Schreibe Geschichte mit dem FCE!
Nie standen die Zeichen für die Fußballfans in der Region Bamberg in jüngerer Zeit günstiger, Zeugen einer nahezu unglaublichen Erfolgsgeschichte zu werden: Schon mit einem Unentschieden kann der FC Eintracht Bamberg an diesem Samstag (Anstoß 14 Uhr) nach acht Jahren in die Regionalliga Bayern zurückkehren – und somit Bamberg wieder zum Schauplatz für viertklassigen Fußball machen.
Dank eines 2:1-Auswärtssiegs am vergangenen Wochenende in Geesdorf und dem Patzer des schärfsten Verfolgers DJK Gebenbach (0:3 in Neumarkt) reicht den jungen Domreitern gegen die Reserve des Zweitligisten SSV Jahn Regensburg schon ein Punkt für die Meisterschaft in der Bayernliga Nord. Und dies voraussichtlich vor einer imposanten Kulisse: Im Vorverkauf für dieses Spiel wurden bereits etliche Tickets für die Haupttribüne abgesetzt, fast alle Jugendteams des FCE haben ihr Kommen zugesagt, genauso wie Vertreter von Partnervereinen, ehemalige Spieler des Vereins sowie Gäste aus Politik, Sport und Wirtschaft.
„Wir machen das Stadion voll“, lautet die Devise von FCE-Vorstandssprecher Sascha Dorsch. „Das haben sich unsere Jungs nach dieser außerordentlichen Leistung und Saison zum letzten Heimspiel verdient.“ Wer also auf den Rängen des Fuchs-Park-Stadions die Domreiter beim Kampf um den entscheidenden Schritt unterstützen will, sollte sich schnell sein Ticket unter www.diedomreiter.de sichern. Nebenbei: Die ersten 500 Besucher erhalten je eine Dose „Silberpfeil“-Energy-Drink des FCE-Partners „Silberpfeil“.
Falls der Schritt in die bayerische Eliteliga gelingen sollte, darf sich ganz Fußball-Bamberg in der nächsten Saison auf Partien gegen namhafte Gegner wie SpVgg Bayreuth, FC Schweinfurt 05, Kickers Würzburg oder FC Bayern München II freuen. Schon zu Regionalliga-Zeiten von 2012 bis 2015 waren viele Spiele des FC Eintracht ein Zuschauermagnet: Gegen die „kleinen Bayern“ etwa pilgerten zweimal fast 5000 Zuschauer in den Bamberger Volkspark.
So richtig hatte die junge Mannschaft um Trainer Jan Gernlein vor der Saison niemand auf dem Zettel, im Gegenteil. Der FCE werde keinesfalls die Rolle der Vorsaison spielen, die er als Vierter abgeschlossen hatte, hieß es vielerorts. Doch die Domreiter belehrten recht schnell die Kritiker eines Besseren und starteten nach der Auftaktniederlage in Würzburg eine unglaubliche Serie von 27 Spielen ohne Niederlage in Folge. Und das, obwohl die Liste an unvorhersehbaren Hürden und Widrigkeiten lang war: Top-Stürmer Björn Schönwiesner verletzte sich schwer und fiel für den Rest der Saison aus. Spielabbruch wegen Nebels in der 75. Minute bei einer 1:0-Führung und Überzahl in Gebenbach. Auswärtsspiele in Dörfleins wegen Rasenschäden im Fuchs-Park – und zuletzt nur noch englische Wochen, die enorm Kraft gekostet haben. „Das muss man alles erst einmal wegstecken und dann so dastehen, wie wir es gerade tun“, sagt Chefcoach Jan Gernlein stolz. Aber jetzt fehlt zur Krönung eben noch dieser einzige winzige Schritt, der am Samstag gegangen werden soll und muss. „Ganz ehrlich: Jeder klopft uns auf die Schulter und sagt, was für eine geile Saison wir gespielt haben – selbst wenn wir nicht aufsteigen sollten. Aber diese Option wäre für uns kein Trost. Wir Spieler wollen Meister werden“, fasst Kapitän Christopher Kettler den Gemütszustand der Domreiter zusammen.
Für den FC Eintracht ist der Erfolg die Bestätigung seines Gesamtkonzepts. Seit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten 2016 setzen die Verantwortlichen kontinuierlich auf die Ausbildung junger Talente aus der Region im Domreiter-Leistungszentrum. Jahr für Jahr schaffen Nachwuchsspieler den Sprung von der U19 in die Bayernliga-Mannschaft. Fast 70 Prozent aller Akteure, die am Samstag gegen Regensburg auflaufen werden, haben mindestens zwei Jahre das Leistungszentrum durchlaufen. Eine einmalige Quote in ganz Bayern und vermutlich darüber hinaus. „Auf dem Platz stehen also fast ausschließlich Bamberger Jungs, deren Stamm seit Jahren zusammenspielt“, betont Sascha Dorsch. Der Weg seit 2017 liest sich folgerichtig wie eine Erfolgsgeschichte: Bezirksliga – Meister 2018, Landesliga – Meister 2019, dann drei Spielzeiten Bayernliga (Plätze 8 und 4) – und jetzt Meister 2023? Der Samstag wird also zu einem Tag, um Geschichte zu schreiben – für den Verein, aber auch für eine ganze Sportregion. „Wir leben unseren Traum“, sagt Kapitän Kettler selbstbewusst. Und das ganze Fuchs-Park-Stadion hoffentlich mit.
Bildunterschrift: Kann Bamberg auch am Samstag im Fuchs-Park-Stadion so jubeln wie nach dem Tor von Johannes Gebhart gegen Ammerthal in der Nachspielzeit im letzten August?