Brose Baskets schlagen den FC Barcelona mit 74:70
Die Brose Baskets haben ihre lange Heimspielpause mit einem Paukenschlag beendet. Im erst zweiten Top16-Heimspiel setzte sich die Mannschaft von Headcoach Andrea Trinchieri nach einer starken Vorstellung gegen das spanische Topteam des FC Barcelona mit 74:70 (35:32) durch und feierte ihren dritten Erfolg in der Euroleague-Zwischenrunde.
Bamberg sicherte sich diesen Sieg zwar wieder einmal mit einer geschlossenen Teamleistung, dennoch müssen mit Janis Strelnieks und Darius Miller zwei Akteure aus dem Kollektiv hervor gehoben werden. Beide Akteure hatten zur Pause jeweils drei Zähler auf dem Konto und drehten nach dem Seitenwechsel so richtig auf und führten ihr Team mit 16 (Strelnieks) beziehungsweise 15 Punkten (Miller) zum Erfolg. Bei Barcelona hingegen war US-Forward Justin Doellman im ersten Durchgang von Bambergs Defense kaum zu kontrollieren und markierte elf seiner 19 Punkte.
Die Zuschauer in der restlos ausverkauften Brose-Arena erlebten eine von Beginn an umkämpfte Partie. Die Bamberger sprühten nach ihrer langen Heimspielpause zwar vor Spielfreude und ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen (16 Assists, Barcelona 15), hatten jedoch vor allem im ersten Viertel noch große Abschlussschwächen – vor allem aus der Dreierdistanz (0/6).
Nach einem 13:17-Rückstand zur ersten Viertelpause sollte sich aber genau das ändern. Janis Strelnieks verwandelte den ersten Angriff des zweiten Viertels von „downtown“ und brachte seine Farben damit auf Spur. Über seinen Topscorer Justin Doellman blieb Barcelona jedoch zumeist weiter knapp in Führung und baute diese zwischenzeitlich auf sechs Zähler aus (24:18). Gepusht vom eigenen Anhang schlugen die Bamberger dann allerdings mit einem 10:0-Zwischenspurt zurück und behaupteten dank ihres großen Kampfgeistes auch zur Pause einen knappen Vorsprung (35:32).
Angeführt von Janis Strelnieks und Darius Miller, die eine bärenstarke zweite Halbzeit spielten, übernahm der deutsche Meister mit Beginn des dritten Viertels mehr und mehr die Spielkontrolle. Vor allem von jenseits der 6,75m-Linie gab es für Bamberg kein Halten mehr – Bamberg steigerte seine Dreierquote in den Vierteln zwei bis vier und kam am Ende auf 36 Prozent (9/25). Obwohl Bamberg das Spiel nun gefühlt nach Belieben dominierte, wollte der Abstand zum Favoriten aus Barcelona zunächst nicht größer werden – die Spanier erwiesen sich vor allem aus dem Zweierbereich mit knapp 60 Prozent enorm treffsicher.
Dies gelang den Bambergern dann im letzten Viertel umso beeindruckender. Der immer stärker werdende Darius Miller schraubte die Differenz schnell in den zweistelligen Bereich, da das Barca-Starensemble offensiv kaum noch zur Entfaltung kam. Die Spanier versuchten zwar noch einmal zurück zu kommen, doch die Brose Baskets waren längst auf die Siegerstraße eingebogen, holten sich trotz eines letzten katalanischen Aufholversuchs mit 74:70 ihren dritten Top16-Sieg und hielten sich einen direkten Verfolger vorerst vom Hals.
Neben den Vorteilen aus der Distanz lebte Bamberg an diesem Abend auch von seiner Reboundhoheit (35:32), wobei diese insbesondere am offensiven Brett (8:3) zum Tragen kam. Bester Rebounder war Daniel Theis, der mit seinen acht eingesammelten Abprallern und elf Punkten knapp das Double Double verpasste.
Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:
„Ein großer Sieg! Wir haben gegen ein Final Four-Team gewonnen, gegen den FC Barcelona. Daher habe ich meinen Spielern gesagt, dass sie der Stadt heute einen großen Sieg geschenkt haben. Wir spielten mit einem unglaublich hohen Tempo, mit einer wahnsinnigen Intensität und haben uns von Fehlern nicht verrückt machen lassen. Es war heute nicht unser ’normales‘ Spiel, in dem wir den Ball laufen lassen können und die offenen Würfe treffen. Wir waren heute aus dem Zwei-Punkt- und dem Dreier-Bereich schlechter als normalerweise. Aber wir konnten Barcelona bei 70 Punkten halten. Das war eine beispielhafte Verteidigungsleistung des gesamten Teams. Allerdings kann ich nicht alles komplett genießen, denn die drei Freiwürfe am Schluss hätten nicht sein dürfen. Aber das zeigt unsere Unerfahrenheit. Nach den zwei Spielen in Russland waren wir körperlich fertig. Der Sieg heute bedeutet in der Gesamtheit nicht viel, aber er zeigt, dass wir wieder atmen.“
Brose Baskets vs. FC Barcelona Lassa 74:70 (13:17; 22:15; 18:18; 21:20)
Brose Baskets: Strelnieks (16), Miller (15), Theis (11), Melli (9), Harris (9), Zisis (7), Wanamaker (5), Radosevic (2), Staiger, Heckmann
FC Barcelona Lassa: Doellman (19), Ribas (10), Abrines (10), Satoransky (8), Navarro (5), Perperoglou (4), Tomic (4), Samuels (4), Lawal (3), Vezenkov (3), Oleson