Rückblick auf das vergangene Jahr für die Domstadt und den Landkreis
Das Jahr 2018 ist Vergangenheit. Was waren in Bamberg und Umgebung Meilensteine? Welche Ereignisse haben uns 2018 bewegt? Was gab es Besonderes und Witziges, Kleines und Großes? In unserem Jahresrückblick beleuchten wir Highlights aus unserer Region, aber auch kleine Anekdoten, die im großen politischen Geschehen oft untergehen.
Das Jahr 2018 ist Vergangenheit. Was waren in Bamberg und Umgebung Meilensteine? Welche Ereignisse haben uns 2018 bewegt? Was gab es Besonderes und Witziges, Kleines und Großes? In unserem Jahresrückblick beleuchten wir Highlights aus unserer Region, aber auch kleine Anekdoten, die im großen politischen Geschehen oft untergehen.
Wir sind Welterbe! Und das seit 25 Jahren. Anlässlich der Verleihung des UNESCO-Welterbetitels fanden 2018 fast 160 Veranstaltungen statt, die das Welterbe vorstellten und dessen Wert vermittelten. Das Angebot reichte von Führungen, Vorträgen und Diskussionen bis hin zu Ausstellungen, Konzerten und Filmpremieren. Besondere Höhepunkte bildeten das Welterbe-Wochenende im Juni und der feierliche Festakt im Dezember. Bürgermeister Dr. Christian Lange dazu: „2018 war ein Fest für die Bürgerschaft, die sich mit Leidenschaft für ihr kulturelles Erbe einsetzt.“
JANUAR
Über 75.000 Einwohner beheimatet die Domstadt. Im Januar wurde es amtlich. Die Einwohnerzahl der Stadt Bamberg ist erstmals seit 1974 auf über 75.000 angestiegen. „Bamberg wächst und wir freuen uns darüber“, kommentierte Oberbürgermeister Andreas Starke die neuen Zahlen.
Viele Bamberger lieben es, Rad zu fahren. Ende Januar hat die Vollsitzung des Bamberger Stadtrats die Ziele des Radentscheids, ein weitreichendes Maßnahmenpaket für den Radverkehr in Bamberg, übernommen und damit einen drohenden Bürgerentscheid verhindert. Positiv zunächst, aber wir blicken schon einmal in die Zukunft: Seit November macht sich Ernüchterung breit. Der beschlossene Umsetzungsprozess ist ins Stocken geraten. „Es ist bedauerlich, aber notwendig, zukünftig wieder getrennte Wege zu gehen und die Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg nach gut zehn Monaten zu beenden.“ (Christian Hader, Radentscheid, November 2018).
FEBRUAR
Der „Problembiber“ wütet im Hain und nagt Bäume ab. Er hat Kosten im fünfstelligen Bereich verursacht. Mitte Februar setze das Gartenbauamt die Sicherungsmaßnahmen zum Dammschutz im Hain fort.
MÄRZ
In puncto Bahnausbau gibt es ein klares Votum für die ebenerdige Durchfahrung. Mit 29 zu 13 Stimmen hat sich der Bamberger Stadtrat deutlich für den Ausbau der Bahnstrecke im Bestand ausgesprochen.
Weitab der Bahnlinie liegt die „Kunni“. Seit März ist sie ein beliebter Treffpunkt. Hier heißt es ausspannen und Sonne sowie Kulinarisches genießen. Viele Produkte werden aus dem Stadtteil Wunderburg bezogen. Und mit dem Pächter Kajetan Glückert ist der richtige Mann gefunden, der Bamberger Biergartenkultur mit frischen Ideen hervorragend verbindet. Nicht immer müssen es die großen Themen sein, die die Menschen in unserer Region bewegen und verbinden.
APRIL
Hallstadt ist ein Vorreiter in Sachen Kunst. Hier gibt es eine der wenigen Artotheken der Region. Auch die regionalen und oberfränkischen Künstler möchten ihren wohlverdienten Platz haben und entdeckt werden.
