Wir verlassen den Dom und ein kurzer Blick fällt noch zurück auf das Diözesanmuseum, in dem Reste des Domschatzes, der Sternenmantel Kaiser Heinrichs, sowie weitere, sakrale Gegenstände ausgestellt sind.
Am Langhaus des Domes fällt sofort das Fürstenportal auf, das von den insgesamt vier Portalen am schönsten ausgestaltet ist. Im Trichtergewände stehen die Apostel auf den Schultern der Propheten und im Tympanon ist das Jüngste Gericht zu sehen. In der Mitte sitzt Jesus, der Weltenrichter, vor ihm steigen die Menschen aus den Gräbern. Links von Jesus befinden sich die Seligen, die in den Himmel kommen, rechts kann man die Verdammten erkennen, die vom Teufel mit einer Kette in die Hölle gezogen werden.
Die Verdammten, unter denen sich auch ein Bischof, ein König und ein reicher Mann mit Geldsäckel befinden, lachen zwar, es ist aber ein schmerzliches Lachen. Auf ein Detail sei aufmerksam gemacht. Der König hinter dem Teufel macht zu diesem mit der rechten Hand eine Malefiz-Abwehrgeste, welche ihm aber nichts nützt, auch er muß in die Hölle einfahren. Auch an diesem Portal ist ein Übergang in den Stilrichtungen zu erkennen. Von links nach rechts zieht sich der Wechsel von der Romanik zur Gotik hin. An beiden Seiten des Fürstenportals befinden sich zwei leere Säulen. Hier standen einst die Ecclesia links und die Synagoge rechts. Die Figur des Abraham und des Posaunenengels haben einst das Bogenfeld, links vom Tympanon, geschmückt.
Durch dieses Portal zog früher der Fürstbischof bei kirchlichen Festen. Dem „gemeinen“ Volk waren die anderen Portale vorbehalten. Auch heute wird das Fürstenportal von der hohen Geistlichkeit bei besonderen Anlässen, wie z.B. Fronleichnamsfest, zum Ein- und Auszug benutzt. Die kleine Veitspforte an der Westseite des Domes war früher auch nur für das „niedere“ Volk bestimmt. Den Namen erhielt sie nach dem Veitsaltar, der sich gleich dahinter im Dom befand.