst aber noch auf Christian Sengfelder (Deutschland), Vaidas Kariniauskas (Litauen) und Gabriel Chachashvili (Israel), die zur jeweiligen Nationalmannschaft abgestellt wurden und erst seit Mittwoch wieder für Brose im Einsatz sind.
„Ich freue mich auf mein erstes Spiel. Bislang war ich ja immer nur als Gegner in der Arena. Jetzt die Emotionen und Leidenschaft der Fans als Spieler ihres Teams abzubekommen und wahrzunehmen, wird sehr besonders. Ich fühle mich bereits gut integriert. Sicherlich hakt es noch an der einen oder anderen Stelle, aber das werden wir in den Griff bekommen“, beschreibt das 1,84m große Kraftpaket seine Vorfreude auf sein Debüt im Brose-Trikot und den Fortschritt seiner Integration.
Heimdebüt für Neuzugang Patrick Miller
Trotz der suboptimalen Trainingsbedingungen und der im Vordergrund stehenden Integration von Patrick Miller, muss es für die Domstädter das Ziel sein, den positiven Flow aus dem Rostock-Spiel nun auch in die anstehenden Partien mitzunehmen. Ohne einen Heimsieg am Samstag gegen einen direkten tabellarischen Konkurrenten wäre der Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern nämlich nur die Hälfte wert. Die Statistik gegen die „Mainhattan-Giganten“ spricht in jedem Fall für Brose, denn die letzte Niederlage gegen die Hessen in heimischer Halle datiert aus dem Juni 2010 (Finalserie). Dennoch ist der Bamberger Mannschaft klar, dass es abermals eine konzentrierte Leistung über 40 Minuten benötigt, um den ersten Heimsieg der Saison einzufahren.
„Gegen Frankfurt wird es wichtig sein, dass wir sie offensiv knacken. Sie haben eine gute Verteidigung, die müssen wir aushebeln. In der Defensive muss jeder seinen Job erledigen, heißt physisch spielen, gut ausboxen. Ich bin mir sicher, dass wir mit unseren Fans gemeinsam das Spiel gewinnen werden“, weiß Neuzugang Miller, wie den FRAPORT SKYLINERS beikommen kann.
Nach der Begegnung gegen Frankfurt steht für Brose Bamberg gleich das nächste wichtige Spiel an. Im FIBA Europe Cup benötigen die Bamberger am Mittwoch gegen Galil Elion zwingend einen Heimsieg, um das Weiterkommen in die zweite Runde weiterhin in der eigenen Hand zu haben.