MAI
Das „Quartier an den Stadtmauern“ feiert sein Richtfest. Laut Oberbürgermeister Andreas Starke wird es die Wohn- und Einkaufsstadt Bamberg noch attraktiver machen. Auf den rund 5.200 qm Grundstück entstehen rund 50 Mietwohnungen und Flächen für Dienstleister und Büros. Ein Hotel mit 140 Zimmern, ein Citymark und ein Drogeriemarkt sind die Ankermieter. Ebenfalls intrigiert wurde eine Tiefgarage mit rund 90 Stellplätzen.
„Seelenschatten“ – Ein Spiel mit Schwere und Leichtigkeit. 17 Großplastiken des portugiesischen Bildhauers Rui Chafes wollen in Bamberg entdeckt werden. Auge und Seele der Kunstinteressierten sowie die Stadt Bamberg sind entzückt.
JUNI
Kunst und Politik sind immer wichtige Themen. Wo aber bleibt die Wissenschaft? In Wattendorf! Hier haben Wissenschaftler einen ganz besonderen Fund entdeckt. Bei einem kürzlich ausgegrabenen Kugelzahnfisch-Fossil handelt es sich um eine bisher unbekannte Spezies.
Im Hauptsmoorwald hingegen gibt’s keine Fossilien, dafür Entrüstung ob der Pläne der Stadt Bamberg. „Hauptsmoorwald schützen!“ heißt deshalb die Online-Petition, die die Initiative „Für den Hauptsmoorwald“ Oberbürgermeister Andreas Starke übergab. 32.751 Menschen sprechen sich damit gegen die Errichtung eines Industrie- und Gewerbegebietes dort aus.
JULI
Bamberg zaubert einmal wieder. Das bedeutet: zahlreiche Zauberer, dazu magische Hunde, und allerlei Equipment samt vieler Gäste. Das Bamberger Magiefestival bringt seine großen und kleinen Zuschauer immer wieder zum Lachen und zum Staunen.
Darauf haben sie alle gewartet – die Gäste von Nah und Fern, vor allen Dingen aber die Bamberger. Jetzt erst wurde es beschlossen: Die Sandkerwa kann stattfinden. Natürlich: Sicherheit hat oberste Priorität, das Programm aber bleibt wie früher. Die Domstadt sowie die potentiellen Besucher atmen auf und freuen sich auf Ende August.
Wir Bamberger feiern gerne! Auch Canalissimo, das Kulturfest am Kanal, ist gesichert. Alles gut und das Programm hübsch wie immer mit Gondelfahrten, Gottesdienst am Sonntag und vielen, vielen Bands.
Ein Jahrhundertsommer! Die einen genießen es, räkelnd im Schwimmbad, am See oder an der Regnitz zu liegen, die andern schwitzen im Büro. Eins aber sollte bedacht werden: Es herrscht immense Waldbrandgefahr in und um Bamberg! Anhaltende Trockenheit und Temperaturen über 30 Grad Celsius lassen das Waldbrandrisiko steigen. Die Regierung von Oberfranken ordnet deshalb den weiteren Einsatz von Luftbeobachtern für den gesamten Regierungsbezirk an.
AUGUST
Das Feiern nimmt keine Ende: Das 12. Tucher Blues- und Jazz-Festival in Bamberg verwandelt die Stadt für zehn Tage in ein einziges großes Open-Air-Konzert. Zusätzlich hatten am zweiten Sonntag auch einige Geschäfte ihre Tore geöffnet – ein kurzfristiger, kontroverser Stadtratsbeschluss hat diesen neuen verkaufsoffenen Sonntag geschaffen.
Nach der einjährigen Pause kehrt das beliebte Volksfest, die 68. Bamberger Sandkerwa, in die Bamberger Altstadt zurück. Die Straßen und Plätze im Sand sind eine einzige große Feier. Neben allerlei Buden für Speis und Trank sind auch wieder die Bamberger Brauereien vertreten. Wie schön ist es doch, wenn man etwas vermisst hat und dieses wiederfinden. Wir Bamberger sind doch nur halb ohne unsere Sandkerwa!
