Brose Bamberg will gegen starke Schwaben zurück in die Erfolgsspur
Was dem deutschen Meister bislang im Jahr 2018 verwehrt blieb, soll nun am Sonntag im dritten Anlauf gelingen – der erste Sieg nach dem Jahreswechsel. Ab 19 Uhr haben die Oberfranken im Heimspiel gegen Ratiopharm Ulm die nächste Gelegenheit dazu.
Doch Vorsicht ist geboten: Zwar spricht die ewige Bilanz mit 32 Siegen aus 39 Partien eindeutig für die Oberfranken, beide Spiele der letzten Saison gingen allerdings nach Schwaben. Hinzu kommt, dass sich die Mannschaft von Headcoach Thorsten Leibenath nach einem schwachen Saisonstart (fünf Niederlagen aus sechs Begegnungen) zuletzt immer besser gefunden hatte und aus den letzten zehn Spielen acht Siege holte. Diese Serie wurde jüngst am vergangenen Wochenende zwar durch eine Heimniederlage gegen Ligaprimus Bayern München beendet, dennoch konnten sich die Ulmer mittlerweile wieder auf einen Playoff-Platz vorarbeiten.
Kämpferische Leistung in Sieg ummünzen
Auf einem solchen steht auch der Titelverteidiger der BBL, ist mit Rang fünf jedoch etwas hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Am 2. Januar kassierte das Team von Andrea Trinchieri in Bayreuth bereits seine sechste Saisonniederlage – so viele Niederlagen in der Hauptrunde musste Bamberg zuletzt vor fünf Jahren einstecken, dieses Jahr ist aber noch nicht einmal die Hinrunde beendet. Trotz der jüngsten Misserfolge, die natürlich teilweise auch auf das Verletzungspech (Harris, Mitrovic, Taylor) und den straffen Zeitplan durch BBL und Euroleague zurückzuführen sind, zeigten Nikos Zisis & Co. vergangenen Freitag beim Rückrundenstart der Königsklasse eine gute kämpferische Leistung.
„Wir haben heute gut gespielt. Wir haben den Rebound dominiert und sind im Spiel geblieben. Wir haben als Team gespielt, jeder hat für jeden gekämpft. Das ist in der momentanen Situation wichtig“, resümierte Broses Übungsleiter nach der 70:74-Niederlage gegen Khimki Moskau Region. Gegen die Russen ließ sich Brose auch von einem zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Rückstand nicht beeindrucken und kämpfte sich immer wieder zurück. „Wir hatten die Chance auf den Sieg. In der entscheidenden Phase haben wir jedoch fünf Mal nicht scoren können, auf der anderen Seite hat Khimki schwere Würfe getroffen“, fasste Trinchieri das Geschehen auf dem Parkett zusammen.
Zwei Ex-Bamberger kehren zurück
Am Sonntag will es das beste Dreierteam der heimischen Liga (41,2 Prozent, Ulm folgt mit 39,1 Prozent auf dem dritten Rang) wieder besser machen und sich mit einem weiteren Erfolg etwas Luft zu den Nicht-Playoff-Plätzen verschaffen. Hierzu gilt es in erster Linie Ulms Topscorer Trey Lewis zu stoppen. Der US-Amerikaner, der im Sommer aus Bayreuth nach Ulm wechselte, führt das teaminterne Scoring mit knapp 13 Punkten pro Partie an. Dahinter folgen mit Luke Harangody, der jüngst verletzungsbedingt fehlte, Isaac Fotu und dem Ulmer Urgestein Per Günther drei Spieler, die ebenfalls im Schnitt zweistellig punkten. Nur knapp an dieser Marke schrammt Ryan Thompson vorbei (9,8 PpG). Der US-Boy ist einer von zwei ehemaligen Bambergern im Aufgebot von Thorsten Leibenath. Der zweite ist Tim Ohlbrecht. Der deutsche Big Man, der bereits beim letzten Ulmer EuroCup-Spiel dieser Saison erstmals wieder auf dem Parkett stand, feierte gegen die Bayern nach einjähriger Verletzungspause sein Liga-Comeback und wird in Bamberg sein zweites BBL-Spiel machen.
Dabei steht Ohlbrecht zusammen mit Fotu und Ulms Toprebounder Jerelle Benimon – die Nachverpflichtung der Schwaben erwies sich als Glücksgriff und greift 7,3 Abpraller ab – vor der Aufgabe, den ehemligen Ulmer im Brose-Dress, Augustine Rubit, zu stoppen. Der Power Forward kommt für Bamberg bislang auf 7,9 Punkte und 3,5 Rebounds pro Spiel.
Pokalauslosung in der Halbzeitpause
In der Halbzeitpause dieser Begegnung des 17. Spieltages werden die drei Partien der Pokal-Qualifikation ausgelost. Als „Losfee“ fungiert dabei der in Bamberg bestens bekannte Armin Andres (Olympia-Teilnehmer 1992, DBB-Vizepräsident für das Ressort Leistungssport).
Die Gewinner der Qualifikationsrunde, die am 20./21. Januar zur Austragung kommt, komplettieren das Teilnehmerfeld für das easyCredit TOP FOUR am 17./18. Februar 2018 in der ratiopharm arena in Neu-Ulm. Als Gastgeber ist das Team von Ratiopharm Ulm bereits gesetzt.