Interview Werner Schmidbauer / Lieder auf Banz

Interview Werner Schmidbauer / Lieder auf Banz
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Am Freitag ist es wieder soweit: Das größte deutsche Liedermacherfestival „ Lieder auf Banz“ geht in die nächste Runde, denn am Freitag und Samstag (5.7. und 6.7.) werden wieder zahlreiche hochkarätige Künstler:innen die Reise zur Klosterwiese antreten, ehe das Liedermacherfestival in diesem Jahr erstmals mit der neu etablierten Veranstaltung „Lachen auf Banz“ am Sonntag (7.7.) gelungen abgerundet wird.

Moderiert werden die Lieder auf Banz von Werner Schmidbauer, der vielen aus dem Fernsehen bekannt sein dürfte und der im Oktober im Kulturboden in Hallstadt auftreten wird.

Überraschungsgast veredelt beide Abende

Interview mit dem Moderator der „Lieder auf Banz“, Werner Schmidbauer, über das „fränkische Woodstock“ und sein Comeback nach 26 Jahren

Die „Abende mit Freunden“ stehen für ihn schon fest und er freut sich auf die Rückkehr nach Schloss Banz: Werner Schmidbauer (62) gehört zu den bekanntesten (Fernseh-)Gesichtern unter den bayerischen Liedermachern, tritt solo und in verschiedensten Kombinationen mit anderen Musikern in ganz Deutschland auf. Am Wochenende (5./6. Juli) hat er getreu seiner beliebten Fernsehserie ein ganz besonderes „Gipfeltreffen“: Er führt durch das Programm der „Lieder auf Banz“. Im Vorfeld hatten wir Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem sympathischen und vielbeschäftigten Multitalent, das jüngst erst auch ein neues Album vorgelegt hat.

Frage: Hallo Werner, Du hast das Flair, das die Klosterwiese oberhalb von Schloss Banz umweht, schon kennengelernt. Was macht Deiner Meinung das Besondere der „Lieder auf Banz“ aus?

Werner Schmidbauer: Die Klosterwiese auf Banz hat tatsächlich ein einmaliges, und unnachahmliches Flair. Die Location, die Stimmung, vor allem aber auch das Publikum und das Künstler-Line-up haben ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Festival-Szene. Wer einmal hier war und entweder bei strahlendem Sonnenschein und Hitze, oder bei Sturm und Dauerregen hier gesessen und den Liedern gelauscht hat, wird immer wieder kommen wollen. Es herrscht eine unglaubliche Stimmung zwischen Euphorie, entspanntem Lauschen, friedlichem Zusammensein, politischem Bewusstsein und Aufbruch … für mich ist Banz jedes Jahr wieder ein fränkische Woodstock.

Heuer stehst Du als Moderator an vorderster Front. Wie kam es dazu und wie bereitest Du Dich auf diese Rolle vor?

Ich habe ja auf Banz schon zweimal die Gastgeberrolle gehabt, 1997 und 1998, als Nachfolger von Reinhard Mey. Damals habe ich auch sowohl moderiert als auch selber mit meiner Band gespielt. Das war eine wunderbare Erfahrung, und ich fühle mich sehr geehrt und freue mich von Herzen auf mein „Comeback“ nach 26 Jahren… Ich bereite mich, wie immer, sehr akribisch auf die Präsentation der Künstler-Kolleg*Innen vor und werde auch mit einigen gemeinsam musizieren.

Du hast mit einigen Musikern schon zusammengespielt, wie ist Deine Beziehung zu den weiteren Mitwirkenden? Gibt es im Vorfeld persönliche Kontakte?

Klar gibt es diese persönlichen Kontakte! Mit Sebastian Horn von Dreiviertelblut habe ich schon mehrere gemeinsame Konzerte gegeben, und mit Claudia Koreck und Pippo Pollina verbinden mich sehr tiefe Freundschaften. Da besteht seit vielen Jahren ein gemeinsamer Kontakt … mal schauen, was da Gemeinsames passiert auf der Klosterwiese.

Kurzfristig kommt noch ein Überraschungsgast hinzu, den mindestens 95 Prozent der Banz-Besucher kennen werden (nicht nur weil er dort auch schon aufgetreten ist). Du wirst an den Banzer Abenden auch zwei seiner drei Lieder mit ihm spielen. Was fällt Dir zu dieser Überraschung ein, ohne einen Namen zu nennen?

Ja, mit unserem Special Guest habe ich eine lange Vorgeschichte, unter anderem war er Gast in meiner Fernsehreihe „Aufgspuit!“. Er ist eine unglaubliche „Veredelung“ des eh schon überragenden Künstler-Line-ups auf Banz. Ich freue mich sehr, ihn wiederzusehen und gemeinsam ein wenig zu musizieren.

Hast Du Dir eigentlich schon eine Übergangsbleibe in Franken gesucht? Denn nach Banz wirst Du mit Deinem neuen Album solo im Kulturboden Hallstadt oder zu Beginn des neuen Jahres mit Hannes Ringlstetter und Martin Kälberer in der Brose Arena in Bamberg, auftreten, einer Konstellation, die jetzt schon für ein ausverkauftes Zelt beim Tollwood-Festival an zwei Abenden sorgt?

Das mit der Übergangsbleibe in Franken wäre tatsächlich langsam mal eine Option… (schmunzelt), aber gottseidank bin ich immer mit meinem VW-Campingbus unterwegs und kann immer, wenn ich mag, direkt hinter der Bühne in meinem Bus schlafen.

Dein neues und aktuelles Album heißt „MIA SAN OANS“ und fußt auf der Erkenntnis, dass wir alle ein Teil eines Großen (Konzeptes) sind und damit auch im Kleinen etwas (zum Besseren) bewirken können. Das erinnert mich sehr an die aktuelle Scheibe „ I/O“ von Peter Gabriel. Hast Du Dir dessen Scheibe mal angehört?

Ich verehre Peter Gabriel und liebe seine neue Scheibe sehr, sie ist wieder einmal ein einzigartiger Genie-Streich eines überragenden Künstlers… allerdings hatte ich den Titelsong meiner neuen Scheibe „Mia san oans“ bereits geschrieben, bevor ich auf I/O gestoßen bin. Aber ich denke, wir sind durchaus Seelenbrüder.

Lieber Werner, danke für das Gespräch und viel Spaß vorm Kloster.

Mitwirkende bei „Lieder auf Banz“ sind am Freitag und Samstag neben Werner Schmidbauer noch Claudia Koreck mit Gunnar Graewert, Pippo Polina, Dreiviertelblut, Miriam Hanika, Phil Siemers, Keimzeit, Nobody knows, Alin Coen, Gisbert zu Knyphausen, Pizzera & Jaus und ein namhafter Überraschungsgast.

Das Bayerischen Fernsehen zeichnet wieder beide Abende auf. Eine Zusammenfassung ist am Montag, 12. August, um 22.45 Uhr im Dritten Fernsehprogramm zu sehen.

Tickets gibt es im Internet unter www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), telefonisch unter Tel 0951-23837 oder direkt im Kartenkiosk an der Brose-Arena in Bamberg sowie an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen. Einige Kategorien sind bereits ausverkauft.

Erstmals wird heuer ein Bus-Shuttle zum Aufstieg auf den Banzer Berg angeboten. Aus organisatorischen und sicherheitstechnischen Gründen ist dies aber nur für die Anreise möglich. Der Abstieg zu den Parkplätzen muss zu Fuß erfolgen.

Das Gespräch führte Ralf Kestel
Foto: Mena Zoo