Brose Bamberg musste am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den EWE Baskets Oldenburg eine 95:104-Niederlage hinnehmen und liegt damit weiterhin bei noch drei ausstehenden Spielen zwei Siege hinter einem Playoff-Platz. Über drei Viertel war die Partie ausgeglichen, im Schlussabschnitt aber bekamen die Gäste die Oldenburger Dreierschützen nicht mehr in den Griff. Zudem holten die Niedersachsen 15 Offensivrebounds, die zu insgesamt 14 Würfen mehr führten und am Ende mit für die 17. Saisonniederlage verantwortlich waren. Bester Bamberger Werfer war Patrick Miller mit 26 Punkten.
„Das letzte Viertel hat Oldenburg komplett dominiert. Offensiv haben wir das abgerufen, was wir wollten, die Leute gefunden, Plays kreiert. Unsere Probleme lagen in der Defensive. Es ist zum wiederholten Male so, dass wir auswärts über 90 Punkte machen und das Spiel nicht gewinnen. Das zieht sich als Dauerthema durch die Saison. Oldenburg dagegen hat im richtigen Moment das Richtige getan und den Sieg geholt.“
Oren Amiel
Es war ein vor allem offensiv ein guter Beginn beider Mannschaften, zunächst mit dem etwas erfolgreicheren Output für die Oldenburger (10:16, 4.). Mit zunehmender Spielzeit aber fand Brose besseren defensiven Zugriff, machte den Hausherren das Leben schwer. Vorne lief es weiterhin gut. Ein And1 von Solomon Young, dazu Freiwürfe von Gerel Simmons brachten Bamberg dreieinhalb Minuten vor Ende des ersten Abschnitts beim 19:20 wieder auf einen Punkt ran, Devon Thomas war es kurz darauf, der die erstmalige Gästeführung durch einen schönen „From-Coast-to-Coast“-Lauf herstellte (21:20, 8.). Christian Sengfelder, Patrick Heckmann und Gerel Simmons vervollständigten bis zur Sirene einen 14:0-Lauf und sicherten somit das 28:20 nach zehn Minuten.
Im zweiten Abschnitt konnten die Gäste den Vorsprung zunächst halten, ihn nach 14 Minuten sogar noch um einen Zähler auf 41:32 ausbauen. Anschließend aber kamen die Oldenburger zurück. Angetrieben von Gravett forcierten die Hausherren nun einige Bamberger Ballverluste und verkürzten in deren Folge den Rückstand sukzessive. Ein zwischenzeitlicher 0:6-Run brachte gut zwei Minuten vor der Halbzeit den 45:45-Ausgleich. Doch Brose blieb dran, kämpfte sich zurück und schaffte es bis Ende des zweiten Abschnitts nicht in Rückstand zu geraten. Mehr noch: ein And1 von Young und ein Korbleger von Heckmann sorgten kurz vor der Pause für die Drei-Punkte-Führung, ging es beim Stand von 52:49 in die Kabinen.
90 Sekunden waren im dritten Viertel absolviert, als Brose die Führung durch sieben Oldenburger Punkte verlor: 52:55. Simmons hielt per Dreier dagegen, überhaupt ging die Partie nun hin und her. Insgesamt wechselte die Führung alleine im dritten Abschnitt fünf Mal. Zuletzt, nachdem DeWayne Russell fünf Zähler in Serie für Oldenburg erzielte und Brose damit vier Punkte in Rückstand brachte (64:68, 29.). Doch die Bamberger ließen sich davon nicht beeindrucken. Thomas traf einen Freiwurf, kurz darauf Heckmann den Dreier aus der Ecke zum 68:68. Nach einem weiteren Oldenburger Treffer war es mit der Sirene Kevin Wohlrath, der für die Gäste zum 70:70 stellte. Somit ging es ausgeglichen in den Schlussabschnitt.
Der begann mit einem Dreier von Young und einem Dunking von Wohlrath, der von Thomas sehenswert freigespielt wurde (75:70, 32.). Brose verpasste in der Folge, die Führung auszubauen. Oldenburg nutzte das gnadenlos aus und brachte Bamberg nach 34 Minuten durch acht Leissner-Punkte in Folge wieder in Rückstand: 75:78. Miller durchbrach den Lauf durch zwei erfolgreiche Freiwürfe, ehe Leissner auf der Gegenseite seinen dritten Dreier in Serie traf (77:81, 35.). Brose fand nun vor allem defensiv kein Mittel mehr gegen die Hausherren. Russell alleine erzielte im letzten Abschnitt 14 Punkte, ebenso viele wie Tanner Leissner. Zwar versuchten die Gäste zum Ende hin nochmals viel, waren durch einige And1s erfolgreich, konnten den Rückstand aber nicht mehr entscheidend drehen und verloren am Ende mit 95:104.
Brose Bamberg: Miller 26, Thomas 10, Wohlrath 15, Simmons 11, Bohačík 2, Chachashvili 2, Young 13, Reaves 2, Heckmann 7, Sengfelder 7