Straßennamenkommission legt Abschlussbericht vor

Straßennamenkommission legt Abschlussbericht vor
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Stadtarchivar Horst Gehringer stellt Kultursenat Ergebnisse zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Straßennamen vor.

Die Diskussion um Straßennamen und deren historische Hintergründe ist ein wichtiges Thema, das auch in Bamberg intensiv geführt wird. Um sich dieser Thematik fundiert anzunehmen, wurde mit Beschluss des Kultursenats vom 11. März 2021 eine Straßennamenkommission eingerichtet.

Fast exakt vier Jahre später, in der Sitzung des Kultursenats am 13. März 2025, stellte Stadtarchivar Horst Gehringer als wissenschaftlicher Leiter der Kommission die Ergebnisse zur wissenschaftlichen Erfassung und Kommentierung der Straßennamen in Bamberg vor und legte den Abschlussbericht vor.

Wissenschaftliche Erfassung durch das Stadtarchiv

Die umfassende wissenschaftliche Bearbeitung der in Bamberg vorhandenen Straßennamen, einschließlich der vor der Gemeindegebietsreform eigenständigen Kommunen, erfolgt im Stadtarchiv. Dort existiert eine Datenbank mit derzeit 1148 Namen von Straßen, Plätzen und Brücken. Ausführlich erklärte Horst Gehringer das Vorgehen und die Zukunftsperspektive: „Für die vollständige Erfassung dieses noch nicht abgeschlossenen „Namenscorpus“ ist eine detaillierte Durchsicht der vorhandenen fachspezifischen Literatur sowie aller städtischen Ratsprotokolle erforderlich. Besonders herausfordernd ist die fehlende Registerführung in vielen der historischen Ratsprotokolle.“

Zentrale Beschlüsse der Straßennamenkommission

1. Biographische Erläuterungen: Die Kommission stimmte dem Vorschlag des Stadtarchivs zu, bei personenbezogenen Straßennamen kurze Erläuterungstexte zu den Biographien der betreffenden Personen zu erstellen.

2. Kommentarschilder nach Münchner Vorbild: Mit großer Mehrheit sprach sich die Kommission für die Einführung eines zweigeteilten Beschilderungssystems aus. Geplant ist, die bisherigen Straßennamenschilder durch blaue Schilder mit weißer Schrift zu ersetzen. Ergänzend dazu sollen separate Kommentarschilder mit biographischen Hinweisen im Umfang von etwa 200 Zeichen angebracht werden.

3. Verzicht auf Umbenennungen: Die Mehrheit der Kommission lehnte Umbenennungen von Straßen grundsätzlich ab. Stattdessen sollen umfassende Erläuterungen auf Kommentarschildern sowie im Stadtarchiv bereitgestellte Informationen eine kritische Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen ermöglichen. Zusätzlich ist eine Veröffentlichung des Stadtarchivs geplant, die sich in Form eines Buches mit den Namen der Straßen, Plätze und Brücken Bambergs befasst – nach dem Vorbild vergleichbarer Publikationen anderer Städte.

„Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt Bamberg auf eine wissenschaftlich fundierte, transparente und nachhaltige Lösung, um die Bedeutung und Geschichte der Straßennamen nachvollziehbar zu machen und die Diskussion um deren historische Kontexte auf einer sachlichen Grundlage zu führen“, so Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.

Bildunterschrift: Mit großer Mehrheit sprach sich die Straßennamenkommission für die Einführung von Kommentarschildern nach Münchner Vorbild aus.

Text: Medieninformation der Stadt Bamberg
Foto: Horst Gehringer