73:76-Auftaktpleite! Würzburg-Duo knockt Bamberg aus

73:76-Auftaktpleite! Würzburg-Duo knockt Bamberg aus
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Brose Bamberg kassiert zum Saisonstart erste Derbyniederlage gegen Würzburg

Brose Bamberg ist mit einer Niederlage in die 52. Spielzeit der Basketball-Bundesliga gestartet. Im Frankenderby bei s.Oliver Würzburg unterlag der deutsche Meister und Pokalsieger am Ende knapp mit 73:76 und es wurde deutlich, dass vor dem Team von Headcoach Andrea Trinchieri in den kommenden Tagen und Wochen noch viel Arbeit liegt.

Preseason-Game 2017: Brose Bamberg vs. Basket Swans GmundenDen Schwung, den Culcha Candela bei der BBL-Saisoneröffnungsfeier aufs Parkett der s.Oliver-Arena zauberten, konnten beide Teams zunächst in ihr Spiel übertragen. Erst in der dritten Spielminute konnte Brose-Neuzugang Daniel Hackett von „downtown“ den Offensivbann durchbrechen. Würzburg, das bis auf ganz wenige Akteure die komplette Mannschaft auf links gedreht hatte, brauchte sogar noch etwas länger und kam erst eine Minute später durch DBB-Kapitän Robin Benzing zu den ersten Punkten der neuen Saison.

Mäßiger Start beider Teams – und dann kam Würzburg

Der Meister hatte sich in der Zwischenzeit zwar ein kleines Polster erspielt, doch angetrieben von Benzing, der viel versuchte, im ersten Viertel aber noch Schwierigkeiten im Abschluss hatte, kämpften sich die Unterfranken langsam ins Spiel. Center-Routinier Kresimir Loncar brachte die Hausherren immer näher an die Bamberger heran und kurz vor der ersten Viertelpause besorgte Würzburgs Kämpfer Felix Hoffmann mit vier Punkten die erste Führung (18:16, 9. Min.). Nikos Zisis und Aleksej Nikolic schlugen für Bamberg zwar nochmal zurück, doch ab dem zweiten Viertel spielte fast nur noch Würzburg.

Plötzlich fand Benzing auch seinen Wurfrhythmus und sorgte zusammen mit Loncar dafür, dass sich Würzburg erstmals deutlicher absetzen konnte. Jetzt merkte man den Brose-Boys an, dass sie erst vier Trainingseinheiten als komplettes Team absolvieren konnten. In der Offensive hakte es und zusätzlich offenbarte der Titelverteidiger fast schon gewohnte Schwächen beim Rebound (vor allem am offensiven Brett – nur 1 in Halbzeit eins). Da nutzte es dem Trinchieri-Team auch nichts, dass man zur Pause die deutlich bessere Trefferquote (63 Prozent, Würzburg 48) an den Tag legte – zum Seitenwechsel führten die Unterfranken 46:39.

Topscorer Lô kritisiert Defensivleistung

Auch nach dem Seitenwechsel konnte Bamberg den Spielverlauf nicht entscheidend verändern. Zwar versuchten es die Mannen von Coach Trinchieri immer wieder, doch der Lucky Punch sollte nicht gelingen. Im GegenteiL: Würzburg, weiterhin getragen vom Duo Benzing/Loncar nutzte Bambergs Abstimmungsfehler und Nachlässigkeiten nahezu konsequent aus und schnupperte mehrmals an einer zweistelligen Führung. Diese erreichten die Mainstädter zwar nicht, nahmen aber ein respektables Neun-Punkte-Polster (64:53) mit ins Schlussviertel. Dort bäumte sich insbesondere Maodo Lô noch einmal auf und brachte seine Farben zusammen mit Daniel Hackett noch einmal bis auf vier Zähler heran (60:64, 32. Min.). Näher sollte der Meister dann nicht mehr herankommen. Nach einigen ungenutzten Gelegenheiten brachen schlussendlich die Dreier von Clifford Hammonds und Maurice Stuckey den Bambergern das Genick, auch wenn es am Ende noch einmal spannend wurde.

Preseason-Game 2017: Brose Bamberg vs. Basket Swans GmundenMit 73:76 musste der Double-Titelverteidiger zum Saisonauftakt in die erste Niederlage einwilligen – gleichzeitig auch die erste Derbyniederlage gegen Würzburg. Coach Trinchieri musste an der Seitenlinie erkennen, dass er bis zum nächsten Spiel am 3. Oktober gegen Gießen noch an etlichen Stellschrauben nachjustieren muss. Zwar hatte seine Mannschaft die bessere Trefferquote (46:38 Prozent) und leistete sich „nur“ acht Ballverluste (Würzburg sogar nur 5), doch in Sachen Einsatz und Siegeswillen konnte man den Unterfranken nicht Paroli bieten. Zu allem Überfluss zeigte der Meister ungewohnte Schwächen von der Freiwurflinie, wo Maodo Lô & Co. von 25 Versuchen neun Fahrkarten schossen (Würzburg traf 22/25 – Benzing als Topscorer 13/13).

s.Oliver Würzburg: Benzing (23 Punkte), Loncar (20), Hammonds (11), Stuckey (10), Gaddy (5), Hoffmann (4), Olisevicius (3), Lipkevicius, Mangold, Kratzer
Brose Bamberg: Lô (16), Hackett (13), Taylor (10), Radosevic (10), Rubit (6), Nikolic (5), Miller (4), Zisis (4), Staiger (3), Harris (2), Heckmann

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Glückwunsch an Würzburg. Es war ein tolles Spiel mit viel Energie von ihnen. Wir hatten in der gesamten Partie Probleme, konnten dann aber im vierten Viertel noch einmal zurück kommen. Dann haben wir falsche Entscheidungen getroffen und konnten den Job nicht beenden. Wir haben vor allem gegen Robin Benzing nicht gut verteidigt, aber es ist auch schwierig gegen eine Mannschaft, die fünf gute Distanzwerfer auf dem Feld hat. Es war ein schwieriges Auswärtsspiel, unsere Mannschaft ist noch nicht bereit. Trotzdem hätten wir das am Ende besser machen müssen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm