Der Weltstar hinter dem Weltstar

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Maggie Reilly, die Sängerin von Mike Oldfield, gastiert am Sonntag auf der Seebühne von Bad Staffelstein. Im Interview erinnert sich die Schottin an fränkische Schnäpse

Sie galt als die „himmlische Stimme“ des britischen Multiinstrumentalisten und Komponisten Mike Oldfield: Maggie Reilly (67). Der glasklare Sopran der Schottin verhalf dem mittlerweile 71-jährigen introvertierten und eher scheuen Ausnahmekünstler zu Hitparaden-Erfolgen wie „Moonlight shadow“ oder „To France“, die beide zu Weltstars machten, ehe Oldfield die Gesangsparts seiner damaligen Lebensgefährtin Anita Hegerland (ja, die vom Roy Black) überließ.

Am Sonntag, 23. Juni, gastiert Maggie Reilly mit eigener Band um 19 Uhr auf der Seebühne an der Obermain Therme. Im Vorfeld stand die Sängerin zu einem kurzen Interview zur Verfügung und erinnert sich dabei auch an Schnäpse aus der Fränkischen Schweiz.

Frage: Hallo Maggie, Du hast von 1980 an auf mehreren Alben von Mike Oldfield gesungen und zum Teil auch mitkomponiert. Kriegst Du noch zusammen, bei wie vielen Scheiben und Touren dabei warst?

Maggie Reilly: Um ehrlich zu sein, ich krieg‘ das nicht mehr zusammen. Es gibt so viele Neuabmischungen und Special Editions. Es waren viele Lieder und viele Tourneen.

Wie bist Du eigentlich zu Mike Oldfield gestoßen?

Ich habe ihn getroffen, als ich mich Freunden treffen wollte, die gerade mit ihm arbeiteten. Ich kam aus Dublin, wo ich gearbeitet hatte, gerade zurück nach Schottland, und sie hatten einen Auftritt in Dundee. Sally Copper, Mikes damalige Ehefrau, war ein Fan von meiner Band namens „Cado Belle“ gewesen. Als sie mich sah, sagte sie zu ihm, dass er mal mit mir zusammenarbeiten sollte. Er kam vorbei und fragte mich, ob ich die heutige Show mitmachen wollte? Wir gingen in den Umkleideraum, nahm ein paar Noten und nach dem Auftritt fragte er mich, ob ich die Tournee, die am nächsten Tag in Dublin richtig startete, mitmachen wollte. Und damit war ich mit im Boot.

Hören wir in Bad Staffelstein einige der Lieder, die Du mit Oldfield gemacht hast?

Ich werde eine gute Mischung von Liedern aufführen, über die Leute zu mir gesagt haben, dass sie die hören möchten. Damit werden alle Phasen meiner Karriere abgedeckt. Und auch Du wirst viel Spaß damit haben.

Wie setzt sich Deine Band zusammen?

Die Jungs kommen aus Schottland und Irland: Brian McNeill (Keys und Gesang), Fionn Reilly (Bass und Gesang), David Corkery. (Guitar), Alan Costello (Drums und Gesang);

Du warst viele Jahre nicht mehr in Deutschland auf Tournee gewesen. Haben die Auftritte bei „Rock meets Classic“ im letzten Jahr bei Dir wieder das Feuer entzündet?

Das stimmt. Ich war zuletzt nicht mehr so oft in Deutschland. Das war auch der Pandemie geschuldet. Ich hatte nur einige Fernsehauftritte. Und ja, die Auftritte bei „Rock meets Classic“ waren ein großer Spaß und haben mich inspiriert, sodass wir im Februar/März eine Hallentour und nun einige Festivals spielen.

Du spielst am Sonntag in einer der schönsten Gegenden Deutschlands, wie Du selbst feststellen wirst. Im Frankenland. Und vor 40 Jahren hast Du für eine längere Zeit im Frankenland gelebt, bei den Proben für die Discovery-Europa-Tour mit Mike Oldfield in der Hemmerleinhalle in Neunkirchen/Brand. Erinnerst Du Dich noch daran?

Oh ja, ich erinnere mich an die Proben in Neunkirchen. Das war über eine Woche lang, glaube ich. Ich weiß noch genau, dass ich am Abend mit Morris Pert (Anm. der Red: schottischer Percussionist, u.a bei Peter Gabriel und Paul McCartney) in einer örtlichen Bar auf einen Schnaps war. Schöne Zeiten war das.

Hast Du eigentlich noch Kontakt zu Mike Oldfield?

Sorry, schon lange nicht mehr. Wir waren eigentlich nie in denselben Welten unterwegs. Er genießt die Sonne (Anm. der. Red: lebt auf den Bahamas und hat 2023 seinen endgültigen Rückzug aus dem Musikgeschäft erklärt)) und ich bevorzuge das kühlere Klima.

Tickets gibt es im Internet unter www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), telefonisch unter Tel 0951-23837 oder direkt im Kartenkiosk an der Brose-Arena in Bamberg sowie an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen.

Das Interview führte Ralf Kestel (VSB)
Foto: SBuerger