Brose Bamberg setzte sich am 15. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 85:83 bei den Basketball Löwen Braunschweig durch, holte damit den vierten BBL-Erfolg in Serie und hat nun mit sieben Siegen und acht Niederlagen wieder Tuchfühlung zu den Playoffplätzen. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, die sich Brose vor allem durch 20 hergegebene Rebounds am eigenen Brett selbst verschuldete. Bamberg aber hatte am Ende Christian Sengfelder, der über weite Strecken glücklos agierte, jedoch 79 Sekunden vor Schluss den wichtigen Dreier zum 83:83 einnetzte. Der starke Patrick Miller war es dann, der kurz darauf dank zweier seiner insgesamt 23 Punkte den Sieg eintütete. Neben Topscorer Miller punkteten noch Gerel Simmons (14) und Jaromír Bohačík (16) zweistellig. Wichtig auch: Brose blieb fehlerlos von der Freiwurflinie (13/13).
„Jedes Auswärtsspiel in der BBL ist nicht einfach und die Bilanz von Braunschweig zeigt nicht ihr wahres Gesicht. Sie haben zuletzt etliche Spieler vermisst und haben ihren Kader ein wenig verändert. Jetzt kamen auch einige Spieler zurück und wir wussten, dass es ein Kampf sein würde. Ich denke aber, dass das Rebounding uns in gewisser Weise gekillt hat und das ist nicht zu akzeptieren. Aber dafür gehört Braunschweig auch der Respekt, sie haben da einen guten Job gemacht und wir haben darunter gelitten. Am Ende haben meine Spieler das Spiel gewonnen. Keine Taktik, kein Plan, nicht ich. Die Spieler haben wichtige Plays umgesetzt und Würfe getroffen und das führte zum Sieg.“
Oren Amiel
Brose erwischte einen schlechten Start, lag schnell mit 0:5 in Rückstand und benötigte rund 90 Sekunden, um erstmals erfolgreich zum Abschluss zu kommen. Dann allerdings waren die Gäste im Spiel, gingen nach vier Minuten und einem zwischenzeitlichen 8:2-Lauf erstmals in Führung: 10:9. Den Vorsprung hielten die Bamberger aufgrund einer starken Trefferquote. In den ersten zehn Minuten trafen sie elf von 14 Wurfversuchen, darunter drei Dreier und zusätzlich alle ihre vier Freiwürfe. Allerdings: sie erlaubten sich auch einige Aussetzer am defensiven Brett, gestatteten Braunschweig so sechs Offensivrebounds, die die jedoch zu lediglich fünf Punkten verwerten konnten. Daher ging es für Brose mit einer Sieben-Punkte-Führung in die erste Viertelpause: 29:22.
Im zweiten Abschnitt war es zunächst das gleiche Bild, wie zu Beginn des Spiels: Braunschweig traf, Bamberg schaute zu oft hinterher. Anders allerdings als im Abschnitt zuvor, dauerte es nun ganze drei Minuten, ehe die Gäste erstmals erfolgreich waren. Bis dahin hatten die Hausherren aber bereits elf Zähler erzielt und Brose wieder in Rückstand gebracht: 31:33. Und es blieb auch in den Folgeminuten dabei: Bamberg war offensiv zu harmlos, stand zudem defensiv oftmals zu weit von den Gegenspielern weg. Folgerichtig vergrößerte sich der Rückstand auf teilweise sieben Punkte (33:40, 16.). Gerel Simmons übernahm in dieser Phase für Brose, scorte sieben Zähler in Serie und sorgte gemeinsam mit einem And1 von Gabriel Chachashvili für den erneuten Führungswechsel (43:42, 19.). Mit der Sirene traf Solomon Young noch den Floater, so dass es mit 45:42 in die Kabine ging.
Viertel Nummer drei begann mit einem Freiwurf für Krämer, nachdem sich Miller noch nach der Pausensirene ein technisches Foul abgeholt hatte. Für Brose war es Bohačík, der diesmal bereits nach zehn Sekunden erfolgreich abschloss. Das Spiel war nach wie vor nicht hochklassig, aber enorm spannend. Braunschweig scorte gut von jenseits der 6,75m-Linie, traf alleine in diesem Abschnitt vier Dreier. Brose indes fand immer wieder den Weg unter den Korb, erzielte nach 30 Minuten bereits 34 Punkte „in the paint“. Das Bamberger Problem aber nach wie vor: sie ließen zu viele Braunschweiger Offensivrebounds zu, gestatteten den Hausherren so zweite, teils dritte und vierte Chancen. Und dennoch: die Gäste behielten auch nach Ende des dritten Viertels ihre Führung – die bislang bereits insgesamt sieben Mal wechselte – und gingen mit 68:66 in den Schlussabschnitt.
Dort gab es dann zunächst wieder das Problem aus Viertel eins und zwei: Brose traf nichts. Anders die Hausherren, die durch zwei Dreier von Krämer Bamberg wieder in Rückstand brachten (68:72, 33.). Dieser wuchs zeitweise auf noch einen weiteren Zähler, so dass es vier Minuten vor Ende 74:79 stand. Patrick Miller nahm sich nun immer wieder den Ball, zog zum Korb und konnte meist nur durch ein Foul gestoppt werden. Sein And1 brachte Brose zunächst wieder auf zwei Zähler ran, ehe Myles für Braunschweig den Korbleger traf (77:81, 37.). Für Bamberg war es erneut Miller, diesmal mit dem Dreier, der den Rückstand bei noch verbleibenden zwei Minuten und 15 Sekunden auf einen Punkt verkürzte: 80:81. Für die Niedersachsen traf Braydon Hobbs, auf der Gegenseite der bislang glücklos agierende Christian Sengfelder mit dem wichtigen Dreier zum Ausgleich. 89 Sekunden vor dem Ende stand es ausgeglichen 83:83. Was folgte waren weitere, teils hochkarätige Chancen für Braunschweig, da Brose abermals zu passiv beim Defensivrebound war. Allerdings konnten die Hausherren nicht erfolgreich abschließen, dafür erzielte auf der anderen Seite Patrick Miller per Korbleger das 85:83. Der letzte Angriff gehörte den Gastgebern, die jedoch abermals vergaben.
Brose Bamberg: Miller 23, Bell 6, Wohlrath, Simmons 14, Bohačík 16, Chachashvili 7, Young 9, Reaves, Heckmann 3, Sengfelder 7