Die langanhaltende Trockenheit und damit verbunden das hohe Risiko von Graslandfeuer und Waldbränden hat am vergangenen Wochenende für zahlreiche Einsätze für die Feuerwehren des Landkreises Bamberg gesorgt.
Hervorzuheben sind hier zum einen der Brand einer Freifläche und einer landwirtschaftlichen Maschine zwischen Ampferbach und Burgebrach und dem Feld- und Waldbrand zwischen Strullendorf und Bamberg.
Nachfolgend werden beide Einsätze aus Sicht der Feuerwehr beschrieben.
Brand Freifläche und landwirtschaftliche Maschine Einsatzort: Ampferbach – Burgebrach
Bei der initialen Lageeinschätzung nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein Getreidefeld im Vollbrand vorgefunden. Begünstigt durch südliche Winde, hatte sich das Feuer auf nahegelegene Waldgebiete ausgebreitet. Nach Daten des Bayernatlas betrug die Größe der betroffenen Fläche etwa drei Hektar. Ein Mähdrescher, der auf einem nahegelegenen, bereits abgeernteten Feld abgestellt worden war und als Brandursache identifiziert wurde, musste von den Einsatzkräften ebenfalls gelöscht werden.
Der Einsatzablauf stellte sich wie folgt dar:
Die Brandbekämpfungsmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet, wobei die Feuerwehr Burgebrach die südlichen und westlichen Bereiche des Brandherdes übernahm und die Feuerwehr Ampferbach sich dem östlichen Teil zuwandte.
Um eine effektive Wasserversorgung sicherzustellen, legte der Löschzug Stappenbach / Ober-/Unterharnsbach / Unterneueses eine Wasserförderung von Ampferbach aus zum Goldberg. Darüber hinaus ermöglichte der zuständige Wasserversorger (Auracher Gruppe) den Zugang zur Pumpstation des Hochbehälters am Goldberg.
In der aktiven Brandbekämpfungsphase leistete ein Tanklöschfahrzeug aus Burgwindheim wertvolle Unterstützung, insbesondere bei der Eindämmung des Feuers im westlichen Bereich. Darüber hinaus kamen mehrere Güllefässer zum Einsatz, die dazu beitrugen, die Brandfläche und die angrenzende Vegetation zu bewässern.
Das Personal der Drehleiter (DLK) und des Rüstwagens (RW) aus Burgebrach führten die Löschmaßnahmen am Mähdrescher durch, wobei das benötigte Löschwasser aus der Förderleitung zum Goldberg entnommen wurde.
Der Abrollbehälter Wasser (AB Wasser) aus Schlüsselfeld wurde strategisch platziert, um die Wasserversorgung in allen Abschnitten zu gewährleisten.
Während der Nachlöscharbeiten wurde die Drohne der Feuerwehr Frensdorf zur Identifikation von Glutnestern auf der Brandfläche eingesetzt, welche dann gezielt von Einsatzkräften abgelöscht werden konnten.
Statistik:
Brandfläche: ca. 3 ha
Einsatzdauer: ca. 3,5h
eingesetzte Feuerwehren: 8
eingesetzte Fahrzeuge: 18
Personalstärke: ca. 80 Einsatzkräfte
Text: Florian Thienel, Kreisbrandmeister
Feld- und Waldbrand Einsatzort: Strullendorf – Bamberg
Bei der initialen Lageeinschätzung nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein Getreidefeld nordwestlich von Strullendorf in einem intensiven Brandzustand festgestellt. Es bestand eine erhebliche Gefahr der Ausbreitung auf ein angrenzendes Waldgebiet. Die Rauchentwicklung war bereits aus mehreren Kilometern Entfernung während der Anfahrt sichtbar.
