Kloster St. Michael: Die obersten Gerüstlagen werden abgebaut

Kloster St. Michael: Die obersten  Gerüstlagen werden abgebaut
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Die Ergebnisse der aufwendigen Sanierungsarbeiten werden bald zu erkennen sein

Ein Hauch von Vorfreude weht dieser Tage um die Nord- und Südtürme der Klosterkirche St. Michael: Ein Vorbote kündigt jetzt die lang ersehnte Wiedereröffnung an. Ab dieser Woche werden nämlich die obersten vier Gerüstlagen an den rund 73 Meter hohen Türmen abgebaut.

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Dieser Blick von oben auf das Langhaus und auf die Stadt ist ohne die obersten Gerüstlagen bald nicht mehr möglich.

Für Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix ist das ein „historischer Meilenstein, wenn die oberste Turmstube wieder sichtbar wird“. Beim Pressetermin zur letztmaligen Begehung der Brücke zwischen den beiden Türmen, die einen spektakulären Blick auf die Stadt ermöglicht, betont er, dass der Zeitplan gehalten werden kann: Im ersten Halbjahr 2026 wird die Kirche wieder für die Öffentlichkeit begehbar sein – nach dann 14-jähriger Sanierung.

Der Abbau wird rund vier Wochen in Anspruch nehmen. Steinrestaurator und Steinmetz-Meister Rudolf Spangel erklärt die Herausforderungen: „Der Rückbau von rund acht Metern Gerüsthöhe ist sehr komplex, da das Gerüst an drei Seiten über dem Kirchendach und Konvent-Gebäude schwebt und die Last über Konsolen in die Turmwände eingeleitet wird.“ Das Gerüst muss aufgrund der Gerüststatik parallel an beiden Türmen zurückgebaut werden.

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Die vier obersten Gerüstlagen am Kloster St. Michael werden in den nächsten Wochen abgebaut.

Danach wird am Süd- und Nordturm die oberste Turmstube mit der neu konzipierten Schallluke (Muster) im Bereich der Glockenstuben und der restaurierten Sandsteinfassade weithin zu sehen sein. „Die Handwerker haben hier teilweise einzelne, über 200 Kilogramm schwere Steine in der bis zu 1,20 Meter dicken Mauer ausgetauscht und neu verfugt“, berichtet Bertram Felix. „Die Länge der neuen Fugen summiert sich auf insgesamt 5 Kilometer.“

100 Fenster müssen eingebaut werden

In diesem Jahr sollen gleich mehrere Bauabschnitte der Fassadensanierung abgeschlossen werden – neben der statischen Sanierung, die bereits 2019 weitgehend beendet werden konnte, auch die Natursteininstandsetzung der beiden Türme und der West-Fassade sowie die Arbeiten am Langhaus. „Bis Ende des Jahres soll dann das komplette Gerüst am Westwerk verschwinden“, sagt Felix. Danach geht es an den Einbau von über 100 Fenstern in das Gotteshaus.

Auch im Innenraum gehe es „sehr gut voran“, führt Felix aus. „Hier laufen noch Natursteinarbeiten und restauratorische Arbeiten an der Ausstattung schwerpunktmäßig derzeit am Chorgestühl des Hochchors. Auch Putzer und Maler sind sehr intensiv in der Kirche unterwegs.“ Alle bisherigen und laufenden Bauarbeiten an und in der Kirche, die gesamt 34 Millionen Euro kosten, sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Bis zur Eröffnung wird danach jedoch noch ein Vierteljahr vergehen, denn erst wenn die Kirche staubfrei ist, kann die jetzt ausgebaute und dann generalüberholte Orgel sorgfältig intoniert werden. Vor kurzem begonnen wurde zudem der Bauabschnitt mit der Dachtragwerkssanierung mit Dachhaut und der Überarbeitung der Nord-Ost-Fassade des Prälatenbaus.

Großzügige Förderung

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Finanzreferent Bertram Felix erläutert dem Regierungspräsidenten Florian Luderschmid und dem Landrat Johann Kalb die Feinheiten der Bauausführung, wie zum Beispiel das Konzept hinter den Schallluken

Felix denkt oft an den November 2012 zurück, als das nicht nur für Trauungen sehr beliebte Gotteshaus gesperrt wurde, weil ein Stein aus dem Deckengewölbe heruntergefallen war. Nach umfangreichen Untersuchungen entschied sich der Eigentümer, die Bürgerspitalstiftung, unterstützt von der Stadt Bamberg zu einer Generalinstandsetzung der kompletten Klosteranlage mit Gebäuden und Außenflächen. Alle Arbeiten des Mammutprojekts werden laut Felix erst 2035 abgeschlossen sein und dann voraussichtlich 110 Millionen Euro seit 2009 gekostet haben. Von den Kosten müssen die Stadt und die Stiftung lediglich jeweils 10 Prozent schultern – die restlichen 80 Prozent kommen aus einer großzügigen Anschubfinanzierung des Bundes und der finanziellen Unterstützung bayerischer Fördergeber – der Oberfrankenstiftung, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege mit Mitteln des Entschädigungsfonds Bayern und der Regierung von Oberfranken mit Städtebaufördermitteln. „Die aufwendige Sanierung, bei der jedes kleinste Detail berücksichtigt wurde, war nur möglich dank der finanziellen Förderung unserer Partner, zum Beispiel durch die Oberfrankenstiftung, die uns eng zur Seite gestanden hat“, lobt Bertram Felix.

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Finanzreferent Bertram Felix erläutert dem Regierungspräsidenten Florian Luderschmid und dem Landrat Johann Kalb die Feinheiten der Bauausführung, wie zum Beispiel das Konzept hinter den Schallluken

Auch Florian Luderschmid, Regierungspräsident von Oberfranken und Vorsitzender der Oberfrankenstiftung, ist froh, dass die Oberfrankenstiftung damals eingesprungen ist und 80 Prozent der Kosten für das 4,6 Millionen Euro teure Gerüst übernommen hat. Er ist überzeugt: „Das wird eine fantastische Geschichte, wenn die Kirche im Jahr 2026 wiedereröffnet wird. Es war die richtige Entscheidung, damals dem Projekt unter die Arme zu greifen. Ich konnte auf Einladung des Oberbürgermeisters schon sehen, mit welcher Genauigkeit die Kirchenkünstler im Inneren arbeiten.“

Text: Medieninformation der Stadt Bamberg
Fotos: Bürgerspitalstiftung Bamberg, Lara Müller