Und während in Bamberg der Bär tobt, tobt sich ein anderer mit etwas ganz Ausgefallenem aus: Ein Burgebracher baut 4.000 Wolkenkratzer aus Pappe. Der 78-jährige Karl Sperber hat sich seine eigene „Babberdeggl-City“ geschaffen und eine riesige amerikanische Fantasiestadt gebaut.
SEPTEMBER
Und weil der Sommer so schön ist, feiern wir gleich weiter beim 10. Zwiebeltreterfest mit verschiedenen Aktionen rund um die Zwiebel. Auf der Böhmerwiese wird es mit der Band Monkee Shuffel eröffnet.
Der Ernst holt uns ein: Neonazi-Razzia in Bamberg. Bei einer Pressekonferenz nach der Razzia in der rechtsextremen Szene haben die Ermittler ihre Ergebnisse präsentiert. Bei der Durchsuchung stellten sie unter anderem scharfe Waffen und Munition sicher. Postpakete mit verbotener Pyrotechnik hatten sie bereits in den Wochen vor der Razzia abfangen können.
Immer wieder brennt es im Ankerzentrum Bamberg. Im September zum ersten Mal. Es gibt Ausschreitungen und Verletzte. Die Kriminalpolizei ermittelt.
OKTOBER
Die Bamberger Volkshochschule im Alten E-Werk besteht dort seit dreißig Jahren. Gleichzeitig verleiht die Stadt Bamberg den Kulturpreis an die Bestsellerautorin Tanja Kinkel. Gut, dass es in stürmischen politischen Zeiten kulturelle Haltepunkte gibt.
NOVEMBER
Ein neuzeitlicher Tyrann treibt sein Unwesen. Bombenattrappen und zerstörte Bäume sowie Unruhe in Zapfendorf sind das Resultat. Ein unbekannter Täter wirft Pferdekot ins Becken des Freibades und sägt mehrere Bäume vor der Kirche, auf Spielplätzen und vor dem Rathaus ab. Ist er gefasst? Auch Bamberg und sein Landkreis ist vor Untaten nicht gefeit.
Bürgerentscheid in Bamberg: Nein zum Gewerbepark! Stopp der Bebauungspläne im Hauptsmoorwald mit überdeutlicher Mehrheit. Das Ergebnis des Bürgerentscheides im November hat den Plänen der Stadt Bamberg einen deutlichen Strich durch die Rechnung gemacht: Mit unerwartet großer Mehrheit lehnen die Bürger den Bau eines Gewerbeparkes in einem Teil des Bamberger Hauptsmoorwaldes ab. Alle Beteiligten setzen nun auf neue und konstruktive Gespräche rund um die Zukunft des betroffenen MUNA-Geländes.
DEZEMBER
Das „Quartier an den Stadtmauern“ wird eingeweiht! Der letzte Anstrich ist zwar noch nicht getätigt, aber das Bauprojekt mitten im Herzen der Welterbestadt neigt sich dem Ende entgegen. 20 Monate nach dem Spatenstich wird die Einweihung gefeiert. Zwei große gewerbliche Mieter haben bereits eröffnet: der dm-Drogeriemarkt und ein Rewe-Markt mit Bäckerei Fuchs. Im Quartier entsteht ein lebendiges Viertel mit Wohnen, Leben, Übernachten, Arbeiten und Einkaufen.
PROSPEKTIVE 2019
Was bleibt zu wünschen? Ein friedliches Miteinander. Feste feiern, aber human. Entscheidungen treffen, aber umweltverträglich und fair. In Bamberg und Umland leben zu dürfen, ist ein Geschenk. Wir alle sollten unsere Region wertschätzen und helfen, sie zu bewahren. Danke an alle, die das tun! In diesem Sinne einen guten Start ins Jahr 2019!