Der Einsatzablauf gestaltete sich wie folgt:
Die anfänglichen Maßnahmen zur Brandbekämpfung konzentrierten sich auf den Versuch, ein Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Waldgebiet durch einen Zangenangriff zu verhindern. Aufgrund starker Windbedingungen konnte jedoch ein Übergreifen des Feuers nicht verhindert werden. Dies führte zur Alarmierung weiterer Feuerwehren und Tanklöschfahrzeuge zur Unterstützung an der Einsatzstelle. Die Wasserversorgung wurde mittels vier Tragkraftspritzen aus dem angrenzenden Main-Donau-Kanal sowie durch Güllefässer sichergestellt.
Die rasche Ausbreitung des Brandes im Waldgebiet erforderte die Einstellung des Schiffverkehrs auf dem Main-Donau-Kanal. In Abstimmung mit der Polizei wurde der Polizeihubschrauber „Edelweiß“ mit Außenlastbehälter als präventive Maßnahme angefordert und flog im Anschluss die Einsatzstelle an.
Eine zunehmende Windintensität begünstigte eine massive Brandausbreitung und führte dazu, dass das Feuer über den Main-Donau-Kanal sprang, was zu einem zusätzlichen Waldbrand führte. Dies veranlasste die Nachalarmierung weiterer Feuerwehren und Tanklöschfahrzeuge.
Angesichts der extremen körperlichen Belastung, verstärkt durch eine Temperatur von 37 Grad, wurde die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung des Sanitätsdienstes zur Versorgung der Einsatzkräfte hinzugezogen. Des Weiteren wurde die Dispogruppe Ablösezug IB 2 alarmiert, um erschöpfte Einsatzkräfte durch frisches Personal zu ersetzen.
Landrat Kalb machte sich gegen 18.00 Uhr vor Ort ein Bild von der Einsatzstelle und bedankte sich bei den Einsatzkräften für ihre professionelle und herausragende Arbeit.
In Anbetracht einer angekündigten Unwetterwarnung, die für 19.15 Uhr Unwetter für das Gebiet Strullendorf prognostizierte, wurde um 18.45 Uhr entschieden, die Löschmaßnahmen zu beenden und den sofortigen Abbau einzuleiten.
Zur Luftraumerkundung sowie zur Sichtung potenzieller Glutnester wurde die Drohne der Feuerwehr Frensdorf eingesetzt.
Statistik:
Brandfläche: ca. 3 ha Getreidefläche, 2 ha Waldfläche
Einsatzdauer: ca. 5 h
Eingesetzte Feuerwehren: 11 durch Erst- und Nachalarmierung sowie zusätzlich 8 Feuerwehren über Ablösezug IB 2
Personalstärke: ca. 180 Einsatzkräfte sowie zusätzlich 80 Einsatzkräfte über den Ablösezug
SEG Verpflegung sowie Rettungsdienst: ca. 20
Polizei: 6 zzgl. Edelweiß
Text: Tobias Schmaus, Kreisbrandinspektor
Neben diesen großen Einsätzen wurden die Feuerwehren des Landkreises Bamberg noch zu folgenden Einsätzen in Bezug auf Flächen-, Feld- und Waldbränden alarmiert:
• 14.07.2023 – B 3 Landwirtschaft // Fahrzeug / Maschine bei Schlüsselau
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 4; Personalstärke: ca. 59 Einsatzkräfte
• 14.07.2023 – B 1 im Freien // Brandgeruch bei Strullendorf
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 1; Personalstärke: ca. 20 Einsatzkräfte
• 15.07.2023 – B 2 im Freien // Freifläche groß (>100m2) bei Dankenfeld
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 1; Personalstärke: ca. 20 Einsatzkräfte
• 15.07.2023 – B 2 im Freien // Freifläche groß (>100m2) bei Oberngrub
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 4; Personalstärke: ca. 56 Einsatzkräfte
• 15.07.2023 – B 1 im Freien // Rauchentwicklung bei Kremmeldorf
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 2; Personalstärke: ca. 21 Einsatzkräfte
• 15.07.2023 – B 1 im Freien // Rauchentwicklung bei Wiesengiech
◦ Eingesetzte Feuerwehren: 2; Personalstärke: ca. 12 Einsatzkräfte
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes und der Kreisbrandinspektion Bamberg: https://www.kfv-ba.de