Stadtwald im Umbruch

Stadtwald im Umbruch
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„Bamberg on tour“ am Sonntag, 2. April, erkundet, wie sich der Bahn-Ausbau auf die sensible Südflur auswirkt

Auch wenn im bebauten Stadtgebiet noch nichts zu spüren ist: Die Vorbereitungen für den Ausbau der Bahntrasse in Bamberg haben längst begonnen. Zu sehen ist das etwa in der Südflur. In dem sensiblen Rückzugsraum südlich der Brose Arena, in dem der Großteil des Bamberger Trinkwassers gewonnen und der Stadtwald bewirtschaftet wird, werden die Weichen gestellt für die Anforderungen des erweiterten Bahnverkehrs. Grund genug, sich im Rahmen von „Bamberg on tour“ unter fachkundiger Führung einmal dort umzuschauen.

„Bamberg on tour“, die Fahrradtour von Bürgerinnen und Bürgern mit der Stadtspitze und fachlich versierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, will stadtrelevante Themen näherbringen. Wer zum Stadtwald mitradeln möchte, ist herzlich eingeladen. Gebeten wird lediglich um eine Anmeldung und etwas Zeit im Gepäck. Nicht mal ein besonders geländegängiges Rad ist vonnöten.

Zum Wasserwerk

Nach der Begrüßung und der kurzen Einführung auf dem Maxplatz ist das Wasserwerk am Tännig das erste Ziel. Der Bahnausbau wirkt sich auf die Brunnen aus. Zum einen muss das Wasserschutzgebiet verlagert werden. Zum anderen müssen so genannte Horizontalbrunnen angelegt werden. Die Bauarbeiten dafür sind bereits im Gange. Unklar ist, ob der Wald beidseits der Bahntrasse von einer so genannten Grünbrücke, wie sie der Stadtrat fordert, verbunden werden kann. Die Bahn lehnt bisher das Vorhaben ab. Forstamtsleiter Johannes Hölzel, der diese „Bamberg on tour“ fachlich begleiten wird, hält die Brücke für sinnvoll, denn sie stellt einen wichtigen Verbund für Wildtiere alle Art in dem durch die Bahntrasse zerschnittenen Stadtwald dar. Die Erweiterung um zwei Gleise bringt weitere Anforderungen an die Waldbewirtschaftung mit sich. Die Baumhöhe muss beispielsweise so begrenzt werden, dass die Beschädigung der Oberleitung ausgeschlossen ist.

Naturnahe Bewirtschaftung

Der Stadtwald genießt besonderen Schutz. Denn im Untergrund schlummert das Grundwasser, aus dem der überwiegende Teil des Trinkwassers für Bamberg gewonnen wird. Deshalb hat der Stadtrat schon vor mehr als 30 Jahren beschlossen, den Stadtwald naturgemäß zu bewirtschaften. Im Rahmen von „Bamberg on tour“ wird aufgezeigt, was naturgemäße Bewirtschaftung ausmacht und wie es im Unterschied dazu ausschaut, wenn konventionell gearbeitet wird.

Zum Abschluss der Tour im Stadtwald wird das Bundesprogramm Biodiversität nähergebracht. Gezeigt wird, wie aus vor mehr als vierzig Jahren stillgelegten Bauwerken, die der Versickerung von Oberflächenwasser dienten, vom Sendelbach und Halbmeilengraben gespeiste Biotope entstehen. Geschützte Amphibienarten wie Kammmolch und Gelbbauchunke sollen sich demnächst darin heimisch fühlen.


Info: Tour-Details, rechtlicher Hinweis

Start der „Bamberg on tour“ am Sonntag, 2. April 2023, ist um 14 Uhr auf dem Maxplatz, Höhe Rathaus-Eingang. Insgesamt sind für die Radtour zum Stadtwald drei Stunden angesetzt. Die Teilnahme an „Bamberg on tour“ erfolgt auf eigene Gefahr und eigenes Risiko, den Anweisungen des Begleitpersonals ist Folge zu leisten. Gebeten wird um Anmeldung unter buergerbeteiligung@stadt.bamberg.de

Bildunterschrift: Der Ausbau der Bahntrasse bringt Veränderungen im Stadtwald mit sich. Grund genug, sich im Rahmen von „Bamberg on tour“ am 2. April einmal dort umzuschauen.

Text: Medieninformation Pressestelle Stadt Bamberg
Foto: Johannes Hölzel