In Jena den Anschluss nach ganz oben halten

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Sport

Brose Bamberg will sich in Thüringen weiter verbessern

Nur einen Tag Pause hat Brose Bamberg nach seinem Champions League-Spiel am Mittwoch, bevor der Spielplan der BBL die nächste Herausforderung für Coach Federico Perego und sein Team bereithält. Schon am Freitag (20:30 Uhr) treten die Oberfranken beim Kellerkind Science City Jena an.

easyCredit BBL 18/19 - 9. Spieltag: Brose Bamberg vs. Science City JenaGastspiel in Jena, da war doch was? Richtig! Am Spieltag selbst ist es genau elf Monate und zehn Tage her, dass desolate Bamberger in der Sparkassen-Arena mit 68:85 untergingen. Dieses Debakel beendete im Februar des letzten Jahres zeitgleich die Ära Andrea Trinchieri in der Domstadt. Auch seine beiden Nachfolger (Luca Banchi und Ainars Bagatskis) gehören bereits wieder der Vergangenheit an. Inzwischen hat der damalige Trinchieri-Assistent Federico Perego das Ruder auf der Kommandobrücke übernommen. Der ehemalige Meisterschüler kann nun also an der gleichen Stelle beweisen, dass er aus den Fehlern des Maestros gelernt hat.

Peregos Maßnahmen fruchten

Bislang scheint der neue Kurs des Italieners wieder ins richtige Fahrwasser zu führen. Zwar gab es bei seiner Trainerpremiere vergangene Woche eine Niederlage in der Champions League bei Panevezys, doch danach folgten zwei Siege im Pokal gegen Bonn (90:87) und in der Champions League über Antwerpen (82:78). Der eine Erfolg brachte Brose Bambergs ins Pokalfinale (17.02.19, 15 Uhr gegen Alba Berlin), der andere sicherte den Oberfranken einen Achtelfinalplatz in der BCL.

Vor allem in den letzten zwei Heimspielen zeigte die Mannschaft wieder den lange vermissten Einsatzwillen und Kampfgeist. Perego nahm dabei Veränderungen in der Startformation vor. Neben Tyrese Rice, der unter Bagatskis immer von der Bank kam, stand zuletzt auch immer Cliff Alexander in der „Starting Five“ und bekam insgesamt mehr Spielanteile. Da der junge Big Man diese bislang sehr gut zu nutzen weiß, geht das in erster Linie zu Lasten von Stefan Jelovac. Der Serbe, der nicht als der beste Verteidiger gilt, stand gegen Bonn weniger als drei Minuten auf dem Feld und fiel gegen die Belgier komplett aus der Rotation.

Trotz der beiden Erfolge sah man aber auch, dass noch nicht alles wieder rund läuft. Gegen Antwerpen zum Beispiel erlaubten sich die Brose-Boys in Halbzeit eins elf Ballverluste und trugen so selbst maßgeblich zu einem zwischenzeitlichen 14-Punkte-Rückstand (17:31, 12. Min.) bei, von dem man sich allerdings nicht beirren ließ und sich zurückkämpfte. „In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, haben uns gesteigert. Das ist das, was ich von meiner Mannschaft sehen will. Ich will, dass wir uns Tag für Tag verbessern“, gab der jüngste BBL-Coach (34 Jahre) nach der Partie am Mittwoch zu Protokoll.

Jena: Mit neuen Personal gegen den Abstieg

easyCredit BBL 18/19 - 9. Spieltag: Brose Bamberg vs. Science City JenaBis zur Begegnung in Jena hat Perego nur eine (Regenerations-)Trainingseinheit Zeit, um seine Mannen auf den Gegner einzustellen und das eigene Spiel weiter zu optimieren. Erschwert wird die Vorbereitung dadurch, dass sich Science City Jena nach neun Niederlagen am Stück und der Verletzung von Center Oliver Mackeldanz personell noch einmal verstärkt hat. Der erfahrene NBA-Allrounder Reggie Williams stieß kürzlich zur Harmsen-Truppe und soll im Kampf gegen den Abstieg helfen. Jenas Coach Björn Harmsen charakterisiert Williams als einen Spieler, der nicht nur selbst Gefahr ausstrahlt, sondern seine Mitspieler besser macht. Zudem könnte es sein, dass die Thüringer bis zum Jump am Freitagabend noch eine weitere Überraschung aus dem Hut zaubern, denn die Jenaer sind außerdem auf der Suche nach einem frischen Big Man.

Mit seiner erfahrenen Mannschaft um den früheren Bamberger Julius Jenkins möchte Harmsen in der Rückrunde noch mindestens sieben Siege einfahren und dadurch dem drohenden Abstieg entgehen. Geht es dabei nach den Wünschen der Bamberger, soll der erste nicht am Freitag gelingen. Im Hinspiel haben die Oberfranken deutlich gezeigt, dass man die Jenenser gut kontrollieren kann. Das 99:67 gehört zu den wenigen Partien, in denen Freak City nicht bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittern musste.

Ähnlich soll es auch am Freitag laufen. Dafür muss Bambergs Defense aber wieder gut bis sehr gut arbeiten und dabei insbesondere Jenas Topscorer Jamar Abrams (12,2), Jenkins (11,9) und Ikenna Iroegbu (11,1) stoppen.

Anschließend geht es für Bamberg am nächsten Mittwoch in der Champions League nach Jerusalem. Am 3. Februar empfängt der neunfache deutsche Meister die BG Göttingen in der heimischen Arena.

Fotos: Matthias Schramm