Bamberg Baskets können Vechtas Dreierregen nicht stoppen
Die Bamberg Baskets sind mit einer herben Niederlage in die neue Spielzeit der easyCredit Basketball Bundesliga gestartet. Beim Aufsteiger RASTA Vechta musste sich die Mannschaft von Trainer Oren Amiel, die sich angeführt von Topscorer Zach Copeland (20 Punkte) über drei Viertel auf Augenhöhe präsentierte, am Ende deutlich mit 79:101 geschlagen geben. Bambergs bester Punktesammler wurde dabei vom mit Abstand bester Vechtaer Tommy Kuhsw (26, 5/8 Dreier, 9 Assists) übertroffen.
Spielentscheidend war dabei das dritte Viertel, welches die Oberfranken mit 10:37 (!) abgeben mussten. Vor allem von jenseits der Dreierlinie liefen die Mannen von RASTA-Coach Ty Harrelson hei0 und versenkten allein in diesen zehn Minuten sechs ihrer 18 erfolgreichen Dreier (bei 36 Versuchen), die ab Mitte des dritten Spielabschnitts einen 14:0-Run der Hausherren befeuerten und für die Vorentscheidung sorgten. Im Schlussabschnitt rissen sich die Baskets dann nochmal am Riemen, gewannen das Viertel dann auch mit 21:18, am Ergebnis änderte dies aber nichts mehr, da auch Vechta sein Level konstant hoch halten konnte. „In diesem dritten Viertel waren wir einfach nicht ready, hatten keinen Rhythmus und sind eingebrochen. Vechta hatte dann das Momentum auf seiner Seite und ist so ins Rollen gekommen, während wir nur noch hinterhergelaufen sind“, bringt Baskets-Akteur Kevin Wohlrath das Geschehen im dritten Abschnitt auf den Punkt.
Guter Bamberger Start, …
Zu Spielbeginn war dieses desaströse dritte Viertel allerdings bei weitem nicht vorhersehbar, denn die Jungs von Coach Amiel starteten exzellent in die Partie. Allen voran Neuzugang Justin Gray, der von wenigen Tagen beim Pokalspiel in Quakenbrück krankheitsbedingt noch aussetzen musste, zeigte seine Qualitäten und sorgte zusammen mit Filip Stanic, der zwei Vechtaer Angriffe abblockte, für einen schnellen 9:2-Start (3. Min.) seiner Farben. Es bedurfte danach jedoch nur eine Auszeit von RASTA-Coach Harrelson, um seine Mannen auf Betriebstemperatur zu bringen. Nachdem die ersten Dreier der Hausherren den Weg durch den Bamberger Korb fanden, war es Wes Iwundu, der Mitte des Viertels für den erstmaligen Ausgleich (12:12) sorgte, ehe sich die Partie zu einem kleinen Privatduell zwischen Vechtas Tommy Kuhse (zehn Punkte im ersten Viertel) und Bambergs Zach Copeland (elf Zähler) entwickelte.
… dann kommt Vechta in Fahrt
Die zweiten zehn Minuten standen dann eher im Zeichen von EJ Onu, der offensiv ein ums andere Mal schön in Szene gesetzt wurde und per Alley-Oop abschließen konnte. Einer dieser Alley-Oops des Big Man bedeutete beim 34:27 (16. Min.) die höchste Bamberger Führung der gesamten Partie. Genau wie die Oberfranken spielten aber auch die Niedersachsen mit hoher Intensität und steckten keinen Zentimeter zurück. Vor allem aus der Distanz zeigte sich der BBL-Aufsteiger stark (10/20 in Halbzeit eins) und blieb dadurch stets auf Tuchfühlung zu den Baskets. Einer dieser zehn erfolgreichen Distanzwürfe durch den Ex-Bamberger Spencer Reaves sorgte kurz vor dem Seitenwechsel für den abermaligen 46:46-Ausgleich, doch ein schneller Zug zum Korb von Copeland brachte dann doch noch die Bamberger Pausenführung (48:46).
Nach dem Wiederanpfiff war schnell klar, dass Bamberg in seine Einzelteile zerfallen würde. Nicht nur, dass Aufbauspieler Malik Johnson innerhalb weniger Sekunden seine persönlichen Fouls Nummer drei und vier kassierte, ohne ihren etatmäßigen Point Guard stieg auch die Fehlerquote deutlich an – zur Pause erlaubte sich das Amiel-Team lediglich vier Turnover, am Ende warenn es elf. Auch in Sachen Rebound konnte man sich immer seltener behaupten und musste auch dieses Duell deutlich mit (35:48 – 10:18 offensiv) abgeben. Vechta dagegen traf fast nach Belieben aus der Distanz und spielte sich so in einen Rausch, dessen Ende bereits bekannt ist.
Viel Zeit zum Durchatmen und zur Fehleranalyse bleibt Bambergs israelischen Übungsleiter nun nicht, denn bereits am Montagabend steht – erneut auswärts – der zweite Spieltag an. Um 20:00 Uhr ist man in der Messe Chemnitz zu Gast bei den dort heimischen NINERS.
RASTA Vechta: Kuhse (26 Punkte), Aminu (16), Williams (14), Iwundu (12), Reaves (8), Ferner (8), Grünloh (4), Bayram (4), Diallo (3), Flanigan (2), van Slooten (2), Jänen (2)
Bamberg Baskets: Copeland (20), Gray (15), Woodbury (12), Stanic (10), Onu (10), Nelson (8), Johnson (4), Tadda, Wohlrath, Herzog, Kameric
Fazit von Baskets-Coach Oren Amiel:
„Gratulation an Coach Harrelson und das Team von RASTA Vechta. Sie haben ein unglaubliches Spiel gespielt. Auch bereits in der ersten Halbzeit, in der wir noch in Führung lagen, waren sie die bessere Mannschaft. Sie waren konzentrierter und viel aggresiver in der zweiten Halbzeit. Darauf konnten wir nicht antworten und wenn du nicht antworten kannst, passieret genau das. Es tut mir leid für unsere Fans und ganz besonders für jene, die den Weg nach Vechta auf sich genommen haben, um uns hier zu unterstützen.“