KaisergrabWir kommen nun zum Kaisergrab, in dem Heinrich und Kunigunde zur letzten Ruhe gebettet sind.

Zunächst jedoch noch einige Anmerkungen zu Heinrich II. Er wurde 1002 zum deutschen König und im Jahr 1014 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt. Bamberg war während seiner Regentschaft die Hauptstadt des Reiches, wobei natürlich gesagt werden muß, daß die früheren Herrscher fast permanent in ihrem Reich unterwegs waren und in den jeweiligen Pfalzen Hof hielten. Im Jahr 1024 verstarb Heinrich in seiner Pfalz Grona bei Göttingen im Alter von 51 Jahren. Die Kaiserin zog sich nach dem Tod ihres Gemahls in das von ihr gestiftete Kloster Kaufungen bei Kassel zurück und verstarb im Jahr 1033. Die Ehe der beiden war kinderlos und als Erben hat Heinrich die Kirche eingesetzt. Die Heiligsprechung Heinrichs erfolgte im Jahr 1146, die der Kunigunde im Jahr 1200.Das Kaisergrab ist von dem Würzburger Künstler Tilman Riemenschneider geschaffen worden. Riemenschneider erhielt dazu den Auftrag von Bischof Groß von Trockau und die Fertigungszeit erstreckte sich von 1499 bis 1513. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um gelblichen Treuchtlinger Juramarmor. Der Künstler hat oben auf der Deckplatte das Kaiserpaar im Krönungsornat dargestellt, wobei allerdings eine Besonderheit festzustellen ist. Normalerweise befindet sich der Ehrenplatz, der eigentlich dem Kaiser hätte zustehen müssen, auf der rechten Seite der Platte, in diesem Fall wird aber hier die Kaiserin dargestellt. Dies hängt damit zusammen, daß Kunigunde in Bamberg eine marienähnliche Verehrung gezollt wurde und sie in der Gunst höher stand, als der Kaiser selbst. Aus diesem Grund muß Heinrich auch mit dem Platz zu ihrer Linken zufrieden sein. Zu Füßen des Kaiserpaares sind weiterhin noch Löwen zu sehen, die Wappenschilder halten. Auf diesen Wappen sind bei der Kaiserin unter anderem die luxemburgischen Löwen zu sehen (Herkunft der Kunigunde) und bei Heinrich unter anderem die bayerischen Rauten, die auf den Rang als Bayernherzog hindeuteten. Es sei aber dazu erwähnt, dass zur Regierungszeit von Heinrich II. die Rauten als Symbol der Bayernherzöge noch nicht eingeführt waren, dies hat Riemenschneider erst zu seiner Zeit auf dem Grabmal so dargestellt.

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