Brose Baskets reisen ohne Zwischenstopp von Barcelona nach Bonn
Mit einer klaren 57:75-Niederlage im Gepäck reisen die Brose Baskets von Barcelona aus direkt weiter nach Bonn. In der früheren Bundeshauptstadt steht für die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri am Sonntag das nächste Bundesligaspiel auf dem Programm. Ab 17 Uhr treten Brad Wanamaker & Co. im Telekom Dome gegen die Telekom Baskets Bonn an.
Während sich die Brose Baskets mit jedem weiteren Spiel auf die bald startenden Playoffs einstimmen, neigt sich für die Bonner eine verkorkste Saison langsam dem Ende entgegen. Diese Spielzeit ist für die Rheinländer eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mit – für Bonner Verhältnisse – ungewöhnlich viel Bewegung im Teamgefüge, angefangen beim Trainer: Mit Silvano Poropat, der die Saison noch als Headcoach des Mitteldeutschen BC begann, steht nach Mathis Fischer und Carsten Pohl inzwischen der dritte Trainer an der Seitenlinie in der Verantwortung.
Auch in der Mannschaft herrschte durchweg viel Bewegung: Angefangen hat alles im November, als man sich von Xavier Silas trennte. Zum Jahreswechsel wurde dann auch der polnische Nationalspieler Michal Chylinski durch US-Point Guard Langston Hall ersetzt. Und zum Abschluss präsentierten die Verantwortlichen zum Start ins neue Jahr mit Flügelspieler Sean Marshall und Big Man Yancey Gates zwei weitere Neuzugänge, die das Team bis Saisonende verstärken sollten. Doch Gates, der als Center-Ersatz für den verletzten Tadas Klimavicius geholt wurde, verließ den Club bereits Anfang März wieder.
Dennoch starteten die Bonner gut in die Saison, ehe eine wettbewerbsübergreifende 14 Spiele andauernde Niederlagenserie die Spielzeit endgültig ins Chaos stürzte. Unter Silvano Poropat konnten sich die „Magenta-Riesen“ inzwischen wieder etwas stabilisieren und aus ihren letzten fünf Partien immerhin zwei gewinnen. Bonns Topscorer ist Power Forward Aaron White, der als Rookie mit knapp 15 Punkten pro Partie ein starkes Jahr spielt. Die meisten Rebounds gehen auf das Konto des wieder genesenen litauischen Veterans Tadas Klimavicius (6,2 rpg.).
Obwohl die Bonner aktuell im Niemandsland der Tabelle stehen und zuletzt gegen Frankfurt und München herbe Klatschen einstecken mussten, dürfen die Brose Baskets ihren Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Für uns gilt es, vor unseren Fans mit Kampf und Herz dagegen zu halten und ‚Basketsspirit‘ zu zeigen. Davon sah man in dieser Saison viel zu wenig“, kündigt Poropat eine kampfstarke Bonner Mannschaft an. Zeitgleich hofft der 45jährige kroatische Übungsleiter darauf, dass die Bamberger ihrer Doppelbelastung aus Euroleague und Bundesliga Tribut zollen müssen.
Darauf hofften allerdings auch zuvor 18 andere Gegner des deutschen Meisters, der sich trotz Reisestrapazen und den Duellen auf höchstem europäischen Niveau im Liga-Alltag seit November keine Blöße mehr gab. Selbst die jüngste Pleite in Barcelona, die wahrscheinlich das Aus in der Königsklasse besiegelt hat, ist für Andrea Trinchieri kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, auf die gesamte Organisation. Wir haben bisher jeden mindestens einmal geschlagen. Meine Spieler sollten – trotz der Niederlage – mit erhobenem Haupt aus der Arena gehen.“