Bamberg Baskets setzen sich im Nachholspiel gegen Rostock durch
Die Bamberg Baskets haben sich binnen drei Tagen den zweiten Heimsieg in Folge geholt. Im Nachholspiel des dritten Spieltags fuhr die Mannschft um Kapitän Karsten Tadda einen ungefährdeten 93:83-Heimerfolg gegen die ROSTOCK SEAWOLVES ein, der auf einem bärenstarken zweiten Viertel, das Bamberg 25:6 (!) gewinnen konnte, basierte. Insgesamt zeigten die Oberfranken offensiv gesehen wieder eine homogene Teamleistung und hatten am Ende sechs Akteure mit zweistelliger Punktausbeute – an der Spitze standen dabei Adrian Nelson und Zach Copeland mit je 15 Zählern. Übertroffen wurden die Bamberger lediglich von Rostocks Tyler Nelson (16).
Obwohl mit Rostock das bis dato reboundstärkste Team der BBL in der Domstadt antrat, war es Bambergs Reboundüberlegenheit, die in dieser Partie den großen Unterschied machen sollte. Mit 18 eingesammelten Abprallern (Rostock 5) dominierten die Hausherren am offensiven Brett und gewannen am Ende das Reboundduell klar mit 45:30. Dementsprechend ging auch das Punkteduell nach zweiten Wurfchancen mit 20:0 deutlich an Bamberg.
Bamberger Rebounddominanz
Vor 3.474 Zuschauern erwischte die Truppe von Coach Oren Amiel auch gegen die SEAWOLVES den deutlich besseren Start und führten bereits nach fünf Minuten erstmals zweistellig mit 17:7. Vor allem von jenseits der Dreierlinie hatte der Gastgeber sein Visier offenbar gut eingestellt. Der Treffer von Zach Copeland zum 22:13 (6.) war bereits der vierte erfolgreiche Wurf im fünften Versuch, nachdem zuvor auch Gray, Tadda und Nelson treffsicher aus der Distanz waren. Ganz so einfach wollten es die Rostocker ihrem Gegenüber dann aber doch nicht machen, steigerten sich in der Defense und erzwangen so den ein oder anderen unnötigen Ballverlust auf Bamberger Seiten, der in einfache Korberfolge umgemünzt wurde. So kamen die Ostseestädter durch einen Dreier von Wes Clark noch vor der ersten Viertelpause zurück ins Spiel und gingen ihrerseits mit 27:24 in Front.
Zum Start ins zweite Viertel fand Coach Amiel dann scheinbar die richtigen Worte, denn nachdem Kevin Wohlrath zum 30:29 traf, spielten sich die Hausherren in einen wahren Rausch. Garniert mit zwei Highlight-Plays – dem Alley-Oop von EJ Onu nach Zuspiel von Malik Johnson zum 35:29 (15.) und dem Dunk von Trey Woodbury zum 44:30 (18.) – legten die Baskets, die beim Rebound weiterhin dominant agierten, einen 19:4-Run aufs Parkett und lagen zur Pause hoch verdient mit 49:33 in Führung.
Kampfstarke Rostocker
Nach diesem 25:6-Viertelstand kam Bamberg auch zur zweiten Halbzeit gut aus der Kabine. Justin Gray nutzte ein unsportliches Foul von Wes Clark, um den Vorsprung auf 20 Zähler (53:33, 21. Min.) auszubauen. Selbst ein kurzes Aufbäumen der Gäste konnten die Oberfranken nach einer Amiel-Auszeit mit einem 6:0-Lauf zur höchsten Führung des Abends (59:38/24.) beantworten. Doch wie schon in Viertel Nummer eins bewiesen die Ostseestädter weiter Moral und gaben sich nicht vorzeitig geschlagen.
Allen von Tyler Nelson zeigte im Team von Seawolves-Coach Christian Held nun seine Qualitäten und brachte seine Farben nochmals bis auf sieben Zähler (70:63, 33. Min.) heran. Mehr Spannung sollte es dann aber nicht mehr geben. Ein weiteres gut gewähltes und genutztes Timeout von Oren Amiel und Zach Copeland, der innerhalb von 65 Sekunden drei Dreier in Serie einnetzte, entschieden die Partie zugunsten der Bamberg Baskets. Endstand: 93:83.
Viel Zeit zum Erholen bleibt den Bambergern nun nicht. Bereits am Samstag steht der zehnte Spieltag und somit das Gastspiel bei der BG Göttingen an.
Bamberg Baskets: A. Nelson (15 Punkte), Copeland (15), Gray (12), Onu (12), Woodbury (10), Johnson (10), Heckmann (7), Stanic (5), Wohlrath (4), Tadda (3), Herzog
ROSTOCK SEAWOLVES: T. Nelson (16), Amazie (11), Clark (9), Lockett (8), Kolo (8), Goodwin (7), Bradley (7), Carter (7), Alston Jr. (5), Theis (5), Drews, Gloger
Stimmen zum Spiel:
Trey Woodbury (Spieler Bamberg Baskets):
„Ich bin stolz auf die gesamte Mannschaft und einfach nur glücklich, dass wir den zweiten Sieg in Folge geholt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir ein wenig die Energie verloren, die wir noch vor der Pause hatten. Die Rostocker hatten dann einen kleinen Lauf, aber der Coach hat im richtigen Moment die Auszeit genommen, uns wieder auf den richtigen Weg gebracht und so haben wir das Spiel am Ende gewonnen.“
Christian Held (Headcoach ROSTOCK SEAWOLVES):
„Wir haben in diesem Spiel 18 Offensiv-Rebounds abgegeben. Das sind einfach zu viele, so kann man kein Spiel gewinnen in dieser Liga, dafür ist die Liga einfach zu stark. Das zweite Viertel war am Ende das, was uns das Genick gebrochen hat. Wir haben viele Fehler gemacht und waren bis auf wenige Ausnahmen in der zweiten Halbzeit zu keinem Zeitpunkt im Spiel. Nichtsdestotrotz haben wir gekämpft. Das ist wichtig, dass wir nicht auseinandergebrochen sind. Entscheidend war wie gesagt das zweite Viertel offensiv und die 18 Offensiv-Rebounds, die einfach zu viel sind. Was wir mitnehmen, ist der Charakter, den einige dann gezeigt haben und auch der Zusammenhalt, sich in so ein Spiel wieder zurückzufighten und eben nicht aufzugeben. Genau daran müssen wir anknüpfen, denn wir haben am Sonntag ein unheimlich schweres Auswärtsspiel beim Meister in Ulm vor uns.“
Oren Amiel (Headcoach Bamberg Baskets):
„Es ist ein gutes Gefühl heute gewonnen zu haben, aber es ist nur ein Sieg. Am Anfang der Saison hatten wir große Probleme beim Defensiv-Rebound. Darauf haben wir den Fokus gelegt, hart daran gearbeitet und uns einzelne Ziele gesetzt, was wir im Spiel erreichen wollen. Das war heute riesig und ich finde, dass wir uns hier in den letzten beiden Spielen deutlich verbessert haben. Auf der anderen Seite haben uns heute die Ballverluste weh getan, aber auch das ist ein Teil des Lernprozesses mit unserer Mannschaft, die jeden Tag ins Training kommt, um hart zu arbeiten und sich zu verbessern. Auch, dass es am Ende nochmals knapp wurde, ist der Unerfahrenheit der Mannschaft geschuldet.“