Brose Bamberg darf das Liga-Schlusslicht nicht unterschätzen
Am Samstagabend steht Brose Bamberg ein undankbarer Gegner ins Haus. Ab 20:30 Uhr gastieren die Walter Tigers aus Tübingen in der Domstadt – vom Papier her eine klare Angelegenheit für den deutschen Meister. Doch auch gegen den bereits feststehenden ersten sportlichen Absteiger muss das Banchi-Team die Konzentration bis zum Schluss hoch halten.
„Wir dürfen nicht den Fehler machen und sie unterschätzen“, warnt Broses Headcoach Luca Banchi eindringlich vor der vermeintlich leichten Aufgabe am Wochenende. Nach dem hart erkämpften Derbysieg am Mittwoch hat sich der deutsche Meister endgültig im Kampf um Platz vier, der Heimrecht in der ersten Playoff-Runde bedeutet, zurückgemeldet. Zum derzeitigen Inhaber des begehrten Ranges, den EWE Baskets Oldenburg (Bambergs nächster Gegner am Freitag), trennt die Oberfranken aktuell nur noch ein Sieg. Da käme eine Heimniederlage gegen den Tabellenletzten der BBL mehr als ungelegen.
Hinspiel als Warnung
Doch schon das Hinspiel hat gezeigt, dass diese Tübunger alles andere als ein Selbstläufer sind. Nur dank eines starken Schlussspurts konnten sich die Brose-Boys am dritten Spieltag in Tübingen mit 81:73 durchsetzen. Kris Richard und Ryan Brooks waren mit 21 beziehungsweise 14 Punkten Tübingens Topwerfer, unterstützt von Reggie Upshaw, der 16 Zähler beisteuerte. Richard und Brooks gehören inzwischen ebenso wenig zum Tigers-Aufgebot wie Centerspieler Tony Easly.
Tigers auf BBL-Abschiedstour
Ohne Richard und Brooks liegt die Hauptlast im Angriff auf den Schultern von BBL-Rookie Upshaw, der neben seinen 15,1 Punkten auch noch mit 6,9 gesicherten Rebounds Tübingens Bestwert auflegt, Barry Stewart und Nachverpflichtung Malcolm Lee. Letztgenannter war vor seinem Wechsel an den Neckar bei Igokea aktiv und nahm dort den Platz vom nach Bamberg gewechselten Dorell Wright ein. Bester Passgeber der Schwaben ist der ehemalige Bamberger Jared Jordan (6,2 ApS).
Tübingen, das seinen bislang einzigen Saisonerfolg Anfang Dezember im Heimspiel gegen die BG Göttingen einfahren konnte, kommt zwar aktuell mit 16 Niederlagen in Serie in die Brose-Arena, wird aber auch gegen den Meister nichts unversucht lassen, um auf seiner Abschiedstour durch die Liga den eigenen Fans vielleicht noch den ein oder anderen Sieg zu schenken.
Derbyschwung mitnehmen
Auf der anderen Seite wollen die Bamberger genau das am Samstag verhindern. Auch gegen das Liga-Schlusslicht erwartet Coach Banchi, dass seine Mannschaft den Kampf annimmt – und zwar über die volle Distanz. Am Mittwoch brauchten seine Schützlinge im Oberfrankenderby eine Halbzeit lang, um auf Betriebstemperatur zu kommen und um einen Weg zu finden, Bayreuths gut stehende Defense effektiv zu attackieren. In Person von Augustine Rubit fand Brose den Schlüssel zum Sieg. Aber auch Daniel Hackett, der mit zehn Punkten, acht Rebounds und acht Assists knapp am Triple Double vorbeischrammte, gehörte zu den Sieggaranten. Beide sind zusammen mit dem Rest des verbliebenen Teams auch am Samstag wieder voll gefordert.
Weiterhin ausfallen werden nämlich Bryce Taylor, Elias Harris und Patrick Heckmann. Auch Ricky Hickman steht wohl noch mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Ob der US-Aufbauspieler in dieser Saison überhaupt noch einmal aufs Parkett zurückkehren wird, ist offen.
Nach den Tigern muss sich Brose Bamberg gegen den Angriff der Donnervögel wehren. Nach fünf spielfreien Tagen ist der deutsche Meister am Freitag, 20. April Gastgeber für die EWE Baskets Oldenburg, ehe am Sonntag darauf das wichtige Gastspiel bei den Fraport Skyliners ansteht.