Bambergs Mülltonnen werden smart

Bambergs Mülltonnen werden smart
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Abfallbehälter werden mit Identifikations-Transpondern ausgestattet / Ziel ist ein besserer Bürgerservice und eine effizientere Abhol-Organisation

Fast 50.000 schwarze, braune und blaue Mülltonnen werden von Bamberg Service (früher „Bamberger Service Betriebe“) im regelmäßigen Turnus geleert.

Dahinter steckt eine gewaltige Logistik, die jetzt einen weiteren Schritt der Digitalisierung erfährt: Zwischen März und Mai 2023 werden die 18.000 Restmüllbehälter (schwarze Tonne), 14.000 Biomüllbehälter (brauen Tonne) und 17.000 Papiermüllbehälter (blaue Tonne) im Stadtgebiet mit Transpondern (auch: „Chip“ genannt) im Rahmen der Einführung eines sogenannten „Behälteridentifikationssystem“ ausgestattet. Die Umrüstung der Mülltonnen, mit der die Firma MOBA AG beauftragt ist, wird von einer breiten Bürgerinformation begleitet.

Was ist ein Behälteridentifikationssystem?

Jede der rund 50.000 Abfalltonnen in Bamberg bekommt einen münzgroßen, digitalen Chip. Der Chip enthält eine Nummer, welche genau dem Grundstück, auf dem die Tonne steht, zugeordnet wird. Damit sind die Tonnen eindeutig zu identifizieren. Weitere Daten werden dabei nicht erhoben. Bei der Mülltonnenleerung wird anhand des Chips geprüft, ob die Abfalltonne ordnungsgemäß angemeldet ist. Dabei registriert das Lesegerät am Müllwagen nur die Chipnummer. Tag und Uhrzeit werden im Bordcomputer gespeichert und direkt zum Erfassungssystem von Bamberg Service gesendet. Jede vorhandene Tonne im Stadtgebiet Bamberg ist in der Lage, mit diesem Chip ausgestattet zu werden.

Warum wird ein Behälteridentifikationssystem eingeführt?

Für die Haushalte ändert sich nach der Umstellung zunächst einmal grundlegend nichts. Wie bisher werden die Tonnen zu den bekannten Terminen geleert. Allerdings erwartet sich Bamberg Service Verbesserungen für den Bürgerservice: So kann zum Beispiel bei Rückfragen genauer festgestellt werden, ob und wann ein Behälter geleert wurde bzw. weshalb eine Leerung unterblieben ist.

Für die Organisation und Tourenplanung durch Bamberg Service hat das System zahlreiche Vorteile: So sollen die Abläufe bei der Tonnenbereitstellung und -entleerung effizienter und transparenter gestaltet werden. Über den Transponder, der bei jeder Leerung ausgelesen wird, lässt sich ermitteln, wann, wo und wie oft welche Tonne geleert wurde. Diese Daten sind wichtig, um möglichst ressourcenschonende Touren zu planen und den Behälterbestand besser zu verwalten.

Da die Einführung der aktuellen Müllbehälter zum Teil vor über 30 Jahren erfolgte, geht der Bamberg Service auch davon aus, dass es über die Jahre zu Abweichungen zwischen dem Sollbestand laut Behälterverwaltung und dem Istbestand vor Ort gekommen ist. Im Zuge der Behälterausrüstung mit Transpondern können solche Abweichungen festgestellt und behoben werden. Auch dadurch verbessert sich die Datengrundlage für die Tourenplanung.

Wie läuft die Umrüstung der Tonnen ab?

Anfang März erhalten zunächst alle Haus- und Wohnungseigentümer für den Bereich Bamberg WEST, Anfang April die Eigentümer für den Bereich Bamberg OST ein Anschreiben, in dem sie detailliert über das Vorgehen aufgeklärt werden, den Zeitraum der jeweiligen Nachrüstung mitgeteilt bekommen und provisorische Deckelaufkleber für ihre Behälter erhalten, um die Zuordnung der Tonnen zu den Objekten zu erleichtern. Ab diesem Zeitpunkt steht den Bürgern eine Telefonhotline für Fragen zur Verfügung.

Die Umrüstung der Müllbehälter findet im Zeitraum 13.03.-31.03.2023 im Bamberger Westen (Abfuhrbezirke 8-12) und nach den Osterferien vom 17.04.- 17.05.2023 im Bamberger Osten (Abfuhrbezirke 1-7) statt.

Am Tag der Umrüstung sind vom Eigentümer sämtliche Behälter (schwarz/braun/blau) am Straßenrand aufzustellen. Die Bechippung erfolgt dann innerhalb von maximal drei Tagen. Der Innenstadtbereich nimmt eine Sonderposition aufgrund der räumlichen Enge ein. Hier werden die Mülltonnen am Tag der Abfuhr ausgerüstet. Betroffene Haus- und Wohnungseigentümer werden hier gesondert informiert.

Bei der Nachrüstung kontrollieren Mitarbeiter des beauftragten Anbieters die Behälter auf Gebrauchsfähigkeit und Übereinstimmung des Behälterbestands mit den Daten der Behälterverwaltung. Sofern keine Abweichungen vorliegen, erfolgt die Nachrüstung mit einem Transponder. Sofern Abweichungen oder Beschädigungen vorliegen, wird der Bamberg Service informiert, um die Abweichungen aufklären zu können oder den beschädigten Behälter zu tauschen. Eine Anwesenheit des Eigentümers während der Nachrüstung ist nicht erforderlich. Sobald die Ausrüstung erfolgt ist, erhalten die Behälter dauerhafte Etiketten und können wieder zurückgestellt werden.

Für die Nachrüstung entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Eigentümer. Auch die Abfallgebühren bleiben unverändert.

Ebenfalls wichtig: Nach der Inbetriebnahme des Systems wird es zunächst noch eine Karenzzeit geben, in der alle Tonnen geleert werden. Wird das System „scharf geschalten“ werden dann nur noch mit Transpondern ausgestattete Behälter geleert. Bamberg Service wird hier separat die Öffentlichkeit informieren.


Internetseite mit FAQ-Liste

Mit der Umrüstung der Mülltonnen ist die Firma MOBA AG beauftragt. Bei Fragen zum Ablauf der Tonnen-Bechippung wird eine Telefonhotline eingerichtet, die jedem Haus- und Wohnungseigentümer ebenfalls mit dem Erhalt des Anschreibens bekanntgegeben wird.

Weiterführende Informationen und eine ausführliche FAQ-Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie Anfang März unter der Internetadresse: www.bamberg-service.de/identsystem

Bildunterschrift: Abfuhrtechnik mit dem Ident-System: Transponderchip unter dem Deckel einer grauen Restabfalltonne

Text: Medieninformation der Stadt Bamberg
Foto: Harald Heinritz / abfallbild.de