Neue WCs, ein Büro für den Schulleiter und ein schickes Elternsprechzimmer

Neue WCs, ein Büro für den Schulleiter  und ein schickes Elternsprechzimmer
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An der Domschule wird die Infrastruktur auf ein neues Niveau gehoben. Bis zum Frühjahr 2025 sollen die Toiletten fertig sein.

Die Gänge sind mit Malerflies ausgelegt, auf jedem Gegenstand liegt eine Schicht Baustaub, das Lehrer:innen-Zimmer ist komplett ausgeräumt, und die Toiletten sind bis zu den Rohrleitungen entkernt.

Wer die Domschule Ende August besucht hat, konnte sich kaum vorstellen, dass auf dieser Baustelle zwei Wochen später wieder der Schulbetrieb laufen kann. Und doch war es so: Eine fleißige Putzkolonne entfernte das Malerflies und polierte das Gebäude schnell wieder auf Hochglanz, ins Lehrer:innen-Zimmer kehrten die Möbel und eine neue Küchenzeile zurück.

Sanierung-Domschule

Kurz vor Schulstart wurde noch Teppichboden im Bereich des Sekretariats entfernt.

So konnten die 45 Mädchen und 54 Jungs, die in diesem Jahr die Grundschule in der Oberen Karolinenstraße besuchen, nach Ende der Sommerferien wieder planmäßig unterrichtet werden. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben eigentlich nichts vom Umbau des Sekretariats und Lehrerzimmers mitbekommen und so konnten die 78 ‚alten‘ und 21 neuen Kinder gut ins Schuljahr starten“, berichtet Schulleiter Ernst Griebel. Nur die Toiletten, die können die Schülerinnen und Schüler noch nicht benutzen.

Die Arbeiten an der WC-Anlage in drei Stockwerken übereinander hat mit dem ersten Tag der Schulferien begonnen, benötigt in der im Jahr 1882 errichteten Schule allerdings mehr Zeit als sechs Wochen. Schließlich soll eine grundlegende Sanierung vorgenommen werden. Die Ferien wurden vor allem dazu genutzt, den lauten und schmutzintensiven Abbruch und Rückbau durchzuführen. Wo bislang die Toiletten installiert waren, klaffen vorerst vier Löcher im Boden, bis das neue Leitungssystem in einer veränderten Grundriss-Gliederung aufgebaut ist. Denn es wird hier alles erneuert: Wasser, Abwasser, Heizung, Elektroinstallation und Lüftung. Letztere erfolgte zuvor über die Fenster, was zunehmend schlecht funktioniert hat. Wenn die neuen Toiletten als Vorbau-Installationen eingerichtet sind, wird danach ein Lüftungsrohr für ein permanentes Absaugen der Luft aus der Kloschüssel sorgen – also direkt dort, wo der Gestank entsteht. Neben WC-Anlagen für Mädchen, Jungs und Lehrkräfte wird auch ein behindertengerechtes WC entstehen.

Sanierung-Domschule

Das Hauptaugenmerk der Maßnahmen gilt der grundlegenden Erneuerung der Sanitäranlagen.

Die Fertigstellung ist bis zum Beginn des Frühjahres 2025 geplant, wobei mit größtmöglicher Rücksicht auf den Schulbetrieb gearbeitet werden muss. Bis dahin muss die Schulfamilie für kleine und große Geschäfte die Sanitäranhänger im Schulhof aufsuchen. Das gilt auch für die rund 100 Schülerinnen und Schüler des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums, die ihr Ausweichquartier in drei Klassenzimmern im zweiten Stock haben. „Wenn, wie es bei uns der Fall ist, ein langjähriger Wunsch nach neuen, schönen und modernen Sanitäranlagen in Erfüllung geht, dann muss man die schwierige Zeit der Sanierung in Kauf nehmen“, sagt Schulleiter Griebel. Gerne hätte das Immobilienmanagement der Stadt während der Bauzeit Toiletten-Container in den Pausenhof gestellt, doch die Zufahrt erwies sich als zu schmal. Die Container hätten über das Dach gehoben werden müssen, deshalb waren drei Sanitäranhänger eine zweckmäßigere Lösung.

Im Zuge der Toiletten-Sanierung wird ein WC im Eingangsbereich aufgelöst, weil es durch die neue Aufteilung der WCs nicht mehr benötigt wird. An dieser Stelle entstehen nun ein Elternsprechzimmer und eine Erste-Hilfe-Raum mit Liege. Griebel freut sich darüber: „Elterngespräche müssen nun zukünftig nicht mehr in Klassenzimmern oder im Lehrerzimmer stattfinden und unsere Schülerinnen und Schüler können medizinisch versorgt werden, bis die Erziehungsberechtigten sie abholen oder es ihnen wieder besser geht.“

Bereits während der Ferien abgeschlossen wurden die Umbaumaßnahmen rund um das Lehrer:innen-Zimmer im Erdgeschoss. Hier wurde ein Drittel des Raums abgetrennt und daraus ein neues Büro für den Schulleiter gemacht – davor war das Rektorat im Obergeschoss untergebracht, weit entfernt vom Sekretariat, das direkt beim Lehrer:innen-Zimmer liegt. „Die kurzen Arbeits- und Organisationswege beschleunigen das Erledigen der vielen Aufgaben erheblich“, erklärt Griebel. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die gerätetechnische Infrastruktur ausgetauscht und die Elektrotechnik neu installiert.

Im Sommer 2025 wird die Maßnahme an der Domschule dann mit neuen Waschbecken, dazugehöriger Zuleitungsinstallationen in den Klassenzimmern, Unterbringung eines vorgeschriebenen Fettabscheiders für die Mittagsbetreuung und voraussichtlich der Sanierung von einigen Bodenbelägen abgeschlossen. Bisher wurden Aufträge in Höhe von insgesamt 770.000 Euro an 14 Firmen vergeben. Für Ingenieurleistungen durch vier Büros sind Kosten von rund 180.000 Euro entstanden.

Bereits vor drei Jahren wurden 612.000 Euro in die Domschule investiert. Damals wurde die Fassaden saniert, nachdem die Gärtner bei der Pflege des Efeus von einem Hubsteiger aus entdeckt hatten, dass hinter dem Putz Wasser eingetreten war und die Stahlträger schon zu korrodieren begonnen hatten. Diese Träger wurden in den Jahren 2021 und 2022 ausgetauscht und die kunstvolle Gestaltung der Putzfassade wurde grundlegend saniert. In diesem Zug wurden auch alle Fenster geprüft und handwerklich instandgesetzt. Auch wurden teilweise neue Fenster und Türen eingebaut. Die Maßnahmen betrafen vor allem die Gebäuderückseite mit dem Anbau von Stadtbaurat Hans Erlwein aus dem Jahr 1901. Auf der von der Karolinenstraße aus sichtbaren Seite musste nur punktuell etwas ausgebessert werden. Auch die zwei Obelisken auf dem Erlwein-Anbau vorne, wurden auf Zustand und Standsicherheit überprüft und erwiesen sich als gut in Schuss und sollten noch etliche Jahre Spalier stehen für viele weitere neue Grundschülerinnen und -schüler.

Bildunterschrift: Die Fassade im Hinterhof der Domschule war bereits vor zwei Jahren saniert worden.

Text: Medieninformation der Stadt Bamberg
Fotos: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth