Die jüngste Autorenlesung mit Nevfel Cumart in der Bamberger Buchhandlung Collibri war mehr als nur ein literarisches Event; es war ein lebendiges Beispiel dafür, wie Literatur Brücken zwischen Kulturen bauen kann.
Cumart, der bereits als einer der führenden Lyriker Deutschlands anerkannt ist, hat sich auch einen Namen als Vermittler zwischen den Religionen gemacht. Seine Persönlichkeit und sein kultureller Hintergrund spiegeln das Engagement wider, kulturelle und religiöse Grenzen zu überwinden.
Am 16. April zog Cumart das Publikum in seinen Bann. Mit einer Mischung aus Humor und Nachdenklichkeit trug er Gedichte aus seinem neuen Jubiläumsband „Im Hinterland des Halbmondes“ vor und teilte persönliche Anekdoten aus den letzten vier Jahrzehnten. Diese Kombination aus Poesie und persönlicher Reflexion verlieh der Veranstaltung eine besondere Tiefe und machte sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Resonanz des Publikums war überwältigend positiv, und die Buchhandlung Collibri erlebte einen der besucherstärksten Abende in ihrer Geschichte. Thomas Zölch-Buba, der Inhaber der Buchhandlung, war sichtlich beeindruckt von dem großen Andrang und der warmen Atmosphäre während der Lesung. Cumart nutzte die Gelegenheit, um eine Vielzahl von Themen anzusprechen, darunter Umweltverschmutzung, Krieg, Migration und persönliche Erfahrungen mit kulturellen Konflikten und Akzeptanz.
Die Anekdoten Cumarts offenbaren nicht nur die Herausforderungen, mit denen er konfrontiert wurde, sondern auch seine Fähigkeit, diese mit Würde und einem Sinn für Humor zu bewältigen. Seine Geschichten über Missverständnisse und Herausforderungen in Bezug auf seine ethnische Herkunft und seine Erfahrungen in Deutschland bieten einen Einblick in das Leben eines Menschen, der sich zwischen verschiedenen Kulturen bewegt.
Die Veranstaltung war auch ein Zeugnis für Cumarts Talent, sein Publikum zu fesseln. Seine Art der Darbietung, die oft leise und mit subtiler Mimik und Gestik erfolgte, zog die Zuhörer in seinen Bann und unterstrich die Kraft seiner Worte. Sein Ansatz, spontan zu entscheiden, welche Gedichte er liest, basierend auf Zurufen aus dem Publikum, fügte eine Dynamik hinzu, die die Interaktion zwischen ihm und seinem Auditorium vertiefte.
Abschließend lässt sich sagen, dass Nevfel Cumarts Lesung in der Buchhandlung Collibri nicht nur literarische Freude bereitete, sondern auch wichtige Fragen zu Integration, kulturellem Austausch und den vielfältigen Herausforderungen, denen sich Migranten gegenübersehen, aufwarf. Seine Arbeit als Lyriker und kultureller Botschafter bleibt essentiell für das Verständnis und die Anerkennung kultureller Vielfalt in unserer globalisierten Welt